Was finden Sie am Doppelhaushalt gut?
Ohne Zweifel kann man aus dem Haushalt ablesen, dass der Oberbürgermeister viel machen und Karlsruhe weiter entwickeln will. Zu allen wichtigen Bereichen kommen viele Investitionsvorschläge. Das ist aber gleichzeitig unsere Kritik.
Was ist schlecht gelöst und wo muss Ihrer Meinung nachgebessert werden?
Schon im übernächsten Haushalt (21/22) wird der finanzielle Spielraum stark eingeschränkt werden. Da kommen die Folgekosten der Kombilösung, Ausgleichszahlungen an die Gesellschaften (zum Beispiel KVV), et cetera (jährlich zwischen 30 und 40 Millionen Euro oder mehr) auf uns zu.
Der Oberbürgermeister und die Finanzbürgermeisterin weisen schon jetzt auf Sparrunden hin. Das heißt, der Handlungsspielraum wird stark eingeschränkt. Wir können dieser Strategie nicht folgen, jetzt einen Rekordinvestitionshaushalt vorzulegen, wohlwissend, dass dies den Sparzwang im Doppelhaushalt 2021/2022 weiter stark erhöhen wird. Es wäre jetzt vernünftig, sich schon auf zukünftige Engpässe einzustellen. Das geht nur, indem man jetzt weniger investiert und Schwerpunkte setzt.
Wo liegt der Schwerpunkt für Für Karlsruhe?
Drei Themengebiete stehen für uns im Fokus. Digitalisierung und Quartiersentwicklung, Klimawandel, Innenstadtentwicklung.
Bei allen Themen sehen wir, dass sie aktuell für uns alle, speziell aber auch in Karlsruhe extrem wichtig sind. Aus diesem Grund stellen wir sie in den Vordergrund. Digitalisierung verändert unser Kommunikations- und Einkaufsverhalten, verändert unsere Arbeitswelt. Karlsruhe als Stadt der Innovation kann hier diesen Wandel mit gestalten und für die Zukunft Arbeitsplätze sichern.
Quartiersentwicklung deshalb, weil Digitalisierung aller Lebensbereiche oft zu Vereinsamung und Isolierung führt. Es braucht persönliche Begegnung, gegenseitiges Helfen und Heimat in der konkreten Welt. Und das kann das Quartier sein. Dort sind wir zu Hause.
Den Klimawandel abzumildern ist nach diesem Sommer nahezu jedem ein wichtiges Anliegen. Nach Fertigstellung der Kombilösung ist es wichtig, dass unsere Innenstadt wieder ein attraktiver Ort wird mit Atmosphäre, Aufenthaltsqualität und vielen interessanten Geschäften. Sonst hätte sich die Kombilösung nicht gelohnt.
Die Stimmen der Stadträte zum Doppelhaushalt 2019/2020:
"Gutes bewahren, Neues wagen" die Tilmann Pfannkuch (CDU)
Parsa Marvi (SPD) fordert eine bessere Priorisierung der Investitionen
"Wir wollen den Radverkehr stärken!" sagt Johannes Honné Grünen
Hendrik Dörr (FDP): "Der kommende Haushalt ist stabil"
Im sozialen Bereich darf nicht noch weiter gespart werden, mahnt Sabine Zürn (Die Linke)
Karlsruhe braucht Mut zu unpopulären Entscheidungen, so Jürgen Wenzel (Freie Wähler)
Die Reihenfolge der Nennung der Vertreter richtet sich nach der Größe der Partei oder Wählervereinigung im Gemeinderat. Ein Statement der AfD wurde mehrfach angefragt, liegt aber noch nicht vor. Es wird ergänzt, sobald es der Redaktion vorliegt.
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