Karlsruhe Radroute 15 vor Fertigstellung: Nach Hagsfeld geht es mit dem Rad bald noch schneller
Karlsruhe soll fahrradfreundlicher werden. Dafür werden aktuell einige Infrastruktur-Projekte umgesetzt. Eines davon ist die sogenannte Radroute 15 zwischen Hagsfeld und dem Durlacher Tor. Auf dieser Route wurde nun ein wichtiges Teilstück fertiggestellt.
Der Karl-Wilhelm-Platz in der Karlsruher Oststadt war für Radfahrer lange ein Wagnis: Fußgänger, Autos und Straßenbahnen stellten für Fahrradfahrer gefährliche Hindernisse dar. Diese Situation wird nun entschärft, denn der Radweg am Karl-Wilhelm-Platz wird nun zur Radroute 15 umgebaut.
"Diese Radroute ist eine wichtige Verbindung durch die Stadt, aber auch wichtig für die Anbindung an die Umgebung", so Oberbürgermeister Frank Mentrup bei der Vorstellung des Teilstücks am Donnerstag.

Radroute ist 3,5 Kilometer lang
Der Anteil des Radverkehrs am innerstädtischen Gesamtverkehr liege aktuell bei knapp über 30 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2002 waren es noch 16 Prozent. Damit hat die Stadt ein sich selbst auferlegtes Ziel aus dem "20-Punkte Programm zur Förderung des Radverkehrs in Karlsruhe" erreicht. Mit Projekten wie der Radroute 15 hofft die Stadt, die Attraktivität für Fahrten mit dem Drahtesel noch weiter zu steigern.

Die zirka 3,5 Kilometer lange Radschnellverbindung verläuft nach ihrer Fertigstellung vom Durlacher Tor über die Karl-Wilhelm-Straße und die Haid-und-Neu-Straße bis zur Karlsruher Straße in Hagsfeld. Begonnen wurde das Projekt bereits 2018. "Der neue Weg ermöglicht schnelle Orientierung und sicheres Fahren für die Bürger", so Mentrup.
Was hat sich am Karl-Wilhelm-Platz verändert?
Stadtauswärts, in Richtung Hagsfeld, sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. Im Bereich des Rondells, in dem Radfahrer früher auf den Gehweg geführt wurden, wurde der Bordstein nach innen versetzt, um einen durchgängigen Radfahrstreifen zu integrieren.
Stadteinwärts, in Richtung Durlacher Tor, finden im Moment noch Bauarbeiten statt, diese sollen aber zum Ende der Sommerferien beendet werden, damit der Radverkehr bald in beide Richtungen ohne Hindernisse fließen kann.
Auch im Bereich des Hirtenwegs wird noch gearbeitet: "Dort findet gerade eine Neuordnung der Radwege statt und es werden neue Abbiegespuren für Radfahrer eingerichtet", so der Oberbürgermeister. Diese Arbeiten sollen aber ebenfalls mit Ende der Sommerferien ihrem Abschluss entgegengehen.

Änderungen für Anwohnerparken
Da durch die neue Route einige Parkplätze in der Karl-Wilhelm-Straße und der Haid-und-Neu-Straße weggefallen sind, ändert sich hier die Parkplatzsituation für die Bewohnerparkzone A1. Dafür werden im Bereich der Rudolfstraße drei Parkplätze für Carsharing eingerichtet, die bestehenden Lieferbereiche in der Bernhardstraße und Georg-Friedrich-Straße bleiben erhalten, erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung.

In der Rintheimer Straße, östlich der Georg-Friedrich-Straße, werden zudem zusätzliche Stellplätze geschaffen sowie Längsstell- in Senkrechtstellplätze ummarkiert. Gleichzeitig setzt die Stadt auch im Bereich der Rintheimer Straße die Änderung der Parkierung um.
Radroute 15 kostet 1,8 Millionen Euro
Angesprochen auf die neue Parksituation sagt Oberbürgermeister Mentrup: "In Abstimmung mit dem Bürgerverein Oststadt wurde die Parksituation besprochen und ist erfolgreich abgeschlossen. Größere Beschwerden gab es hingegen unserer Vermutungen keine."

"Die Kosten für den Umbau im Bereich des Karl-Wilhelm-Platzes belaufen sich auf zirka 700.000 Euro und werden zu 50 Prozent vom Land Baden-Württemberg übernommen", sagt Martin Kissel vom städtischen Tiefbauamt. Die Gesamtkosten für die Radroute 15 liegen bei knapp 1,8 Millionen Euro.
Außerhalb der Stadt hakt der Ausbau noch
Allerdings stockt außerhalb der Stadt der Ausbau von Radschnellstrecken. Derzeit gibt es erste Planungen für eine Strecke zwischen Karlsruhe und Ettlingen, bei der die Städte für die Anschlüsse auf ihrem Hoheitsgebiet verantwortlich sind.
"Abgesehen von den Projekten Mannheim-Heidelberg und Karlsruhe-Ettlingen sieht sich das Regierungspräsidium aus Kapazitätsgründen derzeit nicht in der Lage, weitere Radschnellwegprojekte anzugehen", erklärt das Karlsruher Stadtoberhaupt.

Eine mögliche Schnellstrecke zwischen Karlsruhe und Bruchsal sei derzeit nicht geplant, da die tägliche Nutzung unter der vom Bund festgesetzten Mindestgrenze von 2.000 Fahrern täglich liegt. "Durch die neue Strecke durch die Oststadt hoffe ich aber, dass mehr Menschen motiviert sind, mit dem Fahrrad nach Karlsruhe zu kommen, damit wir in Zukunft entsprechende Zahlen für neue Anbindungen erreichen können. Zuerst müssen aber die Anbindungen in der Stadt verbessert werden", so Mentrup.

Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
07.09.2020 11:17 Uhr
07.09.2020 12:02 Uhr
05.09.2020 11:19 Uhr
Anstatt die von Radfahreren genutzten Routen ordentlich auszubauen wird hier immer mehr Verkehr auf immer weniger Fläche gezwungen. In Kombination mit der Nachverdichtung wird hier eine schlechte Situation in eine erbärmliche gewandelt. Als gäbe es die Sophienstraße nicht schon als negativ Beispiel.
Und die Stadt malt aus konsequenz Linien auf den Bürgersteig und zeigt mit dem Finger auf die Anwohner.
Davon wie das ganze aussieht mal zu schweigen. Lienen die kaum gerade sind und innerhalb einem halben Jahr aussehen als wären sie aus einem anderen Jahrzent. Der Startplatz ist dann auch der von der Stadt entsprochen geschundene Durlacher Tor.
05.09.2020 19:15 Uhr
"Sophienstraße als Negativbeispiel" - äh, also ich weiss nicht was Du meinst; das ist eine der beliebtesten Straßen Karlsruhes in einem der beliebtesten Wohngebiete.
06.09.2020 02:06 Uhr
05.09.2020 13:25 Uhr
05.09.2020 18:29 Uhr
Jetzt wurde hier eine Dreiviertel Million Euro ausgegeben und die Aufenthaltsqualität ist gesunken. Wie eigentlich jedesmal wenn die Stadt hier etwas "verbessert".
05.09.2020 21:20 Uhr
Dann doch lieber Parkplätze verlagern.*)
b) Die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten ist die Gerade. Radler sind keine hakenschlagenden Karnickel, sondern wollen auch direkte Wege. Hagsfelder Allee ist für die Waldstädter Richtung Uni gut, aber hier geht's um die Hagsfelder und Stutenseer die Richtung City, insbes. auch südl. City incl. Kriegsstr. wollen, letztere hat nach Umbau eine große Zukunft als Radroute vor sich.
*) PS: Zu Querparkern halten Radler, die überleben wollen, mehr Abstand, überholen ist dann nicht mehr, weil die 1,50 dafür fehlen!
06.09.2020 12:54 Uhr
Ich kann auch einfach behaupten dass die Alternative zum Autofahren Kriechen ist, willst du wirklich kriechen?
Auch im Regen, und im Schnee?
Die Bäume hätten nicht weg gemusst nur weil man sich etwas mehr Gedanken macht.
06.09.2020 17:33 Uhr