Bruchsal Aufgrund Corona: Spargelbauern rechnen mit Einbußen - Helfer fehlen
Spargel kann nicht gestochen werden, weil helfende Hände aus dem Ausland fehlen - Spargelbauern rechnen zur Halbzeit der Ernte so mit Einbußen. Hans Lehar von der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) geht von Einbußen zwischen 20 und 40 Prozent aus. "Ohne gelernte Kräfte geht es nicht", so die Spargelbauern. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) ist deshalb dafür, nach wie vor ausländisches Fachpersonal unter Corona-Schutzauflagen in Deutschland zu haben.
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Spargel Südhessen, Rolf Meinhardt, hofft, dass die Spargelbauern in der Saison "mit einem blauen Auge" davonkommen. Aber einige Betriebe würden die Krise wohl nicht überstehen. Ohne die Corona-Krise wäre es ein gutes Spargeljahr. Aber das Wetter und die Folgen für das Wachstum des Edelgemüses rücken in dieser Saison in den Hintergrund.

Zwar funktioniere der Direktverkauf an den Ständen überraschend gut, doch sei das komplette Geschäft mit der Gastronomie bislang ausgeblieben. Discounter zahlen Meinhardt zufolge zudem nur festgelegte Preise, weil sie die Spargelstangen möglichst preiswert auf den Ladentisch bringen wollen.
In Südhessen wird Spargel auf rund 2.000 Hektar angebaut. Im südlichen Rheinland-Pfalz sind es rund 1.500 und in Nordbaden 500 bis 600 Hektar. Bundesweit gibt es eine Anbaufläche von rund 23.000 Hektar. Die Spargelernte beginnt in Deutschland normalerweise in der zweiten Aprilhälfte und dauert bis zum "Johannistag", dem 24. Juni. In den vergangenen Jahren begann sie aber auch schon früher, nicht zuletzt wegen des Einsatzes von Folien.
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16.05.2020 19:15 Uhr
16.05.2020 20:38 Uhr
Es gab einen TV Bericht über eine Spargelbauerin (könnte in Brandenburg gewesen sein), die Streifenweise ihre Anbaugebiete vermietete. Dort konnten die Mieter die Spargel ernten und an Familie oder Freunde weitergeben. Abstandsregeln konnten eingehalten werden. Wer das mietete war ohnehin gerade ohne Arbeit und hatte somit eine Beschäftigung. Natürlich musste der richtige Erntestich erst geübt werden, was natürlich mehr Sinn macht, wenn man für andere miterntet.
Steinreich wird damit keiner, aber man braucht keine Subventionen, verhält sich somit sozial und es verrottet nicht so viel.
16.05.2020 21:59 Uhr