Das neue Kashka in der westlichen Kaiserstraße bietet allerlei: Von Schuhen, Kleidern und Büchern geht es über Schallplatten bis hin zu Porzellan. Alles ist gespendet und wird im Kashka zu einem geringen Preis weiterverkauft. "Dieses Konzept ist in vielerlei Hinsicht nachhaltig. Denn es trägt dazu bei, dass nicht alles weggeworfen wird, was noch nutzbar ist", erklärt Diakonie-Direktor Wolfgang Stoll. "Außerdem werden hier auch Menschen mit psychischen Problemen oder Vorbestrafte eingestellt, um sie in ein geregeltes Leben zu integrieren", so Stoll weiter.
"Die neue Heimat ist ein 'Kairos'"
Das Motto "Kleider machen Leute" war Thema des Pfarrers der evangelischen Lukasgemeinde, Walter Boes, bei seiner Segnung der neue Heimat des Secondhandkaufhauses: "Dieses Wort ist leider immer häufiger Grundlage des heutigen Miteinanders. Wer da nicht mithalten kann, wird oft schnell zum Außenseiter. Das Kashka bietet sowohl materiell als auch emotional und zwischenmenschlich 'Kleidung' auf vielfältige Art und Weise", so der Pfarrer.
Er zeigt sich erfreut über den neuen Standort: "Vor allem die zentrale Lage macht uns sehr zufrieden." Die neue Heimat des Kashka sei ein 'Kairos' - die theologische Bezeichnung für Ereignisse der Marke "zur richtigen Zeit am richtigen Ort", erläutert Direktor Stoll.
Beratungsstellen im Obergeschoss
Über dem Kaufhaus sind Büro- und Beratungsräume eingerichtet: So haben hier Beratungsstellen der Diakonie für viele Lebensbereiche, wie die psychosoziale Krebsberatung und die Alten- und Demenzhilfe, ihre neue Heimat. Stoll erklärt: "Die Kombination von Einkaufen auf der einen, aber auch Beratung auf der anderen Seite war uns ein besonderes Anliegen. So hilft der neue Standort auf eine gute Weise, das Prinzip der Nachhaltigkeit zu etablieren."
Für die Zukunft planen die Verantwortlichen zudem ein Café im 1. Stockwerk: "Dort soll es die Möglichkeit geben, neben dem Einkauf und der Beratung, einfach mal zu verweilen", erläutert Stoll. Die gespendeten Gegenstände werden indessen künftig allesamt in der Gerwigstraße gesammelt und von dort in die insgesamt vier Läden verteilt.
Mögliche Gewinne des Kashka werden übrigens genutzt, um andere soziale Projekte der Diakonie zu unterstützen. Die Verantwortlichen heben das besondere Konzept des Kaufhauses hervor: "Hier bekommen Dinge, die bereits als nutzlos betrachtet wurden, in mehrerlei Hinsicht wieder einen Wert", freut sich Stoll.