Die CDU-Fraktion erkennt in der Entscheidung der grün-roten Regierungskoalition, die Anzahl der G-9-Gymnasien im Land auf 44 Schulen weiterhin zu beschränken, eine Missachtung des Elternwillens. "Die grün-rote Bildungspolitik ist und bleibt die größte Baustelle. Die Landesregierung hat bei der Auswahl der Modellschulen dem potentiellen Bedarf in den Ballungsgebieten wie in Karlsruhe nicht genügend Rechnung getragen", so die CDU-Stadträtin Bettina Meier-Augenstein.
"Hochwertiger Unterricht ist in Gefahr"
"Das Humboldt-Gymnasium hätte nach den Anmeldezahlen noch mindestens eine weitere 5. Klasse im G-9-Zug einrichten können. Da Grüne und SPD auf Landesebene in der G-9-Frage heillos zerstritten sind, verkommt die Wahlfreiheit der Eltern zu einer leeren Worthülse", so die Stadträtin weiter.
Am einzigen G-9-Gymnasium in Karlsruhe, dem Humboldt-Gymnasium, werden im aktuellen Schuljahr 151 Schüler in fünf Eingangsklassen unterrichtet. Dem Humboldt-Gymnasium, das als vierzügige Schule ausgelegt ist, lagen 179 Anmeldungen für das laufende Schuljahr im G-9-Zug vor.
CDU-Fraktion kritisiert Gemeinderats-Entscheidung
"Das Gymnasium kann eine solche Schülerschwemme dauerhaft nicht verkraften und einen hochwertigen Unterricht unverändert sicherstellen. Mit Bedauern müssen wir feststellen, dass auch der Karlsruher Oberbürgermeister den Elternwillen nicht ernst nimmt und sich, entgegen unserer ausdrücklichen Bitte, nicht für mehr G-9-Gymnasien einsetzte. Die Anmeldezahlen belegen unmissverständlich den Bedarf nach mehr G-9-Gymnasien", betont der bildungspolitische Sprecher Detlef Hofmann.
Auch die zunehmende "räumliche Enge" an der Schule belaste den Schulalltag verstärkt. Eine von der CDU-Fraktion beantragte Umfrage, für eine frühzeitige Erforschung der zu erwartenden Nachfrage nach G-9-Plätzen zum nun begonnenen Schuljahr 2014/2015 habe der Karlsruher Gemeinderat in seiner Sitzung am 22. Oktober letzten Jahres mehrheitlich abgelehnt.
"Die Umfrage hätte belastbare Erkenntnisse über die zu erwartende Nachfrage geliefert. Verhandlungen über eine Ausweitung der G-9-Plätze in Karlsruhe zur Entlastung des Humboldt-Gymnasiums wären auf dieser Grundlage möglich gewesen", kritisiert Stadträtin Meier-Augenstein.