Karlsruhe Stadt Karlsruhe gibt grünes Licht für den Neubau der Ditib-Moschee: Die Entscheidung fiel erst nach eineinhalb Jahren
Es ist der nächste Schritt hin zu einem neuen Gebetshaus: Die Stadt Karlsruhe hat den Bau der neuen Moschee des Türkisch Islamischen Kulturvereins (Ditib) in der Oststadt genehmigt. Das berichtet der Südwestrundfunk (SWR). Die Gemeinde hatte den Bauantrag bereits Anfang 2018 gestellt. Doch warum hat das Verfahren so lange gedauert?
Lange Jahre wurde geplant, diskutiert und auch gestritten - nun ist die Entscheidung gefallen: Die Ditib-Gemeinde in Karlsruhe bekommt eine neue Moschee. Das Gebäude soll auf ihrem eigenen Gelände in der Käppelestraße in der Oststadt entstehen. Die Erteilung der Baugenehmigung hatte Oberbürgermeister Frank Mentrup nach SWR-Informationen in der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstag ausgesprochen - über eineinhalb Jahre, nachdem Ditib den Bauantrag eingereicht hatte.

Projekt spaltet die Karlsruher Kommunalpolitik
Grund für die lange Dauer des Verfahrens: "Die Prüfung des Antrags erforderte diverse Unterlagen, nach Vorliegen aller Unterlagen konnte das Bauordnungsamt den Antrag nun entscheiden", heißt es auf Nachfrage von ka-news.de von der Stadt Karlsruhe.
Damit wurde ein Bauvorhaben besiegelt, das nicht nur im November 2016 zeitweise sogar auf Eis gelegt worden war, sondern in den vergangenen Jahren für reichlich Zunder in der Karlsruher Kommunalpolitik gesorgt hatte. Vor allem die CDU hatte das Projekt bemängelt und der Stadtverwaltung vorgeworfen, Geheimverhandlungen betrieben zu haben.

Minarett wird doch nur 28 Meter hoch
Mit der erteilten Baugenehmigung sollte dem Vorhaben nun aber eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Konkret soll das Gebäude auf drei Geschossen künftig Platz für 700 Menschen bieten, der Versammlungsraum selbst soll 300 Menschen fassen und mit einer 17 Meter hohen Kuppel überdacht werden.

Die Höhe des geplanten Minaretts soll nach Angaben der Stadt allerdings statt den angedachten 35 Metern nur noch 28 Meter betragen. Zum Vergleich: Die Turmaufbauten des EnBW-Gebäudes in der Gerwigstraße messen 27,85 Meter. Zudem sollen 32 Parkplätze entstehen, ein Verkehrsgutachten wurde nach Aussage der Stadt gegenüber ka-news.de im Rahmen der Baugenehmigung erstellt.
Bis auf dem Gelände die ersten Bagger rollen, wird es wohl aber doch noch etwas dauern: Nach SWR-Informationen sei die Finanzierung des sechs Millionen Euro teuren Projekts noch nicht in trockenen Tüchern. Sobald das der Fall ist, soll mit dem Bau aber schon im kommenden Frühjahr begonnen werden können.
Eine Anfrage von ka-news.de an die Ditib-Gemeinde Karlsruhe blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.




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11.10.2019 10:13 Uhr
Laut BPlan sind Anlagen für kirchliche, kulturelle und soziale Zwecke ausnahmsweise zugelassen, zu finden auf S.8.
Dabei handelt es sich um ein Gewerbegebiet nach §8 BauNVO.
Die Möglichkeit der Zulässigkeit ist in §8(3)2. BauNVO festgeschrieben.
Nach §1 (5) BauNVO könnte man die Nutzung für Kirchliche Zwecke untersagen, dafür müsste man den BPlan ändern und kirchliche Nutzungen explizit ausschließen.
Allerdings tritt dann das Problem auf, dass DITIB seit Jahren an dieser Stelle sitzt. Gleichzeitig wurde schon Geld in die Planung investiert.
mMn entstünde dadurch ein Vertrauensschaden (§39 BauGB), sodass DITIB Entschädigungsberechtigt wäre.
10.10.2019 18:52 Uhr
Ich denke wir - als immer noch christliche Gesellschaft - nehmen das mit "wenn Dir eine auf die linke Backe schägt halte auch die rechte hin" doch etwas zu wörtlich.
Opendoors und Christenverfolgung in der Türkei
10.10.2019 20:24 Uhr
Trotzdem gilt:
Wir leben in der Bundesrepublik Deutschland.
Wir leben in einem Rechtsstaat- für alle.
Wir haben Religionsfreiheit - für alle*.
Wir haben ein Recht auf Eigentum - für alle.
Wir sind nicht so verrückt wie der Sultan vom Bospurus.
Wir handeln nicht willkürlich.
Wir stehen zu unserem Grundgesetz.
Wir sind keine Autokratie oder Diktatur.
Das macht unser Land aus und das unterscheidet uns von der türkischen Regierung.
Ich halte überhaupt nichts von "Auge um Auge - Zahn um Zahn".
Wer -völlig zurecht- Christenverfolgung kritisiert, darf nicht willkürlich andere Menschen an ihrem Glauben hindern!
Dies ist meine Haltung.
Schönen Abend Ihnen!
*solange man sich im Rahmen der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung bewegt.
10.10.2019 17:44 Uhr
10.10.2019 18:01 Uhr
10.10.2019 20:10 Uhr
Die Stadt weiß doch ganz genau, dass hier ein absolutes Chaos droht. Aber Mentrup hat andere Prioritäten.
10.10.2019 18:58 Uhr
10.10.2019 15:55 Uhr
10.10.2019 17:43 Uhr
Wenn man sich an die Bauvorschriften hält, darf man bauen.
Ich habe das in einem Kommentar schon versucht zu erklären.
10.10.2019 15:33 Uhr
Bei uns lässt man zu, dass die staatliche Ditib ihre Machtdemosntartion mitten ins Herz der Oststadt pflanzt.
Wann wachen die Menschen endlich auf?