Karlsruhe Aus für Neubau in Mühlburg: GfK und Grüne fordern Dialog im Moschee-Streit
Im August sorgte der geplante Bau einer Moschee für den Türkisch Islamischen Kulturvereins (Ditib) in Mühlburg für eine hitzige Diskussion in Karlsruhe. Vergangene Woche legte Ditib daraufhin seine Neubaupläne in Mühlburg auf Eis. In einer Pressemitteilung zeigt sich die GfK ("Gemeinsam für Karlsruhe") erleichtert - fordert aber auch mehr Dialog. Die Grünen-Fraktion wiederum findet deutliche Worte für die Kollegen der CDU.
"Wir begrüßen die Entscheidung der Ditib die neue Moschee in der Käppelestraße, Oststadt, bauen zu wollen", so Stadtrat Friedemann Kalmbach. Man kenne die Nöte des bestehenden Gemeindezentrums in der Oststadt, betont Stadtrat Eduardo Mossuto, "denn dort herrscht für die muslimische Gemeinde großer Platzmangel, jedoch der Ausbau soll dem Bedarf angemessen sein. Es darf kein Wallfahrtsort des Islams in Karlsruhe werden."
In der Oststadt könne im Gegensatz zu den Plänen in Mühlburg auf bestehendes Baurecht zurückgegriffen und deshalb zügig gebaut werden. Bedauerlich fände es die GfK, wenn die Haltung des Vorsitzenden des Muslimkreises in Karlsruhe stehen bleiben würden. Nach dem Aus für das Projekt in Mühlburg habe sich dieser über die fehlende Unterstützung durch die Politik beklagt.
Die GfK hält es für wünschenswert und unabdingbar, dass der Dialog zwischen Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und anderen religiösen Gemeinschaften wiederaufgenommen wird. "Dieser war im Laufe der Zeit abgerissen. Nur ein gemeinsames Vorgehen kann ein gutes Miteinander der Akteure auch nach Fertigstellung der Moschee sicherstellen", heißt es in der Pressemeldung.
Aktualisierung, 11.15 Uhr:
In einer eigenen Pressemitteilung melden sich auch die Karlsruher Grünen zu dem Thema zu Wort. Deren Gemeinderatsfraktion steht nach eigener Aussage dem Bau einer Moschee in Karlsruhe offen gegenüber. "Karlsruhe ist eine Großstadt, in der viele Menschen mit muslimischem Glauben leben. Diesen Mitbürgern sollte die Möglichkeit gegeben werden, hier eine adäquate Gebetsstätte zu bauen", erläutern die Fraktionsvorsitzenden Ute Leidig und Johannes Honné.
Das Vorpreschen der CDU gegen eine Moschee in Karlsruhe habe zu einer Spaltung in unserer Stadt geführt. Die provozierende Vorgehensweise und die jetzt öffentlich geäußerte Genugtuung über den Rückzug von Ditib verurteilen die Grünen scharf. "Wir hätten uns Zeit und Ruhe für einen konstruktiven öffentlichen Diskurs zu diesem in der Gesellschaft umstrittenen Thema gewünscht. Das hat die CDU zunichte gemacht", so Leidig und Honné.
Die Grünen-Fraktion bedauert, dass Ditib sich nun darauf zurückgezogen hat, den Moscheebau am bisherigen Standort in der Oststadt zu verwirklichen. "Nachdem die Stimmung im Sommer durch die CDU aufgeheizt worden war, hatten wir es aber auch nicht für richtig gehalten, mit einer knappen Mehrheit im Gemeinderat eine Entscheidung für den Standort Mühlburg zu erzwingen", legen Leidig und Honné dar.
Nach Ansicht der Grünen sollte durch einen offenen Diskurs zunächst Vertrauen zwischen den beteiligten Muslimen und der übrigen Bevölkerung aufgebaut werden. "Dazu gehört auch, kritische Punkte nicht unter den Tisch fallen zu lassen und offen mit Fragen umzugehen", so die Grünen.
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
17.11.2016 21:40 Uhr
"NEIN!"
16.11.2016 20:09 Uhr
Erdowahn hat die Behörde personell und materiell extrem aufgestockt und das Aufgabenfeld leicht geändert: "Wie kann der Islam maximal in die türkische Politik und Gesellschaft eingebunden werden."
Interessant ist auch, dass viele der DITIB-Prachtbauten in Deutschland den Namen "Eroberer-Moschee" tragen und/oder dem Sultan, der 1453 Konstantinopel erobert hat, gewidmet sind.
Das ist entweder eine grenzenlose Unsensibilität oder eine heftige Provokation und macht deutlich, was der "friedliche Islam" mit dieser Moscheebauwelle bezweckt.
In Germersheim wollte die dortige DITB-Gemeinde übrigens mit Eigenmitteln und Spenden von anderen Moscheegemeinden ihren Prachtbau errichten.
Seltsamerweise war aber der Grundstückseigentümer eine DITIB-Gemeinde in Köln.
Wo dessen Geld für das Grundstück (und die wahrscheinlich namhafte Spende für den Bau) wohl herkommt bzw. hergekommen wären?
16.11.2016 13:27 Uhr
16.11.2016 13:30 Uhr
16.11.2016 02:47 Uhr
ERZWINGEN: #unfassbar
DASS sagt alles / ABTRETEN!
16.11.2016 11:22 Uhr
Hab ich das richtig erfasst?
15.11.2016 23:22 Uhr
15.11.2016 20:42 Uhr
Da merkt die Ditib selbst, dass eine Großmoschee auf neuem Grundstück politisch nicht durchsetzbar ist und entscheidet sich, ihren bisherigen Standort auszubauen.
Und die Grünen rufen: Nein, das ist ja nicht groß genug. Wir wollen für euch unbedingt ein besseres Grundstück bereitstellen, damit ihr doch noch euer überregionales Pilgerzentrum realisieren könnt. Oder hab ich das falsch verstanden?
Was noch, liebe Grüne? Zehn Minarette? Muezzinrufe? Darf's noch ein bisschen mehr sein?
15.11.2016 23:00 Uhr
16.11.2016 15:55 Uhr