Mittwoch, 6. April
09:15Lauterbach rudert zurück
"Die Gesundheitsämter sind zurzeit nicht mehr in der Lage, die Quarantäne und die Isolation zu verfolgen", sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im ZDF-Format "Markus Lanz". Realistische Konsequenzen habe die Quarantäne-Benachrichtigung eines Gesundheitsamtes aus Überlastungsgründen also nicht. "Aus diesem Grund war mein Vorschlag, dass Isolation und Quarantäne bei Infektion und Kontakt der Eigenverantwortung überlassen werden."
Am Dienstagabend äußerte Lauterbach allerdings seine Bedenken. "Das Signal, das durch eine freiwillige Quarantäne gesendet wird, ist so negativ und verheerend, dass der symbolische Schaden trotz aller Hilfe für die Gesundheitsämter viel zu groß wäre", sagt er. Es würde so ausgelegt werden, als sei Corona harmlos und eine Isolation unnötig, wie er vermute. "Aus diesem Grund werde ich den Punkt der Freiwilligkeit wieder einkassieren", so der Gesundheitsminister.
"Man muss als Minister auch in der Lage sein, Dinge, die nicht gut gelaufen sind, zu korrigieren", sagt er. Ganz ohne Veränderung soll der Beschluss aber dennoch nicht bleiben. "Die Quarantänezeit wird von sieben auf fünf Tage verkürzt. Aber Anordnungen des Gesundheitsamts bei einer Erkrankung wird es weiterhin geben. Sollte jemand aber nur Kontakt zu einer infizierten Person haben, wird die Freiwilligkeit der Quarantäne beibehalten." Das sei der Kompromiss, der im Laufe dieses Tages auch offiziell werden soll.
Dienstag, 5. April
12:26Quarantäne im Coronafall bald freiwillig?
Am Montagabend erklärte Lauterbach, dass die neuen Corona-Regeln sowohl für Infizierte mit Symptomen als auch für Infizierte ohne Symptome gelten würden. Ausgenommen seien Beschäftigte im medizinischen Bereich - für alle anderen gelte dann nur noch "die dringende Empfehlung", sich im Fall einer Infektion in Isolation zu begeben und nach Ablauf von fünf Tagen freizutesten.
Quarantäne nur noch für Personal im Gesundheitswesen
Für Beschäftigte im Gesundheitswesen soll weiterhin eine Quarantäne vom Gesundheitsamt angeordnet werden, für alle anderen Personen wird dies nicht mehr vorgesehen. Für die Umsetzung der Regeln seien die Länder verantwortlich.

Durch die Lockerungen sollen Personalausfälle trotz hoher Infektionszahlen vermieden werden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte eine Neuregelung vorgeschlagen.
Bereits in der Vergangenheit hatte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha einen solchen Schritt gefordert. Auch am Städtischen Klinikum in Karlsruhe wurde bereits über eine neue Quarantäneregel diskutiert.
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