(ps/inr)

Auto- und Radfahrer bemerken das seit Tagen: Die Kreuzung der Ritterstraße mit der Kriegsstraße ist derzeit weder von Nord nach Süd noch von Süd nach Nord passierbar - hier entstehen bis zum Ende dieses Monats die neuen Einmündungen der nördlich und südlich der Kriegsstraße gelegenen Abschnitte der Ritterstraße in die neue Kriegsstraße.

Arbeiten auf Höhe Lammstraße erledigt

Erledigt sind die Arbeiten schon auf Höhe der Lammstraße: Jahrzehntelang war ein Abbiegen aus der Lammstraße nur nach rechts in Richtung Karlstor möglich, umgekehrt konnten die Verkehrsteilnehmer auch nur vom Ettlinger Tor kommend aus der Kriegsstraße in die Lammstraße einbiegen. Das ist jetzt schon anders: Einbiegen und Abbiegen sind aus allen und in alle Richtungen möglich.

Vom Umbau der Ritterstraße betroffen ist allerdings auch die Erbprinzenstraße zwischen Lammstraße und Ritterstraße: Der normalerweise Radfahrern vorbehaltene Abschnitt ist derzeit für Autofahrer offen, die sich wegen der Sperrung des Kreuzungsbereichs Ritterstraße bis Monatsende von der Lammstraße in Richtung Innenstadt vortasten müssen.

Auch östlich des Ettlinger Tors ist "oben" auf der Kriegsstraße etwas zu sehen: Bevor die endgültigen Fahrbahnen an den äußeren Rändern gebaut werden, wird zunächst das System der Leitungen für Wasser, Gas oder auch Telekommunikation in den Bereichen geordnet, auf die die neue Oberfläche kommt.

Aus Kabelsalat wird Ordnung in einem Betriebsraum über dem Gleisdreieck, wenn Leitungen in Schaltschränke hineingeführt werden.
Aus Kabelsalat wird Ordnung in einem Betriebsraum über dem Gleisdreieck, wenn Leitungen in Schaltschränke hineingeführt werden. | Bild: Kasig

Die Arbeitskollegen vom Betonbau zur Herstellung des Tunnelrohbaus sind zwar "nur" noch im Bereich des Karlstors im Einsatz - dort liegt aber noch eine Lücke vor ihnen: Auf der westlichen Seite werden Tunnelsohle, Tunnelwände, die Zwischenwand und danach dann auch die Deckel mit Stahl bewehrt, geschalt und betoniert.

Zuletzt - aber erst nach dem Abbau der beiden nebeneinander liegenden Hilfsbrücken für die Stadtbahnen und Straßenbahnen - werden die Tunnelwände und der Deckel direkt in der Mitte der Kreuzung hergestellt.

Frosttemperaturen bremsen Arbeiten

Weitestgehend unsichtbar läuft dagegen die Innenausstattung des Autotunnels ab: Auf die Tunnelsohle aus Beton wird eine Tragschicht aufgeschüttet, darauf kommt schließlich der Asphalt für die Fahrbahnen, der jedoch derzeit bedingt ebenfalls durch die aktuellen Frosttemperaturen nicht hergestellt werden kann.

Doppelter Boden: Auch die noch ausstehenden Doppelböden für die Betriebsräume werden wie hier über dem Gleisdreideck montiert.
Doppelter Boden: Auch die noch ausstehenden Doppelböden für die Betriebsräume werden wie hier über dem Gleisdreideck montiert. | Bild: Kasig

Dafür nehmen die Ausrüstung und Ausstattung des Straßentunnels Fahrt auf. Trotz Schnee und Frost wurde in den Rampen des Tunnels in der Ludwig-Erhard-Allee mit der Montage der Schallschutzverkleidung begonnen. Beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels wird in etwa acht Wochen der betriebliche Probebetrieb beginnen - die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) werden ab diesem Zeitpunkt eigenverantwortlich mit Bahnen - natürlich noch ohne Fahrgäste - in den drei Tunnelästen unterwegs sein.

Prüfung von Sicherheitstüren

Es laufen jetzt schon erste Begehungen und Prüfungen auf Funktionalität der einzelnen eingebauten Komponenten. Dazu gehört dann etwa die Prüfung, ob Sicherheitstüren auch dort eingebaut wurden, wo es notwendig ist, ob sich Wasser- und Elektroleitungen nicht zu nahekommen, ob Sicherheitseinrichtungen funktionieren oder im Notfall auch von Personal der VBK oder auch der Feuerwehr bedient werden kann.

Dennoch wird es auch noch in der Phase der Probefahrten Restarbeiten geben, die Zeit benötigen: Dazu zählen elektrische Installationen, auch Arbeiten an den Verkleidungen, bis tatsächlich jede Leitung hinter oder unter der Wandverkleidung aus Betonstein oder den Verkleidungsplatten verstaut ist.

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