"Karlsruhe boomt!" So leitete Oberbrügermeister Heinz Fenrich in das Thema bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagnachmittag ein. Karlsruhe sei eine der wenigen Großstädte in Deutschland die wachse.
314.900 Einwohner bis 2030
Das liege vor allem an den hervorragenden Einrichtungen und Bedingungen in der Fächerstadt, so das Stadtoberhaupt weiter. Ausgangspunkt der Prognose ist eine Einwohnerzahl von 300.850 Menschen in der Fächerstadt zum 31. Dezmber 2010.
Hierbei werde auch ein möglicher Zweitwohnsitz in Karlsruhe eingerechnet, geht aus der Beschlussvorlage der Stadt Karlsruhe hervor. Das Amt für Stadtentwicklung legte den Stadträten drei Szenarien vor, von denen eines als künftige Planungsgrundlage dienen solle. Der Gemeinderat wählte das optimistischste, das prosperierende Szenario, welches von einer fortgesetzt positiven wirtschaftlichen Entwicklung in der Fächerstadt ausgeht. Demnach wachse die Bevölkerungszahl bis 2030 um 4,7 Prozent auf 314.900 Einwohner. Die anderen beiden Szenarien rechnen mit einem Wirtschaftsrückgang beziehungsweise stagnierender Wirtschaftslage.
Keine "Kaffeesatzleserei"
Den Vorschlag der Grünen und Friedeman Kalmbach (Gemeinsam für Karlsruhe), lieber eine zurückhaltendere Wirtschaftsentwicklung zu Grunde zu legen, entgegnete die SPD-Fraktion mit dem Argument, dass man lieber großzügiger planen sollte. Das sei besser, als nachplanen zu müssen, sollte sich die Wirtschaft stärker entwickeln als angenommen.
Weiterhin herrschte Uneinigkeit über die Dauer der Prognose. Den Zeitraum auf 2030 zu legen sei wie "Kaffeesatzleserei", befürchtet die Fraktion der Karlsruher Liste. "Den Blick in die Kristallkugel dürfen wir nicht als in Stein gehauen ansehen", mahnte Jürgen Wenzel von den Freien Wählern. Die Linken schlossen sich der langfristigen Prognose an. Einigkeit dürfte hingegen unter allen Fraktionen geherrscht haben, als CDU-Stadtrat Tilman Pfannkuch feststellte: "Wir als Gemeinderat können hier heute nicht das Bevölkerungswachstum verabschieden."
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