Karlsruhe Fasching in Karlsruhe soll stattfinden: "Wir lassen uns nicht unterkriegen!"
Kamellen werfen, "Helau"-Rufe und Prunksitzungen - muss das im Jahr 2020/2021 aufgrund der Corona-Pandemie tatsächlich bundesweit ausfallen? Ja, zumindest wenn es nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht. Von einer generellen Absage der fünften Jahreszeit will man beim Festausschuss Karlsruher Fastnacht (FKF) zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht sprechen.
"Fastnacht kann man nicht einfach streichen, da der Brauch fix im Kalender eingetragene Daten hat", erklärt FKF-Vizepräsident Marco Dawid im Gespräch mit ka-news.de. "Generell absagen werden wir daher nichts." Dennoch müsse man damit rechnen, dass die Veranstaltungen der kommenden Kampagne etwas anders ausfallen werden als gewohnt.
"Die Saalfastnacht ist das große Fragezeichen"
"Vor allem die Saalfastnacht ist noch das große Fragezeichen. Manche Vereine haben hier bereits abgesagt, da sie einen solch großen logistischen Aufwand, die Hygienebestimmungen umzusetzen, finanziell einfach nicht stemmen können", so Dawid.

Und wenn Fastnachtsveranstaltungen nicht stattfinden können, bedeute das im Umkehrschluss auch wieder ein finanzielles Risiko für die Gruppen, "da sich viele allein dadurch finanzieren". Ein ebenso großes Problem sieht Marco Dawid für die Zukunft der Fastnachtsvereine.

Plan B wird ausgearbeitet
"Insgesamt rund 1.500 Jugendliche trainieren in den Gruppen für ihre Auftritte auf den Veranstaltungen. Wenn sie in diesem Jahr nicht zeigen können, was sie gelernt haben, könnten sie das Interesse verlieren." Das könnte langfristig das Wegbrechen des Nachwuchses für die Vereine bedeuten.

Der FKF sei daher nun bemüht, einen Plan B mit den Vereinen auszuarbeiten, um Events wie Hexenverbrennung, Narrenbaumstellen und Co. unter den entsprechenden Umständen dennoch stattfinden lassen zu können. "Eventuell könnte man die Brauchtümer nur in den einzelnen Stadtteilen veranstalten", so Dawid. Im Oktober wolle man sich hierzu noch einmal mit den Vereinen kurzschließen und eng mit dem Ordnungsamt zusammenarbeiten.

Karlsruher Fastnachtsumzug soll stattfinden können
Der FKF-Vizepräsident betont aber: "Ob Vereine ihre Veranstaltungen durchführen wollen, müssen sie selbst entscheiden und mit dem Ordnungsamt abstimmen. Wir werden hier zu nichts raten."

Anders sieht das beim traditionellen Karlsruher Fastnachtsumzug aus, der 2021 zum 89. Mal stattfinden würde. "Hier planen wir zurzeit so, als ob der Umzug ohne Corona durchführbar würde. Zur gegebenen Zeit werden wir uns dann Gedanken zu Hygienekonzepten machen."
"Wir lassen uns nicht unterkriegen"
Einige Vereine hätten ihre Bereitschaft zur Teilnahme laut Dawid bereits zugesagt. "Das zeigt: Wir lassen uns nicht unterkriegen. Die Karlsruher Fastnachter sind kreativ, was alternative Veranstaltungsansätze angeht." Eine generelle Absage wie von Jens Spahn gefordert fände er daher "sehr schade".
"Das würde uns hart treffen, da wir überzeugt sind, zumindest einige Veranstaltungen im Rahmen der Möglichkeiten umsetzen zu können." Noch blickt Marco Dawid allerdings positiv in die Zukunft. Er weiß aber so gut wie alle anderen Narren: "Die Stimmung wird in dieser Kampagne nicht dieselbe sein wie sonst."
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23.08.2020 10:23 Uhr
22.08.2020 10:42 Uhr
Das wäre ja wie der KSC kann nicht auf die Champions League verzichten.
Wann, außer den zwei Umzugsstunden am Dienstag Mittag ist das Ganze
"unverzichtbare" Getue in KA überhaupt nachweisbar?
21.08.2020 15:17 Uhr
Das ist keine Satire, das ist die Realität. Gesundes Leben, viel frische Luft und ein paar mehr vitaminhaltige Südfrüchte im Glühwein bringen uns mehr Lebensqualität und -quantität als viele der durchgedrückten Maßnahmen. Ich verbleibe mit einem aufmunternden: "Keep Calm and COVID on!"
21.08.2020 17:53 Uhr
21.08.2020 13:21 Uhr
21.08.2020 17:45 Uhr
21.08.2020 13:03 Uhr
21.08.2020 15:36 Uhr
24.08.2020 10:15 Uhr
24.08.2020 10:41 Uhr