Marie Wehrhahn, Redakteurin: Machtwort gegen Machoton!
"Ich bin vom ADAC und würde dich heute Abend gerne abschleppen" - Männer, ihr könnt mir nicht erzählen, dass plumpe Machosprüche wie diese als ernsthafte Flirtversuche zu verstehen sind! "Schnecke", "Schnitte", "geile Sau" - das sind lediglich klägliche Versuche mancher Testosteronschleudern sich selbst zu beweisen, wie "männlich" sie sind, indem sie Frauen die Würde nehmen und sich als Richter über "geil" und "nicht geil" aufspielen.
Das muss sich keine Frau gefallen lassen - egal ob ein solcher verbaler Müll aus dem Mund eines Bauarbeiters, eines Typen im Club oder des eigenen Chefs kommt. Wenn frau sich durch solche Sprüche angegriffen und in ihrer Intimsphäre verletzt fühlt, spricht man zu Recht von sexueller Belästigung.
Ja, auch ein Blondinenwitz am Arbeitsplatz kann für verletzte Gefühle und eine schlechte Atmosphäre im Büro sorgen. Trotz alle dem sei jeder Frau geraten, sich unbedingt ein dickes Fell zuzulegen - schließlich kann man andere nicht verändern und nur lernen, besser mit schlechten Erfahrungen umzugehen. Aber: Liebe Ladys, schreckt nicht davor zurück, aufzuschreien, euch im Ernstfall Hilfe zu suchen und damit ein Machtwort zu sprechen!
Ramona Holdenried, Volontärin: Fassung bewahren statt Fass aufmachen!
Ein Blick oder ein Spruch und schon steht der Vorwurf im Raum: Sexuelle Belästigung. Keine Frage: Einen Griff an den Po, ein sabbernder Blick in den Ausschnitt oder Fragen zum Sexleben empfindet niemand als angenehm. Wer nicht kapiert, dass solche Dinge zu weit gehen, sollte vielleicht nochmal zur Empathie-Nachhilfestunde in die Krabbelgruppe.
Aber Mädels, muss denn gleich bei jedem Herrenwitz ein Fass aufgemacht werden? Nicht hinter jeder plumpen Bemerkung steht zwangsläufig ein testosterongesteuerter, frauenhassender Möchtegern-Macho, der euch unterdrücken oder flachlegen will.
Jeder setzt seine Grenzen anders. Manche feixen bei platten Frauenwitzen mit, andere nicht. Manche gehen beim Smalltalk auf Kuschelkurs, anderen darf man nicht zu nahe kommen. Die Grenzen sind nicht immer eindeutig, da kann es tatsächlich auch mal zu Missverständnissen kommen. Doch statt gleich eingeschnappt zum Chef zu rennen, sei betroffenen Ladys geraten: Wenn ihr euch belästigt fühlt, dann sagt was! Ihr wollt doch groß und emanzipiert sein! Also macht eurem Gegenüber einfach klar, dass er zu weit gegangen ist und räumt ihm die Chance ein, die gesetzten Grenzen zu achten. Ein Aufschrei lohnt nicht.
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