Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist das Zusammengehen der Universität Karlsruhe mit dem Forschungszentrum Karlsruhe (FZK). Gemeinsam arbeiten hier 8.000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 600 Millionen Euro. Die Unterzeichnung des Gründungsvertrages sei ein erster Meilenstein auf dem Weg zum vollständigen Zusammenschluss, den beide Partner anstreben (ka-news berichtete). Bereits zum 1. Januar werden die Partner ihre Leitungsgremien verschränken und interdisziplinäre KIT-Zentren und KIT-Stabsstellen einrichten. Infrastrukturen werden wechselseitig genutzt, einschließlich der Geräte der Großforschung. Außerdem verfolgen die Partner der Spitzenforschung künftig eine gemeinsame Berufungspolitik.
Erster Meilenstein zum vollständigen Zusammenschluss
Ein weiterer Meilenstein ist mit den Unterschriften gesetzt. Eberhard Umbach, Horst Hippler und Jürgen Troe (v.l.n.r.) beim Unterzeichnen des Kooperationsvertrags (Foto: ka-news) |
"Mit KIT haben zwei gleichwertige Partner eine großartige Zukunftsperspektive geschaffen. Beide Einrichtungen betreiben exzellente Wissenschaft und haben einen hervorragenden Ruf. Aber erst mit dem KIT erreichen wir die kritische Masse, um einen ebenbürtigen Rang unter den internationalen Spitzeneinrichtungen einzunehmen," so erfreut gab sich auch der Rektor der Universität Karlsruhe, Professor Horst Hippler. Was vor knapp einem Jahr als Idee für die Zukunft begann, wurde heute mit einer Unterschrift der Partner besiegelt. "Mit der Gründung von KIT übernehmen wir eine zentrale Pionierrolle in der Forschungs- und Bildungslandschaft Deutschlands, vielleicht sogar Europas", so auch Professor Eberhard Umbach, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe. "Wenn alles wie geplant gelingt, werden wir mit KIT eine Institution schaffen, die die Vorteile einer forschungsstarken Universität mit den Vorteilen eines multithematischen Großforschungszentrums verknüpft".
KIT als Modell für andere Wissenschaftsstandorte
Das Zusammengehen einer Universität und eines Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft gehe über bisher praktizierte Wirtschaftskooperationen weit hinaus. "Wenn es dem deutschen Wirtschaftssystem gelingen will, im internationalen Wettbewerb zu bestehen, müssen wir völlig neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Universitäten stärken", so Bundesforschungsministerin Annette Schavan. KIT könne in diesem Zusammenhang Modell sein für andere deutsche Wissenschaftsstandorte. Es soll Attraktionspunkt für die besten Köpfe aus der ganzen Welt werden, neue Maßstäbe in Lehre und Nachwuchsförderung setzen und das führende europäische Zentrum in der Energieforschung bilden. Eine weltweit führende Rolle in der Nanowissenschaft ist das Fernziel für die Zukunft.
Erste gemeinsame Einrichtungen
Die fächerübergreifende KIT School of Energy wird noch im nächstenJahr starten. Sie folgt dem Modell der Graduiertenschule KarlsruheSchool of Optics and Photonics (KSOP, ab 1. Januar KITSchool of Optics and Photonics). Das Karlsruhe House of Young Scientists (KHYS) wird ab 1. April 2008 für Doktoranden und Postdocs Mentorenprogrammeanbieten, unterstützt die Suche nach Stipendien,vermittelt Schlüsselqualifikationen und hilft bei Bewerbungen. KHYSkooperiert mit dem bereits eröffneten House of Competence (HoC),das fächerübergreifende Schlüsselkompetenzen im Studium verankertund Weiterbildungsprogramme entwickelt.
Die erste gemeinsame KIT-Abteilung für Presse, Kommunikationund Marketing (PKM) hat sich bereits formiert. Anfang 2008 werden die Rechenzentren zusammengehen zumSteinbuch Centre for Computing (SCC). Ende 2008 fusionieren dieBibliotheken.