1. Aktuelle Corona-Lage: Karlsruhe knackt die Inzidenzgrenze 50
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Die Corona-Lage im Stadt- und Landkreis Karlsruhe bleibt angespannt, denn: Die Anzahl der Neuinfektionen fängt erneut an, in eine "Seitwärtsbewegung" überzugehen, anstatt zu sinken.
Waren am Mittwoch, den 10. Februar, noch 196 Personen mit dem Virus infiziert, so sind es am Freitag, 26. Februar, schon wieder 206. 6.562 Personen gelten als genesen. Der 7-Tage-Inzidenzwert liegt im Stadtkreis Karlsruhe bei 47,7.

Deshalb warnt das Robert Koch Institut in seinem aktuellsten Lagebericht: "Nach wie vor ist eine hohe Anzahl an Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Das RKI schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein."
AstraZeneca-Impftermine in Karlsruhe ausgebucht
Ab kommender Woche sollen in Karlsruhe nun auch die ersten Impfdosen von AstraZeneca gespritzt werden. Das heißt: Die Impfzentren nehmen nun auch die zweite Prioritätengruppe in den Fokus. Dazu zählen jetzt unter anderem auch Lehrkräfte und Erzieher.
Doch vielerorts tritt seitens der Bevölkerung Unsicherheit gegenüber dem Impfstoff auf. Der Grund: Er soll weniger wirksam sein wie zum Beispiel Biontech - und das auch nur bei Menschen zwischen 18 und 64 Jahren.

Umso erstaunlicher vor diesem Hintergrund ist: In Karlsruhe ist von dieser Unsicherheit nichts zu merken. In Kühlschränken gehortete AstraZeneca-Dosen - wie es in verschieden Medienberichten thematisiert wird - wird es in der Fächerstadt wohl vorerst nicht geben.
Darauf lässt zumindest die Aussage von Oberbürgermeister Frank Mentrup auf der Pressekonferenz am Donnerstag schließen. Er erklärt, dass alle Impftermine, die für Anfang März gebucht werden konnten, in Karlsruhe bereits vergeben sein sollen. "Wir können das im Moment nicht beobachten, was in den Medien gezeigt wird", so Mentrup. "Wir sehen, dass der Impfstoff sehr gerne angenommen wird."
"Impfstoffe sind nicht miteinander vergleichbar"
Warum aber speziell die Karlsruher scheinbar wenig Bedenken bezüglich des neuen Impfstoffes haben, während in anderen Städten die Impfdosen liegen bleiben, ist ungewiss. Klinikum-Chef Michael Geißler hat da aber eine eigene Vermutung: "Ich schätze, dass die Impfbereitschaft hier einfach sehr hoch ist. Da wird dann eben der Impfstoff genommen, der verfügbar ist."

Die Ängste, die viele Menschen gegenüber dem Impfstoff an den Tag legen, sieht er hingegen als unbegründet an: "Der Wirkstoff hat eine exzellente Wirksamkeit. Vor allem bei den entscheidenden Zielkriterien - wie bei schweren Erkrankungen - liegt seine Wirksamkeit bei über 90 Prozent", erklärt Geißler im Gespräch mit ka-news.de.
Zum Vergleich: Laut Angaben der neuen Pflegedirektorin Elvira Schneider werden inzwischen auch die Klinik-Mitarbeiter mit AstraZeneca geimpft. "Die Nebenwirkungen sind individuell sehr verschieden, liegen aber im Raum des Erwarteten", so Schneider.

Darüber hinaus ließen sich, so Geißler, die drei zugelassenen Impfstoffe - AstraZeneca, Biontech/Pfizer und Moderna - nicht miteinander vergleichen. Der Grund: Alle Impfstoffe wurden auf unterschiedlichen Kontinenten kreiert und haben demnach andere Forschungshintergründe.
"Man kann nie sagen, der eine Impfstoff ist besser als der andere", sagt Geißler. "Denn die Hauptsache ist, zumindest aus der Sicht der Krankenhäuser, dass der Impfstoff bei schweren Krankheitsverläufen hilft und Sterben verhindert - und das tut AstraZeneca genauso gut wie die anderen."
2. Entwicklungen der Neuinfektionen in Karlsruhe
Im Verlauf der Corona-Pandemie hat Karlsruhe nun seinen dritten großen Höhepunkt hinter sich. Wie die Grafik zeigt, kletterte die Rate der Neuansteckungen aufgrund privater Veranstaltungen wieder in die Höhe. Durch einen erneuten Lockdown beginnen die Neuinfektionen zu sinken.
Inzwischen sind die Infektionsketten oft nicht mehr bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen, weshalb eine eindeutige Zuordnung schwierig ist. Reiserückkehrer spielten laut Gesundheitsamt nahezu keine Rolle mehr. Stattdessen sind die meisten Ansteckungen auf den eigenen Familienkreis zurückzuführen.
3. So erfolgreich waren die Maßnahmen in Karlsruhe
Ob Schließung des Einzelhandels, Fernunterricht oder die Maskenpflicht: All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wie die Grafik zeigt, haben die verschiedenen Beschränkungen jeweils ihre Wirkung entfaltet.
Jeweils rund eine Woche nach Einführung der Restriktionen war die Zahl der Neuinfizierten rückläufig. Dieser zeitliche Verzug ist durch die Inkubationszeit zu begründen. Im Mittel beträgt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch von Covid-19 laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) fünf bis sechs Tage. In anderen Worten: Sollte es aufgrund der Vernachlässigung der Corona-Vorschriften zu vermehrten Ansteckungen kommen, kann dies erst rund eine Woche später an den Zahlen abgelesen werden.
Dateiname | : | RKI Lagebericht 25.02 |
Dateigröße | : | 3254473 |
Datum | : | 26.02.2021 |
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