"Das Abwassermonitoring und die gemeldeten Fälle sind gleichermaßen im Begriff zu sinken", sagt der OB im Rahmen einer Pressekonferenz. "Auch die Lage im Städtischen Klinikum entspannt sich und in den meisten Lebensbereichen sind die Fälle nur noch vereinzelt. In einigen Pflegeheimen sind allerdings noch immer gehäufte Ausbrüche und Todesfälle zu beklagen, aber dennoch stehen die Zeichen insgesamt auf Lockerungen ohne Hotspots."

"Wir können das Tragen von Masken nur empfehlen"

Somit könne auch Karlsruhe mit den neuen Verordnungen seit dem 2. April konform gehen - allerdings nicht ohne Bedenken, wie Mentrup weiterhin ausführt. "Das Thema der abgeschafften Maskenpflicht halte ich beispielsweise für etwas übereilt. Meiner Meinung nach hätte man mit dem Aufheben auch sehr gut bis Anfang Mai warten können und ich hätte mir gewünscht, die Maskenpflicht in Innenräumen beizubehalten." Umso wichtiger seien Empfehlungen.

Oberbürgermeister Frank Mentrup hält eine Rede vor dem Karlsruher Rathaus.
Oberbürgermeister Frank Mentrup. | Bild: Thomas Riedel

"Wir können den Bürgern wirklich nur wärmstens ans Herz legen, zu ihrer Sicherheit und der ihrer Mitbürger freiwillig Masken zu tragen. Besonders bei Innenräumen mit geringem Abstand. Natürlich können wir uns gerade in der Verwaltung noch immer auf das Hausrecht beziehen und weiterhin auf eine Maskenpflicht pochen, aber ich schätze, das wird in den nächsten Wochen auch wegschmelzen, da immerhin die gesetzliche Grundlage fehlt", so der OB.

"Ein katastrophales Versagen auf Bundesebene"

"Allerdings würde ich die Maskenpflicht auch nicht auf Biegen und Brechen wieder einführen wollen, sondern erst einmal observieren. Einen gänzlich anderen Sachverhalt sehe ich aber, was die Impfpflicht angeht", meint der Oberbürgermeister. Seiner Ansicht nach sei Impfen noch immer das vielleicht wichtigste Standbein zur Pandemiebekämpfung - auch mit Blick auf den kommenden Herbst.

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"Nach zwei Jahren Pandemieerfahrung kann man meiner Ansicht nach fest damit rechnen, dass im Herbst 2022 eine neue Infektionswelle und mit ihr neue Einschränkungen kommen werden. Wenn nun die Impfpflicht sogar für die vulnerable Gruppe der über 60-Jährigen ausgesetzt wird, fehlt eine wichtige Ressource, um Deutschland darauf vorzubereiten. Man würde damit einen Großteil der Vorbereitungszeit einfach ungenutzt verstreichen lassen", sagt er.

Gemessen an den letzten Herbstjahreszeiten im Griff des Covid-19-Virus sei ein solches Handeln für Mentrup ein "katastrophales Versagen auf Bundesebene. Und das, obwohl wir die Möglichkeit hätten, einen weiteren Corona-Herbst mit den jetzigen Ressourcen stark abzumildern."

 

 

 
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