Trotz der stark steigenden Corona-Infektionszahlen bleibt die Lage auf der Corona-Intensivstation des Städtischen Klinikums in Karlsruhe recht ruhig. Mit Stand 21. Januar befinden sich fünf Patienten mit einer Corona-Infektion in intensivmedizinischer Behandlung, drei davon müssen beatmet werden. Hinzu kommen 25 Fälle auf der Allgemeinstation und drei Verdachts- beziehungsweise Quarantänefälle.
Zahl der Intensivpatienten sinkt weiter
Auch in Baden-Württemberg geht die Belastung auf den Intensivstationen weiter zurück. Laut Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg waren am Donnerstag, 20. Januar, 297 Personen aufgrund einer Corona-Infektion auf einer Intensivstation. Am Freitagvormittag sank die Zahl sogar auf 277, wie Michael Geißler, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums, auf der wöchentlichen Pressekonferenz erklärt.

"Glücklicherweise gibt es trotz des starken Infektionsgeschehens keine Überlastung der Intensivstationen", so der Klinik-Chef. Verantwortlich für die aktuelle Entwicklung sei die Omikron-Variante, die mittlerweile rund 80 Prozent aller Neuinfektionen ausmacht. Mittlerweile werde bei Test auch nicht mehr zwischen Omikron und Delta unterschieden.
"Omikron hat nun das Ruder übernommen und es macht keinen Sinn mehr zwischen Delta und Omikron zu unterscheiden. Wenn ein Test positiv ist, gehen wir davon aus, dass es sich um eine Omikron-Infektion handelt", erklärt Geißler. Gleichzeitig macht der Mediziner auch klar, dass es trotz der aktuell sinkenden Intensivpatientenzahl bald zu einer Trendumkehr kommen könnte.
Landen bald mehr als 800 Menschen wegen Corona auf einer Intensivstation?
Laut einer aktuellen Modellrechnung von Biostatistikern aus Ulm könnte die Zahl der beatmungspflichtigen Patienten schon bis zum 4. Februar auf über 800 steigen. "Solche Fallzahlen hatten wir selbst an Weihnachten nicht", so Geißler. Der Höhepunkt der Intensivpatienten war laut Divi-Intensivregister am 10. Dezember. Damals waren 667 Menschen auf einer Corona-Intensivstation in Behandlung.

"Wir werden also nicht 'Hurra' schreien und alle Vorsichtsmaßnahmen zurückbauen, aber im Laufe der nächsten Woche werden wir unser Klinikum wahrscheinlich in Pandemiestufe zwei versetzten", sagt Geißler.
Wie Geißler weiter erklärt, wären die Berechnungen der Biostatistiker für die Delta-Variante zuverlässig und genau gewesen, er sei aber ein wenig optimistischer, dass solch hohe Fallzahlen bis Anfang Februar nicht eintreten werden. "Ich denke dazu gibt es für die Omikron-Variante noch zu wenige Zahlen."



Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!