Die kleinen Wanda-Roboter erinnern ein wenig an R2-D2, den Reparatur-Droiden aus "Krieg der Sterne". Flink sausen diese in der eigens für sie gebauten Arena hin und her auf der Suche nach blauen Duplo-Steinen.
Wie kleine R2-D2
Die fünf Flitzer sind Teil des Schwarmroboter-Projekts der Kursstufe 1 am Otto-Hahn-Gymnasium. Mit dem Projekt untersuchen die Schüler, wie Schwarmroboter miteinander kommunizieren können.
Die Mini-Roboter sind darauf programmiert, die Bauklötze zu erkennen, abzuholen und beieinander zu positionieren. "Die Roboter bewegen sich in der Arena und suchen Bauklötze", erklärt Timo Görner von der Projektgruppe. "Wenn einer einen Stein über seinen Lichtsensor gefunden hat, zählt er quasi auf eine bestimmte Zahl. Dann bleibt er stehen und sendet an die anderen Roboter ein Signal, dass sie die anderen Steine zu ihm bringen sollen."
Dieses Signal erkennen die übrigen Roboter und laden dann alle Steine, die sie auf ihren Weg finden beim wartenden Roboter ab. Dieses Spiel kann so lange weitergehen, bis die Batterien der kleinen Maschinen leer sind. "Es gibt in der Gruppe keinen Boss", erläutert Andreas Henkenhaf weiter. "Alle arbeiten zusammen und können gleich viel. Fällt einer aus, funktioniert das System trotzdem weiter."
25 Forschungsprojekte sollen Lust an Wissenschaft wecken
Mittlerweile sind die fünf Jungs der Projektgruppe richtige Experten auf ihrem Forschungsgebiet. Das war natürlich nicht immer so. "Am Anfang waren wir in einer Vorlesung am KIT, in der uns der Professor die Schwarmrobotik vorstellte. Wir konnten uns damals gar nicht vorstellen, dass das funktionieren soll", erinnert sich Timo. Doch schon nach kurzer Zeit saßen die Gymnasiasten selbst vor dem Rechner und programmierten ihre Roboter, die sie dem KIT abgekauft hatten.
Die Wanda-Roboter sind eines von 25 Projekten, wegen denen die Stadt Karlsruhe den Titel "Stadt der jungen Forscher 2012" erhalten hat. Mit den 50.000 Euro Preisgeld unterstützt die Stadt die Projekte. "Damit zeigen wir, dass die Karlsruher Schüler den Forschergeist der Stadt in sich tragen", freute sich Erste Bürgermeisterin Margret Mergen. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte präsentieren die Schüler beim "Fest der jungen Forscher", das am 23. Juni um 10 Uhr auf dem Karlsruher Friedrichsplatz eröffnet wird.
"Das ist nicht nur ein netter Tagesevent. Wir wollen junge Leute mit unserer Wissenschaftskompetenz für die Wissenschaft begeistern", betonte Mergen. Für das Fest hat das Stadtmarketing ein umfangreiches Programm zusammengestellt, dass "auch unsere wissenschaftliche Partner mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken soll", so Norbert Käthler, Geschäftsführer des Stadtmarketings.
Wissenschaft hautnah erleben im "Experimente-Park"
Neben der Forschungsergebnisse der rund 350 Schüler gibt es auf dem Friedrichsplatz auch einen "Experimente-Park". Dort können Kinder und Jugendliche von 10 bis 17 Uhr Wissenschaft hautnah und spielerisch erleben. Auf dem Markt der Möglichkeiten informieren die Hochschule Karlsruhe, das KIT, die Schülerakademie Karlsruhe, das ZKM und das Institut für Transurane der Europäischen Kommission über ihre Ausbildungs- und Nachwuchsförderungsprogramme.
Außerdem gibt es eine "Bühne voll Wissenschaft". Dort steht beispielsweise um 11.30 Uhr eine Physik-Show in 4D auf dem Programm. Ab 12 Uhr sind eine Musical-Performance und eine Modeschau zu sehen. Höhepunkt des Fests soll die Verleihung des "osKarls" um 17 Uhr sein. Dieser Wissenschaftspreis wird zum ersten Mal an herausragende Schülerforschungsprojekte aus Karlsruhe vergeben. Zukünftig soll der Preis alle zwei Jahre verliehen werden. Weitere Informationen zu den "Jungen Forschern" gibt es im Internet.
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