Der Wahlsonntag wurde für die SPD zur großen Enttäuschung: Bei der Verkündung der Ergebnisse zur Landtagswahl in Baden-Württemberg gegen 20 Uhr stand fest, dass die Sozialdemokraten neben der CDU als größte Verlierer aus dem Wahlkampf hervorgehen werden.
Insgesamt 12,7 Prozent der Stimmen konnte die SPD holen - damit verliert sie fast die Hälfte ihrer bisherigen Sitze im Landtag. Auch in Karlsruhe kam bei den Kandidaten keine Freude auf: Nur die beiden Grünen-Kandidaten Bettina Lisbach und Alexander Salomon werden Karlsruhe künftig in Stuttgart vertreten, SPD-Mann Johannes Stober muss seinen Platz räumen.
Die Suche nach Antworten
Tage nach dem ernüchternden Ergebnis für die SPD findet Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup klare Worte: "Der unangefochtene Sieger der Landtagswahl 2016 heißt Winfried Kretschmann", erklärt das Stadtoberhaupt auf Nachfrage von ka-news. Angesichts des Ein-Stimmen-Wahlsystems in Baden-Württemberg lasse sich daraus aber nicht zwingend eine Wahl gegen die SPD ableiten. "Trotzdem hat die Sozialdemokratie in Baden-Württemberg ganz ohne Zweifel eine herbe Niederlage hinnehmen müssen, die der Rolle und den Ergebnissen ihrer Politik in der grün-roten Regierung der vergangenen fünf Jahre nicht gerecht wird", so Mentrup weiter.
Das Ziel müsse es nun sein, das sozialdemokratische Profil wieder zu schärfen. In den nächsten fünf Jahren werde es - unabhängig von einer Regierungsbeteiligung - darauf ankommen, die programmatischen und inhaltlichen Unterschiede zu den anderen Parteien konsequent herauszuarbeiten und zu kommunizieren, so Mentrup.
"Oberbürgermeister kennen die Themen, welche die Menschen umtreiben"
Wird sich der Oberbürgermeister dabei verstärkt einbringen? "Der Ausgang der Landtagswahlen in Baden-Württemberg legt es nahe, dass sich die SPD auf ihre Stärken besinnt, und die liegen derzeit in den Städten und Gemeinden im Land. Die sozialdemokratischen Oberbürgermeister und Bürgermeister in den Kommunen Baden-Württembergs kennen die Themen, welche die Menschen in ihren Heimatorten umtreiben, so gut wie sonst niemand", meint der Oberbürgermeister.
Er sei bereit, als Oberbürgermeister der zweitgrößten Stadt im Lande, auch Verantwortung für die Landespartei als Mitglied des Vorstands zu übernehmen. Dies ist allerdings nicht sofort möglich: Es stehen erst 2017 wieder Landesvorstandswahlen an.
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