Mit der ka-news.de-Redaktion Kontakt aufnehmen geht ganz einfach: Ein simpler Klick auf den "ka-Reporter"-Button reicht und schon kann man uns seine Geschichte zukommen lassen. Und diese Möglichkeit nutzen viele Karlsruher: 2019 flatterten zahlreiche skurrile, aber auch ernste Themen in das Redaktions-Postfach. Denn: Unsere Leser haben ihre Augen und Ohren überall.
Januar: Vom Ende des Gehwegparkens und "unfairen" Kontrollen
Ab dem 14. Januar war es so weit: Das Gehwegparken in Karlsruhe, das jahrelang geduldet wurde, wird nun mit Knöllchen geahndet. Nur dort, wo im Rahmen des Projekts "Faires Parken" Markierungen am Boden oder Schilder das Parken auf dem Gehweg erlauben, ist es immer noch geduldet.
Zum Ärgernis einiger Karlsruhe wurde beispielsweise in Rintheim mit besonderer Härte kontrolliert, und das, obwohl den Anwohnern zugesagt wurde, nicht gleich in den ersten Tagen der neuen Regelung zu kontrollieren. "Diese Kontrollen sind unfair", finden die beiden ka-Reporter Helmut Rempp und Bernhard Löhlein aus Rintheim.

Februar: Leitlinien ins Nichts, Habemus Papam in Knielingen und ein Schloss-Anbau
Dass in Karlsruhe zahlreiche Plätze und Straßenzüge nicht mehr so aussehen wie früher, das ist altbekannt. Denn wird im Zuge der Kombilösung viel umgestaltet - auch das Durlacher Tor. Oberirdisch sollen taktile Leitlinien nun blinden und seheingeschränkten Menschen helfen, die Straßen und die Haltestelle sicher zu überqueren.

Doch einem ka-Reporter ist aufgefallen, dass diese Leitlinien teilweise im Nichts enden. Kann das sein? Ja, sagt die Stadt, das gehört so. Für sehende Menschen wäre es ein Kuriosum - wer mit einem Blindenstock unterwegs sei, der könne sich aber richtig orientieren. Aha...
Was ebenfalls so gehört, bei so manchem Karlsruher dennoch für Verwunderung sorgte, waren die schneeweißen Wolken über Knielingen. Ein ka-Reporter war so beunruhigt, dass er in der Redaktion nachgefragt hat, warum diese sich plötzlich über dem Westen der Stadt türmen. "Habemus Papam" in Karlsruhe? Erklärung bringt ein Anruf bei der Raffinerie MiRO: Die Wolken sind nur Wasserdampf, das gute Wetter und die passenden Temperaturen haben ihn sichtbar werden lassen.

Seit Jahren steht das Schloss Augustenburg im Malerdorf Grötzingen leer, ein Investor hat das Gebäude gekauft, möchte nun einen Anbau errichten. Dagegen wehren sich baustellengeplagte Anwohner: Noch ein Baufeld, noch mehr Lärm und Dreck - außerdem passt der Neubau nicht zum Schloss. Nachbarn haben daher eine Petition gestartet und rund 700 Unterschriften gesammelt, wie sie die ka-news.de-Redaktion wissen lassen.
Doch die Stadt kann nichts unternehmen, denn das Schloss gehört einem Privatinvestor. 2022 soll der Anbau fertig sein und das Schloss Augustenburg wieder ein Seniorenzentrum werden.
In der "Unendlichen Karlsruher Geschichte" schreibt auch in diesem Jahr der See im Citypark Südost ein neues Kapitel. Es geht dieses Mal um die tierischen See-Bewohner, die dort nicht hingehören. So wie der Goldfischschwarm, auf den ein ka-Reporter aufmerksam macht. Wenn Passanten Brot, Fischfutter oder gar Hundefutter in das Wasser werfen, vermehren sich die rot-orangenen Fische zu Schwarmstärke.
Doch: Diese Goldfische können Folgen für die heimischen Arten haben, etwa für die Königslibelle. Die Population hatte so zugenommen, dass der See abgefischt wurde - jedoch ohne Erfolg, wie ein Blick in das klare Seewasser zeigt.

März: Drohnen über der Innenstadt
Fliegt ein Party-Flugzeug über der Fächerstadt? Ist es ein UFO? oder was blinkt da am nächtlichen Himmel über Karlsruhe? Mehrere ka-Reporter haben sich aufgeregt an die Redaktion gewandt, wollten wissen, was denn da in luftiger Höhe los ist. Ein Anruf bei der Stadt Karlsruhe bringt die Erklärung: Eine Drohne des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat städtische Gebäude aus der Luft untersucht, es geht um das Sanierungsgebiet Innenstadt-Ost und den energetischen Zustand der Häuser in diesem Viertel.
April: Kaputte Blitzer, defekte Bahnen
"Nächster Halt: Schlossplatz". In Durlach hören das nicht nur die Fahrgäste, auch Passanten bekommen die Ansagen mit - außerhalb der Bahn. Denn einige Fahrzeuge der Linie 1 können anscheinend sprechen, das teilt ein ka-Reporter der Redaktion mit. Er fühlt sich gerade in den Abendstunden von den Durchsagen genervt und belästigt.
"Das ist Ruhestörung", sagt er. Doch warum kommunizieren die Bahnen mit der Außenwelt? "Seit längerem treten Hard- und Softwareprobleme auf, wir sind dabei, das zu beheben", so der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) auf Nachfrage. Das Problem mit den sprechenden Bahnen trete allerdings nur unregelmäßig auf. Wie viele Bahnen also betroffen sind, ist nicht bekannt.
In der Stadt scheint so einiges nicht zu funktionieren, wenn man den Blitzer in der Kapellenstraße etwas genauer betrachtet. Der hat nämlich schon bei Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h teure Foto gemacht - obwohl außerhalb der Schulzeiten Tempo 50 gilt.
Und so mussten einige Fahrer mit einem Knöllchen rechnen, denn der Blitzer löste immer wieder aus. Grund für die Fehlfunktion: Die automatische Zeitsteuerung hatte einen Fehler. Schon nach wenigen Tagen war der aber wieder behoben, Betroffene durften ihr Knöllchen getrost ignorieren.

Juni: Von vermüllten Fahrrädern und leinenlosen Hunden
Karlsruhe ist eine Fahrradstadt, doch allzu oft ärgern sich die Verkehrsteilnehmer übereinander, schimpfen, was das Zeug hält - doch der Verkehrsraum ist an manchen Stellen einfach zu klein für alle. Kein Wunder, wenn da Fahrräder auch mal im Weg parken. Doch ein ka-Reporter wundert sich, warum er in seinem Fahrradkorb immer häufiger Müll findet.
Will da etwa ein Nachbar seinem Ärger Luft machen? Beschwerden über falsch abgestellte Fahrräder oder solche, die im Weg stehen, gibt es bei der Stadt immer wieder - aber von vermüllten Körben weiß hier keiner etwas. Die Stadt nimmt Hinweise allerdings zum Anlass, um neue Fahrradständer aufzubauen an Stellen, wo sie dringend gebraucht werden.

Auch der nächste ka-Reporter ruft den KOD, den Kommunalen Ordnungsdienst, auf den Plan: Er wundert sich, warum die Mitarbeiter der Stadt verstärkt Hunde und deren Halter kontrollieren und wendet sich an die ka-news.de-Redaktion. Wir begeben uns auf die Suche und werden fündig: Die Stadt Karlsruhe hat die Bußgelder angehoben. Wer seinen Vierbeiner ohne Leine laufen lässt, muss mit einer höheren Geldstrafe rechnen als bisher.
Nun kostet ein freilaufender Hund 150 Euro statt bisher "nur" 50 Euro Bußgeld. Der Hintergrund: Immer mehr Hundehalter wären uneinsichtig, wenn es um ihren Bello ohne Leine geht. "Dafür gibt es Hundeauslaufflächen in jedem Stadtteil", entgegnet die Stadt denjenigen, die ihren Hund ganz ohne Leine rennen lassen möchte.
Juli: Wasserverschwendung?
Ganz Karlsruhe stöhnt unter der Hitze, die Schwimmbäder sind voll und die Brunnen in der Stadt bieten eine willkommene Abkühlung für die Menschen - Füße reinhängen hilft. Doch in der Waldstadt, so ein ka-Reporter gegenüber ka-news.de, lassen die Stadtwerke literweise Wasser in der Kanalisation verschwinden, statt es in die Wiese zu leiten. "Ich denke, das ist Verschwendung", so der ka-Reporter.
Die Stadtwerke argumentieren aber, dass solche Wassermengen nichts auf der grünen Wiese zu suchen haben. "Das ist kontraproduktiv", heißt es. Daher floss das Wasser in den nächsten Gully - und wurde so wieder dem Wasserkreislauf zurückgegeben.
August: Blow-Ups und Geisterfahrer gibt es nicht nur auf der Autobahn
Die Brücke über dem Karlsruher Zoo hat Pickel - markiert mit Neonfarben, damit kein Passant stolpert. So gesehen von einem ka-Reporter, der laut eigener Aussage regelmäßig besagte Brücke mit dem Rad befährt. Dort haben sich über den Sommer kleine Blow-Ups gebildet - und das, obwohl der Belag auf der Brücke erst vor knapp fünf Jahren erneuert wurde.
Warum sich die Hügelchen bilden ist unklar, solche Aufplatzungen entstehen allerdings bei großer Hitze, nämlich dann, wenn Wasser oder Luft unter der Asphaltdecke eingeschlossen sind. In jedem Fall ärgerlich und nun ein Fall für die Gewährleistung.

Ralf ist sauer! Der ka-Reporter, selbst Radfahrer in Karlsruhe, ärgert sich über die Fahrradkontrolle der Polizei und des KOD am Fuße der Wolfartsweierer Brück im Osten der Stadt. Er sei als Falschfahrer unterwegs gewesen, muss mit einem Knöllchen rechnen. Alles nur wegen einer Baustelle.
Der Stadt lagen an der Brücke allerdings zahlreiche Beschwerden anderer Fahrradfahrer vor, daher die Kontrolle im August. "Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle Verkehrsteilnehmer", so die Stadt - und Falschradler müssen eben mit einer Strafe rechnen, wenn sie "auf frischer Tat ertappt werden".

September: Doch ein Campingplatz?
Nanu, hat Karlsruhe doch wieder einen Campingplatz, der geöffnet ist? Diese Frage stellte ein ka-Reporter, der sich über ein Hinweisschild in der Brauerstraße gewundert hat. Nein, in Durlach regiert im September immer noch eine Baustelle den einzigen Campingplatz.
"Der Platz muss nun komplett geräumt werden, wir müssen den Schutt abtragen und entsorgen", so Bäder-Chef Oliver Sternagel, der nun für den Campingplatz verantwortlich ist. Geplante Eröffnung: erstes Quartal 2020 - bis dahin sind Camping-Fans zwei Jahre lang einfach an der Fächerstadt vorbeigefahren.

Wenige Monate vor dem Ende der Bauarbeiten an der Rheinbrücke - die sich eh schon verzögert hatten - könnte nun der nächste Schock kommen: Ein ka-Reporter macht die Redaktion auf Risse in dem Stahlträger der Brücke aufmerksam. "Ist das ein Riss?", will er wissen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) kann allerdings schnell Entwarnung geben. "Das ist kein Riss, das sind Reste eines Abdichtungsbandes!" Die Brücke soll wie geplant Ende des Jahres wieder frei befahrbar sein.

November: Derby in Stuttgart und die Folgen
Der KSC und das Derby in Stuttgart - da geht es immer hoch her. Doch so wie an diesem Sonntag im November, das hatte sich wohl kein Karlsruher Fan je ausdenken können. Etwa 600 blau-weiße Anhänger wurden vor dem Spiel von Polizisten eingekesselt, von einigen wurden die Personalien aufgenommen und alle Fans in dem Kessel durften nicht ins Stadion.
Kritik an der Unverhältnismäßigkeit des Einsatzes wurden laut - und einige KSC-Fans wandten sich auch an die ka-news.de-Redaktion, um ihre Sicht der Dinge darzulegen: So gab es während des Einsatzes nichts zu Trinken und nur zwei Toiletten für mehrere hundert Menschen.
"Die Polizisten sagten, ich solle mir in die Hose machen - das ist gegen meine Menschenwürde", so ein ka-Reporter. Ein anderer berichtet, dass die Stuttgarter Polizei mit Schlagstöcken ohne Vorwarnung auf die KSC-Anhänger losging. Der Karlsruher SC verlor das Spiel - und für die Beteiligten und die Stuttgarter Polizei wird diese Partie noch ein Nachspiel haben.
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