Karlsruhe Nach rund sieben Jahren Baustelle: Die Karlsruher haben ihren Marktplatz wieder!
Sieben Jahre mussten sich die Bewohner Karlsruhes gedulden - doch jetzt sind die Wunden im Herzen der Fächerstadt endgültig geschlossen. Nachdem die Kombilösung den Platz seit 2013 immer wieder in eine Baustelle verwandelt hat, wurde er - ganz neu gestaltet - am Samstag, 10. Oktober, von Oberbürgermeister Frank Mentrup offiziell eröffnet. Das Ziel nun: Wieder mehr Besucher in die Karlsruher Innenstadt locken.
Kaum war der Marktplatz von den Bauzäunen der unterirdischen Haltestelle befreit, war er schon erneut in Absperrungen gekleidet - seit Jahren haben die Karlsruher ihre "gute Stube" der Stadt schon nicht mehr ohne Baustelle gesehen. Ein Ende hat das Bohren und Hämmern nun aber endgültig, denn: Der Marktplatz-Umbau ist fertig!
"Heute übernehmen wir als Bürger wieder den Marktplatz", sagt Frank Mentrup bei der Eröffnung am Samstag im Rahmen des Karlsruher Stadtfests. Der eigentliche Umbau der Stadtmitte hatte im April 2019 begonnen - doch schon damals hatte der Platz rund sechs Jahre Kombilösungs-Strapazen hinter sich. "Eine unglaublich lange Zeit geht damit zu Ende und die Erleichterung darüber ist riesig", so Mentrup.

Neben dem Wasserspiel und dem neuen Bodenbelag aus bunten und weißen Granitsteinplatten zieren den Marktplatz nun neue Lampen, viele Oleanderkübel, Holzbänke und der Ludwigsbrunnen, der zum Beginn der Kombilösungs-Bauarbeiten 2013 abgebaut worden war. Die geplanten Baukosten von 9,2 Millionen Euro habe man laut Mentrup einhalten können, Bund und Land haben das Projekt mit 1,62 Millionen Euro gefördert.
Nur ein Element der neuen Stadtmitte wurde bisher noch nicht umgesetzt: Die Umrisse der ehemaligen Konkordienkirche werden erst nachträglich in den Bodenbelag des Marktplatzes gefräßt, so Mentrup. Der Grund: Es hätte die Verlegung des Bodenbelags schwieriger gestaltet, hätte man um die Mustersteine des Kirchenumrisses herum arbeiten müssen.

Generell hatte die Gestaltung des Platzes schon vor dem eigentlichen Umbau für großes Aufsehen - und einiges Kopfschütteln gesorgt: Sind die Bodenbeläge strahlenbelastet? Sollen die Bänke nicht aus einem anderen Holz sein? Warum dürfen eigentlich keine Bäume auf dem Platz gepflanzt werden?

Dass über solche Fragen teils hitzig diskutiert wurde, nimmt der Oberbürgermeister gelassen. "Das war es auf jeden Fall wert", sagt er im Gespräch mit ka-news.de. "Das zeigt ja, dass der Platz den Menschen nicht egal ist."

Vor allem den Streitpunkt rund um die Begrünung kann das Stadtoberhaupt nun, nach der Eröffnung, nicht mehr ganz nachvollziehen: "Ich finde, dass der Platz durch die zahlreichen Oleander nicht ungrün ist", meint er. Auch die Bodenbeläge, die zwar "schnell verdrecken und in der Pflege aufwendig sind", würden das durch ihre Größe und Farbigkeit wettmachen.

Der Rathauschef erhofft sich durch die Eröffnung der "guten Stube" der Stadt nun vor allem eines: "Dass wir die Menschen - vor allem von außerhalb - wieder in die Innenstadt ziehen können, denn die brauchen wir gerade jetzt." Durch die Corona-Pandemie sei es wichtig, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern und durch den Marktplatz als Anziehungspunkt mit Leben zu füllen, so Mentrup.

Um das "Zentrum wieder richtig zu zelebrieren", sollen hier künftig auch Großveranstaltungen wie Konzerte oder Demonstrationen für rund 5.000 Menschen möglich sein. Auch das Markt-Angebot könnte noch einmal verstärkt werden.

Laut Oberbürgermeister Frank Mentrup gebe es hier schon reges Interesse an Veranstaltungen, allerdings müsse man zuvor eine Art Marktplatz-Intendanz einstellen, um solche Events zu koordinieren. "Das wird uns dann noch einmal ordentlich Hirnschmalz kosten", so der OB abschließend.





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14.10.2020 16:06 Uhr
13.10.2020 15:06 Uhr
Natürlich ist mir bewußt, dass sich darunter Die U-Strab befindet (Thema Wurzeln von z.B. Bäumen), doch ich bin überzuegt, dass auch dafür in der Planung Berücksichtigung gefunden hätte werden müssen.
Im Nachhinein könnte man aber auch "große Erdwannen" aufstellen.
Ob der Weihnachtsmark zukünftig wieder dort stattfinden wird ist ohnehin offen. Meines Wissens gefällt den Karlsruhern der Standort vor dem Naturkundemuseum ohnehin besser.
Man sollte darüber durchaus nochmals nachdenken, denn im Sommer ist Schatten und Vegetation in der Stadt gold wert!
[b][/b]
12.10.2020 15:07 Uhr
12.10.2020 09:14 Uhr
11.10.2020 12:36 Uhr
Bei der Begrünung hätten mir auch einige richtige Bäume gefallen! Ein Teil der Bäume könnte an den "Begrenzungen" Kaiserstraße und Zähringerstraße in den Boden (auch wenn die Wurzeln nicht viel Platz haben). Dazwischen sollte es in den Kübeln auch Bäume geben!
Zum Thema Reinigung bin ich gespannt: Schon gestern waren von den Marktbetreibern Reifenspuren auf dem Boden. Warten wir es ab.
Die hohen Lampen (Strahler) nehmen den Gebäuden ihre Würde und Wirkung! Bitte die von früher bekannten Leuchter! Mit den neuen Lampen wirkt der Marktplatz zwar sicher, aber wie ein Parkplatz ausgeleuchtet!
Über die Begrünung kann man reden, der Austausch der Lampen ist notwendig!
11.10.2020 10:39 Uhr
Mal schauen, wann die "internationale Party- und Eventszene" den Platz für sich entdeckt.
11.10.2020 08:41 Uhr
Für viele wird es so sein wie immer, es ist ja gerade herausfordernd, Verpackungen von MacDonalds und Co. einfach fallen zu lassen. Die paar Schritte zu den Papierkörben sind einfach enorm anstrengend.
11.10.2020 05:35 Uhr
Ich wünschte ich könnte mich darüber freuen.
11.10.2020 23:39 Uhr
14.10.2020 16:15 Uhr
Und dann werden sie wieder raus gerissen, wenn es wo anderes längst zum alten Hut gehören wird, dass
Nahverkehr mit kleinen, autonomen Kabinen unterwegs ist, statt zig Tonnen für ein paar Menschen durch die Gegend zu rattern. Das "alte" Modell in Karlsruhe wird noch lange innovativen Ideen im Wege stehen.