Es erscheint wie ein Paradoxon: Während die Zahl der Corona-Fälle und die Sieben-Tage-Inzidenz in Karlsruhe wieder steigen, sinkt die Hospitalisierungsrate im Land deutlich ab. So befinden sich im Land Baden-Württemberg aktuell noch 471 Personen auf einer Corona-Station in Behandlung. Das sind 20 weniger als am Vortag.
An sich ein Grund zur Freude. Doch angesichts der bald wieder öffnenden Schulen und der sich ausbreitenden Omikron-Variante währt die Freude nur kurz. Der Grund: Wenn die Zahl der belegten Corona-Betten unter 450 sinkt, fällt das Land zurück in die erste Alarmstufe. Damit dürften Großveranstaltungen wieder stattfinden, Diskotheken und Clubs wieder öffnen, Gastronomie-Sperrzeiten wieder aufgehoben werden.
Omikron könnte Infrastruktur ins Wanken bringen
"Zwar ist es so, dass die Krankheitsverläufe bei Omikron wohl weniger schwer sind, dafür ist Omikron deutlich infektiöser. Hinzu kommt, dass Fachleute sagen, dass nur die dritte Impfung gegen Omikron schützen kann", beginnt Karlsruhes erste Bürgermeisterin, Gabriele Luczak-Schwarz, die virtuelle Pressekonferenz am Mittwoch.
Denn: Gerade weil Omikron sich schneller ausbreitet, könnte es zu Ausfällen in der Infrastruktur kommen. Nicht nur im Klinikum, sondern in sämtlichen Berufsgruppen - ausgelöst durch eine "Massenquarantäne".

Darum wollen nicht nur Bund und Länder am kommenden Freitag zusammenkommen, um über weitere Corona-Regeln zu debattierten, auch die Stadt wappnet sich für den Ernstfall und erstellt Notfallpläne. "Wir haben in den Arbeitsbereichen strengere Maßnahmen eingeführt", erläutert Luczak-Schwarz. "In einer entsprechenden Situation müssen Klärwerk, Feuerwehr oder auch die Müllabfuhr weiterhin funktionsfähig sein."
Zu diesen Maßnahmen gehören zum Beispiel das Tragen einer FFP2-Maske im Innenbereich und ein tägliches Testangebot, unabhängig davon, ob geimpft oder genesen.
Ausfallkonzepte für die Schulen
Doch jede neue oder strengere Maßnahme könnte hinfällig werden, wenn mit der Alarmstufe I wieder die alten Lockerungen zurückkehren. Aus diesem Grund erwartet die Stadt die Ergebnisse der Bund-Länder-Tagung am Freitag und der heutigen Beratung des Kultusministeriums zur Schuleröffnung.

"Für unsere Kindergärten und Schulen werden derzeit Ausfallkonzepte für die Omikron-Variante ausgearbeitet. Es wird auch eine neue Corona-Verordnung für die Schule und neue Testpflichten erwartet. Wir gehen aktuell davon aus, dass die Testabstände verkürzt werden", so die erste Bürgermeisterin.



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