Karlsruhe Kombilösung: Wer untertunnelt die Fächerstadt?
Der Auftrag für den Tunnelrohbau in der Kaiserstraße und den Südabzweig Richtung Ettlinger Tor wurde bereits letzte Woche vergeben - darüber hat Kasig-Chef Walter Casazza die Öffentlichkeit am Dienstag informiert. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Alpine Bau-Konsortium, an das der Auftrag vergeben wurde?
Diese Frage ist nicht nur im Hinblick auf die immer erschreckenderen Details des tragischen Unglücks in Köln interessant. Die Karlsruher möchten auch so wissen, wer in den nächsten Jahre ihre Stadt untertunneln wird.
Ein Blick ins Firmen-Portfolio von 2009 zeigt: Zwei EM-Stadien für 2012 in Polen, Brückenbauarbeiten in Österreich und Deutschland, je ein Steinkohle- und Wasserkraftwerk, und auch mit Tunneln hat der Baukonzern Erfahrung.
So arbeitet das Alpine Bau-Konsortium teilweise bis heute an der U-Bahn in Neu Delhi, am Gotthard-Basistunnel und am Lainzertunnel. Bei der Pressekonferenz erklärte Karsten Hell, der Vorstandsvorsitzende von Alpine Bau Deutschland. zudem, dass das Unternehmen auch am Leipziger Citytunnel baue.
Leipziger Citytunnel: Bauzeit verlängert, Kosten gestiegen
Ausgerechnet bei diesem Vorhaben hagelte es Anfang Februar unschöne Schlagzeilen: Die Bauzeit des Projektes verlängert sich abermals, und das Land Sachsen muss tiefer in die Taschen greifen.
Eigentlich sollten bereits Ende 2009 die Bahnen durch den Citytunnel der sächsischen Metropole fahren; mittlerweile geht man von Ende 2013 aus - vier Jahre später als veranschlagt. Auch die Kosten schlagen teurer zu Buche: Statt geplanter 572 Millionen Euro wird das Großprojekt nach jetzigem Stand der Dinge 893 Millionen Euro kosten - eine Steigerung um etwa 56 Prozent.
Diese Kostenexplosion muss vom Land Sachsen getragen werden. Die verlängerte Bauzeit wird mit Baugrundproblemen, Pfusch und erhöhten Sicherheitsstandards erklärt - dies schilderte unlängst die "Süddeutsche Zeitung" in einem ausführlichen Bericht.
Zeit und Kosten sollen eingehalten werden
Doch sowohl Kasig als auch Alpine Bau geben telefonisch Entwarnung. Alpine-Marketingmanager Siegfried Suchanek erklärt gegenüber ka-news: "Jedes Bauvorhaben ist eine individuelle Lösung und wird nach bestem Wissen und Gewissen vom Auftraggeber vorbereitet und dann von der Baufirma - ebenfalls mit bestem Wissen und Gewissen - übernommen." Doch es sei nie ausgeschlossen, dass etwas passiert, das Kommunikation erfordert.
In Bezug auf die Kombilösung fährt er fort: "Das Projekt in Karlsruhe ist sehr, sehr gut vorbereitet und wir sind guter Dinge - mit bestem Wissen und Gewissen - Zeit und Kosten einhalten zu können."
Die Kasig - in Person von Uwe Konrath - weist gegenüber ka-news darauf hin, dass man Verzögerungen nicht automatisch auf die Baufirma schieben könne, sondern viele äußerliche Gegebenheiten eine Rolle spielen könnten. Konrath habe bereits im Vorfeld einige Hinweise erhalten, dass es keine negativen Erfahrungen mit Alpine Bau gebe - außerdem, "setzen wir auf eine starke Baustellenüberwachung".
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25.02.2010 17:26 Uhr
Spaetestens nach den Erfahrungen in Leipzig haette man denen den Auftrag niemals erteilen duerfen, denn die halten offensichtlich nirgends die Zusagen ein.
25.02.2010 13:38 Uhr
Begänne man mit der Kriegsstrasse, wäre die Entlastung der Kaiserstrasse so gross, dass mehr Bürger die Notwendigkeit deren Untertunnelung in Zweifel zögen. Das gilt es wohl zu verhindern.
25.02.2010 14:35 Uhr
25.02.2010 16:05 Uhr
25.02.2010 20:59 Uhr
25.02.2010 13:31 Uhr
25.02.2010 11:46 Uhr
a) der Tod des Stadtgeburtstages 2015
b) der Tod der Stadtkasse wegen Auslaufen des Fördergesetzes 2019, jeder Tag länger ohne einen Cent Bundeszuschuss oder alternativ
c) der Tod der Kriegsstr., weil Zeit und Geld dafür nicht mehr reichen, und damit auch der Tod der bahnfreien Fuzo ...
Damit hätten wir die abgelehnte 1996er Lösung, nur wesentlich schlechter, weil netztechnisch unflexibler und kapazitativ schlechter wg. Gleisdreieck...
25.02.2010 12:41 Uhr
25.02.2010 15:11 Uhr
25.02.2010 10:07 Uhr
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/861/367678/text/