Karlsruhe Kurioses Fundstück auf der Wildpark-Baustelle: Beim Abriss der Stadionkurve taucht historische Schnapsflasche auf
Seit zwei Monaten mischen die Bagger das Wildparkstadion in Karlsruhe ordentlich auf. Die nördlichen Tribünen-Ränge, also die Blöcke A1 bis A4, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Ein Stück Vergangenheit ist nun bei den Arbeiten ans Tageslicht gekommen: Eine über 70 Jahre alte Steinflasche kam bei den Bauarbeiten zum Vorschein.
Bereits Mitte Dezember wurde in der Erde unter den mittlerweile abgerissenen Stadionrängen ein kurioser Fund gemacht: Eine etwa zwölf Zentimeter hohe Flasche aus gebranntem Steinzeug wurde gefunden. Bei Steinzeug handelt es sich um eine Art von Keramik, welches beim Brennen sehr dicht wird. Wohl auch aufgrund dieser großen Stabilität hat die Flasche mehr oder weniger unbeschadet nicht nur den Abriss der Tribünen überlebt.
Weg der Flasche lässt sich grob nachverfolgen
Schon davor dürfte die Flasche nach Einschätzung des Eigenbetriebs "Fußballstadion im Wildpark" einiges erlebt haben, wie auch der verantwortliche Sprecher Achim Winkel beschreibt: "Die Flasche kam wahrscheinlich mit dem Kriegsschutt aus der Stadt zum Wildparkstadion." Demnach hat sie nicht nur den Krieg unbeschadet überstanden, sondern auch den anschließenden Transport zur damaligen Stadionbaustelle - und jetzt eben wieder aus der Erde zurück.
Die braune Flasche war bei den Arbeiten zur Aufbereitung des Walles zum Vorschein gekommen. Derzeit wird die Erde unter dem Wall, die eben zum Teil aus aufgeschüttetem Kriegsschutt besteht, gesiebt. So werden größere Bestandteile, hauptsächlich alte Fliesen oder Backsteine, aussortiert. Anschließend wird das Material zermahlen, um es so für einen Einbau in den neuen Stadionwall vorzubereiten. Ein Schicksal, das der Flasche erspart bleibt.

Weitere historische Funde werden nicht erwartet
Könnten sich weitere historische Relikte jahrzehntelang unter den Füßen der KSC-Fans befunden haben? Achim Winkel glaubt nicht daran, dass noch mit weiteren Funden zu rechnen ist: "Der Schutt wurde damals noch in der Stadt nach wertvollen oder verwertbaren Gegenständen durchsucht. Es wurde nur all das abtransportiert, was nicht mehr benötigt wurde" - unter anderem die Steinzeug-Flasche.
"Darin wurde vermutlich Schnaps aufbewahrt", so Winkel weiter. Durch das dicke Material sei kein Licht eingefallen, zudem war der Inhalt vergleichsweise temperaturstabil gelagert. So konnten gebrannte Getränke längere Zeit aufbewahrt werden. Doch der Inhalt hat die lange Zeit nicht überstanden: "Beim Fund war kein Verschluss mehr auf der Flasche, es war also kein Schnaps mehr drin", so Winkel. Was nun mit der leeren Flasche geschieht, steht noch nicht fest. Möglicherweise kommt sie in ein Museum, welches Verwendung für das kuriose Fundstück hat.
Am Donnerstag kommt die temporäre Flutlichtanlage
Derweil gehen die Bauarbeiten im Wildparkstadion nach einer kurzen Winterpause weiter. Der Fokus liegt weiter auf der Vorbereitung des Baufeldes für den Neubau. Die alten Ränge werden also abgetragen und die Flächen freigeräumt für die neuen Tribünen. Am Donnerstag steht hier ein größerer Schritt bei den Arbeiten bevor: Es wird eine provisorische Flutlichtanlage installiert, damit der Karlsruher SC auch weiterhin das Spielfeld nutzen kann. ka-news wird am Donnerstag von den Bauarbeiten im Stadion berichten.
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
08.01.2019 13:23 Uhr
08.01.2019 12:43 Uhr
Flasche war sicher die Ursache der letzten erfolglosen Jahre. "Eine leere Flasche auf dem Tisch bringt Unglück - wo ist der Tisch?
Alles wird gut - KSC im Aufwärtstrend
08.01.2019 12:37 Uhr
Gut möglich, dass die einem Arbeiter beim Bau der Dixikloarena, damals 1952-1955 abhanden gekommen war. Muß kein Relikt des Reiches 1000 = 12 sein...
08.01.2019 12:13 Uhr
08.01.2019 20:09 Uhr
08.01.2019 13:58 Uhr
08.01.2019 14:14 Uhr
vielen herzlichen Dank für die beiden Hinweise, wir haben selbstverständlich die Fehler korrigiert.
Gruß aus der Redaktion!
08.01.2019 14:29 Uhr
08.01.2019 14:14 Uhr
08.01.2019 12:07 Uhr
Da hat man nicht gleich zuerst den Kampfmittelräumdienst gerufen?