Karlsruhe 100 Euro jährlich: ScoolCard für Grundschüler kostet bald Geld
Bisher ist die ScoolCard für Grundschulkinder kostenfrei. Im Rahmen des Haushaltsstabilisierungsprozesses wurde allerdings beschlossen, ab dem Schuljahr 2017/18 anstelle einer kostenlosen ScoolCard, eine Fahrkarte mit einem Eigenanteil von 10 Euro pro Monat einzuführen.
Eltern von Grundschulkindern müssen bald tiefer in die Tasche greifen. Denn im Rahmen des Haushaltsstabilisierungsprozesses wurde bereits im November die Umstellung der bisher kostenlosen Scoolcard für Grundschulkinder auf einen Eigenanteil von 10 Euro pro Monat ab dem Schuljahr 2017/18 beschlossen. Kritik kam nun von den Grünen und der AfD. Sie forderten nun mit Änderungsanträgen die Beibehaltung der kostenlosen ScoolCard für Grundschulkinder.
"Das ist nicht in Ordnung"
"Die ScoolCard ist wichtig um Grundschulkinder an öffentliche Verkehrsmittel zu gewöhnen. Wir setzen mit der Einführung eines Eigenanteils von zehn Euro die Familien unter Druck die wenig Geld haben", äußerte sich Stadtrat der AfD, Paul Schmidt.
Die AfD prognostiziert, dass die meisten ScoolCard-Nutzer bei einem Eigenanteil von 100 Euro pro Jahr wegfallen werden. "Damit geht dem KVV nicht nur die Erziehungs- bzw. Marketingmaßnahme verloren, sondern auch die mit diesen bisher eher seltenen Kunden verbundene finanzielle Unterstützung durch die Stadt. Das ist nicht in Ordnung - wir möchten, dass es so bleibt wie bisher, so Stadtrat Schmidt.
Kult-Stadtrat Lüppo Cramer stimmte ebenfalls der Argumentation gegen eine Einführung eines Eigenanteils zu: "Es geht jetzt nicht um Summen die den Haushalt sprengen werden." So sehen das auch die Grünen. Sie stellten sich ebenfalls gegen den Beschluss.
"Ein Vergleich des Stadtkreises Karlsruhe mit den umliegenden Landkreisen zeigt, dass nahezu alle Kreise im Unterschied zu Karlsruhe ScoolCards für Grundschulkinder weiterhin zu 100 Prozent bezuschussen. Karlsruhe dagegen führt eine Eigenbeteiligung ein", so Ekkehard Hodapp, Stadtrat der Grünen. Zusätzlich sehen die Grünen als Folge einer Eigenbeteiligung an der ScoolCard zusätzliche Umweltbelastungen in städtischen Gebieten durch vermehrte "Eltern Taxis".
"Eine Win-Win-Situation"
Mit 27-Nein-Stimmen zu 17-Ja-Stimmen wurden die Anträge der Grünen und der AfD in der vergangenen Gemeinderatsitzung abgelehnt. In Satzung über die Erstattung der notwendigen Beförderungskosten für Schüler wurde festgehalten, dass Schüler der Grundschulen und Gemeinschaftsschulen der Klassenstufen 1 bis 4 eine Jahreskarte (ScoolCard) oder Monatskarten mit einem Eigenanteil in Höhe von jeweils 10 Euro pro Monat erwerben können.
CDU-Stadtrat Detlef Hofmann sprach von einer Win-Win-Situation: "Die SchoolCard nun mit 10 Euro zu belasten ist eine Verbesserung für die Stadt. Diese Win-Win-Situation nun mit einem Änderungsantrag anzugehen ist nicht zielführend."
Keine Ausbildungsmonatskarte statt ScoolCard
Der Beschluss des Haushaltsstabilisierungsprozesses im November, anstelle einer ScoolCard eine Ausbildungsmonatskarte für Grundschüler mit einem monatlich zu tragenden Eigenanteil von 10 Euro einzuführen, wurde von der Verwaltung nun als "kritisch" gesehen und vom Gemeinderat abgelehnt und der Änderung der Verwaltung zugestimmt (32-Ja- Stimmen, zu 11-Nein-Stimmen).
Eigentlich sollten ab dem Schuljahr 2017/18 aufgrund des Beschlusses im Rahmen der Haushaltsberatungen nur Ausbildungsmonatskarten mit einem Eigenanteil von 10 Euro gegen Vorlage von Berechtigungsausweisen ausgegeben werden. Konkret hätte das bedeutet: keine ScoolCards mehr.
Ausbildungskarte habe zu viele Nachteile
"Den Eltern und Erziehungsberechtigten entstehen gegenüber der bisher gewohnten ScoolCard deutliche Nachteile", argumentierte die Verwaltung ihren Änderungsantrag des Beschlusses vom November. Ausbildungsmonatskarten decken nur Fahrten in einem bestimmten Tarifgebiet ab, die ScoolCard hingegen Fahrten im gesamten Tarifgebiet. Außerdem müssen die Eltern und Erziehungsberechtigten jeden Monat gegen Vorlage eines Berechtigungsausweises die Fahrkarte bei einer Verkaufsstelle des Karlsruher Verkehrsverbunds erwerben. Die ScoolCard wird einmal im Jahr ausgegeben und der Betrag für zehn Monate und monatlich abgebucht.
Ausbildungsmonatskarten können nach Angaben der Stadt innerhalb eines Schuljahres nur von September bis einschließlich Juli genutzt werden. Die Kosten fallen für elf Monate an. Eine ScoolCard hingegen hat auch im August Gültigkeit. Eine Ausbildungsmonatskarte die teurere Variante, denn hierfür ist einen Eigenanteil von 110 Euro pro Schuljahr zu bezahlen, für die ScoolCard nur 100 Euro.
Mit seiner Abstimmung spricht sich der Gemeinderat für eine ScoolCard mit einem Eigenanteil von 10 Euro pro Monat aus. Der Beschluss, statt einer ScoolCard eine Ausbildungsmonatskarte für Grundschüler einzuführen, ist demnach nicht mehr aktuell, da dem Änderungsantrag der Verwaltung im Gemeinderat zugestimmt wurde.
Das sind die Mehrheitsverhältnisse im aktuellen Gemeinderat:
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
15.02.2017 19:52 Uhr
12.02.2017 16:10 Uhr
12.02.2017 11:24 Uhr
Die sollen sich lieber daran gewöhnen sich zu bewegen. Man kann sich auch mit Gewalt Bewegungslegastheniker heranzüchten, anscheinend ist das ja politisch gewollt. Ich bin immer in die Schule gelaufen bzw. mit dem Rad dorthin. Habe mich sozusagen daran gewöhnt, benutze die Straßenbahn so gut wie nie (ca. alle 2Jahre mal, z.B. um nach nem Fahrradplatten heim zu kommen).
In KA ist die Strassenbahn ohnehin die heilige Kuh, gegen die man bloß nix sagen darf, oder auch nur leise Zweifel am Sinn diverser Maßnahmen anmelden dürfte.
O.k., der ÖPNV war eines der wenigen Dinge, die man in KA im Vergleich zu anderen Städten mal gut hinbekommen hatte (wohlgemerkt: Vergangenheitsform). Aber c´mon, was im Moment getrieben wird verursacht ja schon Bundesweit kopfschütteln. Kürzlich hat mich jemand aus Berlin am Telefon auf diesen Straba Unsinn angesprochen, das sagt ja alles.
12.02.2017 15:33 Uhr
Früher ging man schon in der 1. Klasse zu Fuß, die ersten Tage in Begleitung von Erwachsenen, dann alleine. Und, man glaubt es kaum, wir haben das überlebt
12.02.2017 03:50 Uhr
Karlsruhe "viel vor aber nichts dahinter "
12.02.2017 05:47 Uhr
12.02.2017 06:03 Uhr
12.02.2017 11:25 Uhr
Patrouille geraten.
Wenn man erzählt, daß man wegen des authentischen Nachbarskindes nun einer karikativen Hilfsorganisa-
tion spendet, dann kann man vor lauter Charme im Erdboden versinken oder versuchen, sich aus der Atmos-
phäre zu ziehen.
Ist man keine Konifere auf dem Gebiet des Fremdwortgebrauchs, muß man sich auf Dispensionen ganz
karibisch vorbereiten. Da gehe ich übrigens mit den Langusten ganz chloroform.
12.02.2017 00:17 Uhr
Wer einen Schulbezirkswechsel für sein Kind beantragt und dadurch einen längeren Schulweg in Kauf nimmt, der muss dann eben die 10,- bezahlen...
11.02.2017 22:15 Uhr
ja angeblich so bereichern , können trotz hohem Taschengeld
umsonst in Bus und Bahn fahren, [b][/b]