Am Sonntag, 4. Oktober, soll im Karlsruher Stephansaal um 15 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion zu dem umstrittenen Stadtumbau stattfinden: Auf dem Podium wird unter anderem der Chef der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Walter Casazza, zu Wort kommen. Kritiker fürchten eine Kostenexplosion des Vorhabens auf bis zu 800 Millionen Euro.
Vergangenen Dezember hatte das Regierungspräsidium die Planfeststellung vorgelegt. Eine aktualisierte amtliche Kostenschätzung wurde mehrfach angekündigt, steht aber noch aus. Für einen Bürgerentscheid, so sagen die Initiatoren, seien knapp 20.000 Unterschriften notwendig. Hartmut Weinrebe ist für die erste Plausibilitätskontrolle der Unterschriften zuständig und wird beim beabsichtigten Bürgerbegehren vom Landesverband "Mehr Demokratie wagen" beraten.
Das umstrittene Projekt, das knapp 600 Millionen Euro kosten soll und für das 2002 knapp 56 Prozent der Wähler gestimmt hatten, spaltet weiterhin die Bürgerschaft. Der vor Wochen gestartete Protest, an dessen Ende ein neuer Bürgerentscheid stehen soll, läuft unter dem Slogan "Stoppt das Millionengrab“. Die Tunnelgegner, darunter zahlreiche Geschäftsleute und Bürgervereinsmitglieder aus der Innenstadt, aber auch Anhänger eines politischen Interessenbündnisses aus BUND, Grünen, Freien Wählern, Linken, der ödp sowie von Einzelpersonen haben in zahlreichen Schaufenstern Aushangplakate angebracht.
BUND-Geschäftsführer Weinrebe zeigt sich überzeugt, dass ein solcher Bürgerentscheid - anders als erste Verlautbarungen der Stadtverwaltung Karlsruhe wissen lassen - zulässig wäre. Wenn er zustande käme, wäre es der insgesamt Dritte, nach 1996 und 2002, der zu ein und demselben Thema abgehalten würde.
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