Karlsruhe Islam-Unterricht an Karlsruher Schule: "Wir haben Droh-Mails erhalten"
Islam-Unterricht - ja oder nein? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Eine Schule, die mit Wissen Fundamentalismus vorbeugen will, ist die Karlsruher Gutenbergschule. Seit 2011 steht hier einmal die Woche islamischer Religionsunterricht auf dem Stundenplan. Und welches Fazit zieht man dort vier Jahre nach der Einführung?
Es war ein Vorschlag, der für Diskussionen sorgte: Anfang des Jahres schlug Kultusminister Andreas Stoch vor, das Angebot von islamischem Religionsunterricht in Baden-Württemberg auszubauen. Die Idee: Auf diese Weise soll die Fanatisierung von muslimischen Jugendlichen verhindert werden.
Und auch die pädagogischen Hochschulen im Südwesten haben sich vor rund zwei Wochen für mehr Islamunterricht ausgesprochen. Zwei Karlsruher Schulen bieten bereits seit 2011 im Rahmen eines Modellprojekts islamischen Unterricht an. Eine davon ist die Gutenbergschule.
"70 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund"
Für Schulleiter Gunter Vogel war die Entscheidung, Islam-Unterricht auf den Stundenplan zu setzen, damals nur logisch. "Der Projektversuch wurde vor Karlsruhe schon in Philippsburg getestet", erinnert er sich im Gespräch mit ka-news, "als über eine Ausweitung nachgedacht wurde, stellte sich dann die Frage, welche Schulen in Karlsruhe geeignet wären."
Und die Gutenbergschule war geeignet. "In unserer Werkrealschule haben rund 70 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund", so Vogel. Im Grundschulalter schätzt er den Anteil auf etwa 50 Prozent. Nach Vorgesprächen mit Kollegen, einem Votum der Eltern und einer Schulkonferenz war klar: Für die Grundschüler soll zusätzlich zu evangelischem und katholischem auch ein islamischer Religionsunterricht angeboten werden. "Heute haben wir evangelische Gruppen, die kleiner sind als die islamische", schildert Vogel.
Angst und bedrohliche Emails
Inzwischen besuchen rund 35 von insgesamt 160 Grundschülern der Gutenbergschule den Islam-Unterricht. Damit sie eine der beiden Klassen besuchen können, müssen sie von den Eltern extra angemeldet werden. Für Schüler der Werkrealschule wird allerdings kein Islam-Unterricht angeboten. "Wir sehen momentan noch keinen Bedarf für einen Ausbau auf die Klassen fünf und sechs", erklärt Vogel. Ab der fünften Klasse gebe es stattdessen Ethikunterricht.
Während die meisten Eltern durchaus positiv auf das Angebot reagiert hätten, hätte es aber auch kritische Stimmen gegeben, erinnert sich Vogel. "Wir haben mehrere anonyme Emails erhalten, in denen stand, wir sollen uns überlegen, ob wir islamischen Fundamentalismus fördern sollen - stellenweise im bedrohlichen Ton", erzählt der Schulleiter, "die Angst mancher Menschen kam hier deutlich hervor."
Aufklärung statt Fundamentalismus
Unterrichtet werde in der Gutenbergschule ausschließlich die sunnitische Lehre - mit Fundamentalismus habe der Islam-Unterricht aber nichts am Hut. "Wir stellen für den islamischen Religionsunterricht nur staatliche Lehrkräfte ein", so Vogel. Zwar stünde auch Beten und das Lesen von wichtigen Stellen aus dem Koran auf der Tagesordnung, gleichzeitig sollen die Schüler Interpretationsansätze vermittelt bekommen.
"Islam-Unterricht sollte vergleichend und aufklärend sein", findet Schulleiter Vogel. Daher gehe er davon aus, dass der Projektzeitraum über das Jahr 2016 hinaus ausgedehnt wird. "Im Moment ist kein Ende des Projektes in Sicht", meint er, "es wird vielmehr darüber nachgedacht, ob es nicht noch weiter ausgebaut werden könnte."
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31.01.2015 19:36 Uhr
Was ihr Verhältnis zum Islam angeht: vieleicht sollten Sie mal eine Moschee besuchen und mit den Menschen sprechen, statt ihren Ängsten und Vorurteilen freien Lauf zu lassen. Die große Mehrheit der Moslems bei uns halten nichts von Salafisten und fürchten sich ebenso wie Sie vor islamistischen Terroristen - leider müssen sie sich noch dazu vor Nazis fürchten.
31.01.2015 16:14 Uhr
Jedenfalls ist es wohl eher ein Schock das so winzige Tiere wie eine Spinne schon dazu fähig sind Angst und Schrecken zu verbreiten.
Gewöhnlich wird die Spinnenphobie in der Verhaltenstherapie mit dem Konfrontationstraining behandelt.
Zunächst unterhalten wir uns über Spinnen und betrachten Spinnenbilder. Dann schauen wir uns Filme von Spinnen an, gehen vielleicht auch in die Spinnenabteilung des Zoos.
Zum Schluss nähern wir uns Spinnen immer mehr, bis wir schließlich sogar die Berührung ertragen können.
Unser Körper verlernt durch die schrittweise und kontrollierte Annäherung an das phobische Objekt, in diesem Fall die Spinne, mit Angst zu reagieren und gewöhnt sich mit der Zeit daran. Die Angst wird so schrittweise abgebaut.
Auch Flooding, die sofortige massive Konfrontation mit einer Spinne, wird gelegentlich bei der Spinnenphobie eingesetzt.
31.01.2015 17:15 Uhr
31.01.2015 14:27 Uhr
Also ich kenne persoenlich mindestens 40 Auswanderer (2014) und die fielen alle nicht in die 3. Kategorie.
31.01.2015 11:07 Uhr
Tjaaaha so kann einem die eigene Spa..äh Statistik vor die Füße fallen.
31.01.2015 09:47 Uhr
31.01.2015 09:22 Uhr
31.01.2015 09:34 Uhr
AUFWACHEN und DAGEGEN protestieren
- ca. 60.000 Moslems bedeuten tragen natürlich zu einer Islamisierung
eines christilchen Landes bei, wobei für mich die Duldung und das Kuscheln mit Haßpredigern und anderen Nichtintegrationswilligen das echte Problem ist.
Letztlich beten sie zu gleichen Gott. Ob sie dabei das Original (Bibel) oder eine leider modifizierte Version davon lesen. Ob sie an Jesus als Gottes Sohn oder an Jesus als Prophet glauben, friedlich ist das alles kein Problem.
31.01.2015 00:23 Uhr
31.01.2015 12:09 Uhr