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Karlsruhe: Kita-Streik in Karlsruhe: "Notfallgruppen sind nicht ausreichend!"

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Kita-Streik in Karlsruhe: "Notfallgruppen sind nicht ausreichend!"

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    Im Kita-Streit geht es um mehr Lohn und besseren Gesundheitsschutz.
    Im Kita-Streit geht es um mehr Lohn und besseren Gesundheitsschutz.

    Die Frauen Union Karlsruhe kritisiert in ihrer Pressemitteilung den angekündigten unbefristeten Streik an kommunalen Kindertagesstätten. In Karlsruhe sind rund 1.200 Kita-Kinder von den Streiks betroffen. Für Härtefälle richtet die Stadt von Montag bis Mittwoch, 11. bis 13. Mai, zwei Notfallgruppen mit arbeitswilligen Erzieherinnen für Drei- bis Sechsjährige ein. Solche Härtefälle werden gesehen, wenn alleinerziehende Väter oder Mütter keinen Urlaub bekommen können und eine andere Betreuung des Kindes nicht möglich ist.

    "Unbefristete Streiks sind nicht tragbar"

    Bei der Frauen Union Karlsruhe respektiere man das Streikrecht. "Auch verdient die Leistung der Erzieherinnen und Erzieher höchste Wertschätzung", schreibt die Vorsitzende der Frauen Union Karlsruhe, Rahsan Dogan aus, "allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Familien mit Kleinkindern, bei denen die Eltern berufstätig sind, dringend auf die Kindertagesstätten angewiesen sind."

    Der unbefristete Streik ist nach Ansicht der Frauen Union für Familien nicht tragbar. Beide Tarifparteien müssten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Gleichzeitig kritisiert sie die Notfallbetreuung vonseiten der Stadt. Zwar richte die Stadt von Montag bis Mittwoch zwei Notgruppen mit 100 Plätzen für Drei- bis Sechsjährige in Einrichtungen in der Ost- und Weststadt ein, allerdings sei das Angebot nicht ausreichend, um den Betreuungsbedarf zu decken.

    Privat-Personen als Erzieher-Ersatz?

    Ähnliche Worte findet auch die Karlsruher CDU-Landtagsabgeordnete Bettina Meier-Augenstein. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Frank Mentrup fordert sie die Stadt auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Notfallgruppenbetreuung in der Stadt trotz Streik auszuweiten.

    "Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass in einer Stadt wie Karlsruhe lediglich 100 Betreuungsplätze in zwei Notfallgruppen organisiert werden konnten. Diese Notversorgung wird dem Bedarf bei weitem nicht gerecht, zumal die Betreuung der unter Dreijährigen sowie der Kinder in den Schülerhorten hiervon unberührt ist. Ziel muss es sein, die Notfallgruppenbetreuung so gut es in Anbetracht der Umstände geht, auszuweiten", so Bettina Meier-Augenstein.

    Konkret fordert Frau Meier-Augenstein in ihrem offenen Brief eine Prüfung, ob Eltern auf freiwilliger Basis und in Eigenregie, die Betreuung der eigenen, aber auch fremder Kinder in den Räumen der jeweiligen Einrichtung übernehmen dürfen.Darüber hinaus schlägt die Karlsruher Landtagsabgeordnete vor, in Folge der Streiks Eltern eine anteilige Rückerstattung der Kita-Beiträge zu gewähren.

    ka-news Hintergrund:

    Verdi fordert eine Neuregelung der Eingruppierungsvorschriften und Tätigkeitsmerkmale, die für die rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen würden. Zum kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst gehören unter anderem Erzieher, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung und Heilerziehungspfleger in der Behindertenhilfe, Kinderpfleger sowie Heilpädagogen und Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen. Indirekt profitieren von einem Tarifergebnis mit den kommunalen Arbeitgebern auch die mehr als 500.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bei freien und kirchlichen Trägern. Von der Tarifrunde sind in Baden-Württemberg neben über 30.000 Erzieherinnen (zu 98 Prozent Frauen, zu über 60 Prozent in Teilzeit) weitere gut 10.000 Beschäftigte in Jugendhäusern, Beratungsstellen, Krankenhäusern, Wohnheimen und Werkstätten für behinderte Menschen, Jugendheimen und Ämtern betroffen.

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