(ps/ks)

Staatssekretärin Gisela Splett hat am Freitag die Instandsetzungsmaßnahme an der Bahnbrücke Beimerstetten im Zuge der L1239 besichtigt. Das dort eingesetzte UHPC-Verfahren soll bei einem positiven Projektverlauf in Beimerstetten auch bei der Sanierung der Rheinbrücke Maxau im Zuge der B10 bei Karlsruhe eingesetzt werden.

Verfahren bisher nicht Deutschland angewendet

Das Verfahren verstärkt die bereits vorhandene Fahrbahn - damit soll sie weitere 40 Jahre verkehrstauglich sein. "Wir schauen daher sehr gespannt auf die Maßnahme hier in Beimerstetten", sagt Splett im Rahmen ihrer Besichtigung.

Die Rheinbrücke Maxau, die im Jahr 1966 dem Verkehr übergeben wurde, wird an Werktagen von rund 80.000 Fahrzeugen genutzt und stellt eine für die Pamina-Region außerordentlich wichtige Rheinquerung dar. Die hohe Verkehrsbelastung erfordere mittelfristig eine Erneuerung des Stahlbauwerks, so das Ministerium weiter.

Besonders relevant sei in diesem Zusammenhang die so genannte "orthotrope Fahrbahnplatte" - eine dünne Stahlplatte mit einer Stärke von lediglich zwölf Millimetern. Das Land habe deshalb Überlegungen angestellt, wie die Verstärkung der Fahrbahnplatte am besten erfolgen kann und sei dabei auf das so genannte UHPC-Verfahren gestoßen.

Bei diesem Verfahren wird die Stahl-Fahrbahn-Platte durch eine dünne Schicht aus faserbewehrtem, ultrahochfestem Beton verstärkt. Dieses Verfahren ist schon mehrfach in den Niederlanden, noch nie aber in Deutschland angewandt worden. Deshalb sollte es vor dem Einsatz an einer Großbrücke im Rahmen einer kleineren Instandsetzungsmaßnahme pilothaft getestet werden.

"Sanierungsbeginn in vier bis fünf Jahren möglich"

Die Bahnbrücke in Beimerstetten im Zuge der L1239 hat sich als Pilotprojekt angeboten, da hier ohnehin eine Instandsetzungsmaßnahme geplant war und das Bauwerk im Alter und seiner Konstruktion mit der Rheinbrücke Maxau vergleichbar ist.

Zudem können an der Bahnbrücke Beimerstetten vergleichbare Randbedingungen zur Bauabwicklung simuliert werden, so dass eine gute Übertragbarkeit der Erkenntnisse und Erfahrungen auf die spätere Anwendung an der Rheinbrücke Maxau sichergestellt ist.

Staatssekretärin Splett sagt: "Bei einem weiterhin positiven Verlauf des Pilotprojekts scheint die Ertüchtigung der Rheinbrücke Maxau in vier bis fünf Jahren realistisch." Großer Vorteil des UHPC-Verfahrens sei, dass der ultrahochfeste Beton abdichtende und tragende Funktion zugleich übernehme, wodurch sich erhebliche Gewichtsvorteile ergeben.

"Mit Blick auf die Sanierung der Rheinbrücke Maxau hat das UHPC-Verfahren den Vorteil, dass für die bauliche Abwicklung lediglich eine halbseitige Sperrung der Rheinbrücke über einen Zeitraum von neun Monaten sowie zwölf bis 16 ganztägige Vollsperrungen an Wochenenden erforderlich würden", so Splett weiter.

Alle anderen Ertüchtigungsvarianten wären laut Ministerium mit deutlich größeren Verkehrsbeeinträchtigungen bis hin zur mehrmonatigen Vollsperrung dieser wichtigen Verkehrsachse verbunden.

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