Aufgabe der lokalen Klimaschutzagentur sei es, Gewerbebetriebe, Dienstleister und Organisationen bei der Entwicklung von Energiekonzepten zu beraten sowie die Förderung und Begleitung von Pilotprojekten zu unterstützen. Sie ergänze damit das bereits bestehende Angebot der Stadtwerke, welches sich vorwiegend an Haushaltskunden wendet. Durch die Unterstützung von Energienetzwerken will kek die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis fördern. Die Gründung von kek wird durch eine Anschubfinanzierung des Landes in Höhe von 100.000 Euro gefördert. kek ist die28. in Baden-Württemberg bestehende lokale Energie- und Klimaagentur.
Projekt: Ausbildung von Energiesparcoaches
"Klimaschutz ist die Überlebensfrage für die Menschheit", betont Bürgermeister Klaus Stapf. Stapf ist in seiner Funktion auch Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von kek. Die durch Nichtstun auftretenden Schäden seien um ein zehnfaches höher als die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen. "Ziel ist es, vorbildlich zu sein für andere Städte in Sachen Energieeinsparung" sagt Thomas Unnerstall, Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe. Margareta Barth, Präsidentin der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) weist darauf hin, dass Baden Württemberg eine europäische Region sei, die besonders vom Klimawandel betroffen sei. Daher sei es Ziel der Landesregierung, dass bis 2020 16 Prozent der Wärme und 20 Prozent des Strombedarfes durch erneuerbare Energien gedeckt würde.
In seinem einführenden Vortrag geht Professor Christoph Kottmeier, Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung der Universität Karlsruhe, zunächst auf die Ursachen der Klimaveränderungen ein. Es sei inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass der Klimawandel zum größten Teil durch den Menschen verursacht würde. Hauptursache sei die Nutzung fossiler Energien. Weitere Umweltrisiken entstünden auch durch die stark wachsende Weltbevölkerung und aufgrund der hochtechnisierten Gesellschaft. Heute wüsste noch niemand was geschehen würde, wenn die weltweit vernetzten Computersysteme ausfallen würden. Anhand von Grafiken und Bildern beschreibt Kottmeier die Folgen der Erwärmung für die Arktis und die Gletscher. Wirtschaftlich betroffen seien viele Wirtschaftszweige von der Land- und Forst über Wasser- und Energiewirtschaft bis hin zum Tourismus.
Das Jobcenter ist mit im Boot
Bereits Mitte des Jahres hatte die kek ihre Arbeit aufgenommen. Das fünfköpfige Team verfügt nach eigenen Angaben über Qualifikation in den Bereichen Architektur, Umweltmanagement und Physik. Eines der ersten Projekte befasst sich mit der Ausbildung von Energiesparcoaches. Partner sind das Jobcenter und Arbeitsförderungsbetriebe der Stadt Karlsruhe. Arbeitslosen soll durch die Qualifizierung die Möglichkeit gegeben werden, den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu finden.
Die Arbeit der kek soll durch einen Fachbeirat unterstützt werden, der derzeit noch im Aufbau ist und sich aus Vertretern der Wirtschaft, Forschung und Umwelt zusammensetzt.