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Karlsruhe: Kitakrise in Karlsruhe dauert an - Eltern müssen weiterhin mit Ausfällen und Schließungen rechnen

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Kitakrise in Karlsruhe dauert an - Eltern müssen weiterhin mit Ausfällen und Schließungen rechnen

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    Die Analyse der Bertelsmann Stiftung sieht eine Kita-Krise.
    Die Analyse der Bertelsmann Stiftung sieht eine Kita-Krise. Foto: Monika Skolimowska/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

    In einigen städtischen Kita-Einrichtungen müssen aktuell erneut die Öffnungszeiten reduziert werden, wie die Stadt Karlsruhe auf Anfrage erklärt. Manche Kita-Gruppen mussten gar kurzfristig schließen. Der Grund für die Beeinträchtigungen des Regelbetriebs sei Personalmangel, so die Stadt. Entweder durch vakante Stellen oder den derzeitigen Krankenstand.

    Reduzierte Öffnungszeiten

    Als kommunaler Träger verzeichne die Stadt Karlsruhe aktuell Randzeitenanpassungen (Ganztagesbetreuung 8 Uhr bis 16 Uhr) bei drei Kitas. "Wir sind kontinuierlich im Austausch mit unseren Kindertageseinrichtungen, um die Rahmenbedingungen für deren Betrieb vor dem Hintergrund des gesetzlichen Bildungsauftrags, der gesellschaftlichen Entwicklungen und der aktuellen Herausforderungen durch personelle Schwierigkeiten bestmöglich auszugestalten", teilt die Stadt mit.

    Eine private Kita darf den Platz für ein Kind auch ohne Angabe von Gründen kündigen, wenn dieser Fall so im Betreuungsvertrag geregelt ist.
    Eine private Kita darf den Platz für ein Kind auch ohne Angabe von Gründen kündigen, wenn dieser Fall so im Betreuungsvertrag geregelt ist. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

    In welchem Umfang auch zukünftig mit Reduzierungen der Öffnungszeiten und etwaigen Schließungen zu rechnen sei, ließe sich derzeit nur schwer absehen, erklärt der kommunale Träger. "Jedoch wird die Stadt Karlsruhe als Träger einer Zuspitzung der Lage mit chronischen Unterbesetzungen und Überlastungen von Fachkräften entschieden entgegenwirken."

    Stadt Karlsruhe: Es besteht weiterer Handlungsbedarf!

    Um dies zu bewerkstelligen werden sowohl herkömmliche als auch praxisintegrierte Ausbildungen von Erziehern städtisch gefördert und finanziert - letztere ohne Anrechnung auf den Stellenschlüssel. Die Maßnahmen zeigten, laut Angaben der Stadt, ihre Wirkung: "Mit der praxisintegrierten Ausbildungsform ist es in den vergangenen Jahren verstärkt gelungen, das Berufsbild attraktiver zu gestalten und junge ebenso wie ältere Menschen für einen sozialen Beruf zu gewinnen."

    Es bestehe allerdings weiterer Handlungsbedarf, meint die Stadt. "Es müssen weitere Anstrengungen und innovative Wege zur Gewinnung von Fachkräften beschritten werden, um die Herausforderungen, vor denen die Stadt, die freien Träger und pädagogischen Fachkräfte stehen, gut zu bewältigen." Welche Wege das im Einzelnen sind, dazu äußert sich das Rathaus nicht.

    Spagat zwischen Kinder-Betreuung und Personal-Entlastung

    Auch bei den freien Trägern der Stadt sorgt der Personalmangel für Probleme: "Wie bei den anderen Kita-Trägern ist auch bei uns die allgemeine Krankheitswelle angekommen. Wir sind in engem Austausch mit unseren Kita-Leitungen und Kita-Teams und versuchen immer kita-bezogen die bestmögliche Lösung zu entwickeln und umzusetzen", heißt es vonseiten der AWO Karlsruhe.

    Kita zu? Passt die Oma in den Sommerferien auf ihre Enkelkinder auf, können Eltern auch Kosten für diese Art Betreuung in der Steuererklärung angeben.
    Kita zu? Passt die Oma in den Sommerferien auf ihre Enkelkinder auf, können Eltern auch Kosten für diese Art Betreuung in der Steuererklärung angeben. Foto: Uwe Anspach/dpa/dpa-tmn

    Priorität habe dabei stets die Aufrechterhaltung der Öffnungszeiten. Diese muss mit einer angemessenen Belastung des Personals und optimalen Betreuung der Kinder zu vereinen sein, so die AWO. "Wir entwickeln temporäre Lösungen, um personelle Engpässe zu überbrücken und sicherzustellen, dass unsere Kindertagesstätten für Eltern und Kinder zuverlässig geöffnet sind."

    Zerreißprobe: Wenn berufstätige Eltern keinen Kitaplatz für ihr Kind finden, müssen sie Arbeit und Betreuung unter einen Hut bringen.
    Zerreißprobe: Wenn berufstätige Eltern keinen Kitaplatz für ihr Kind finden, müssen sie Arbeit und Betreuung unter einen Hut bringen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn/Archivbild

    Dass sich die Eltern um weitere Reduzierungen der Öffnungszeiten oder gar Schließungen sorgen, stößt bei den Trägern auf volles Verständnis: "Entscheidungen werden immer im Einklang mit unserer Verpflichtung gegenüber den Familien, Kindern und Mitarbeiter*innen und unter Einhaltung der behördlichen Vorgaben getroffen", heißt es vonseiten der AWO. 

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