Karlsruhe OB Mentrup appelliert an die Karlsruher: "Verdachtsfälle nicht mehr testen zu können, können wir uns nicht leisten"
Steigende Infektionszahlen, überlastete Labore und ein "Lockdown light" - die Corona-Lage ist nicht nur in Karlsruhe aktuell angespannt. Für die Bürger ist es daher jetzt umso wichtiger, sich an die Maßnahmen von Bund und Land zu halten, so Oberbürgermeister Frank Mentrup. In einem Video-Statement wendet er sich nun direkt an die Karlsruher und erklärt: Eine weitere Belastung der Labore könne man sich nicht mehr leisten.
Das Corona-Virus breitet sich weiter aus. Inzwischen sind 964 Personen in Karlsruhe infiziert. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt aktuell bei 149 pro 100.000 Einwohner. Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen von Stadt und Landkreis bereits vergangene Woche an die Bürger appelliert, sich dringend an die vorgeschriebenen Maßnahmen zu halten.
"Denn", so erklärt Frank Mentrup nun in einem Video-Statement auf dem städtischen Corona-Portal, "das ist die Quelle dieser diffusen und seit Wochen wieder dramatisch ansteigenden Infektionsrate." Auch wenn die Intensivstationen aktuell noch Kapazitäten haben: Intensivfälle würden nun zunehmend jüngere Personen betreffen.

"Auch ein scheinbar gesunder Mensch kann infektiös sein"
Ein Umdenken des eigenen Verhaltens sei daher dringend vonnöten, so der Rathauschef. Der Grund: "Auch der scheinbar gesunde Mensch kann infektiös sein, ohne es zu wissen - und das kann auch für mich selbst gelten."
Daher gelte es, nicht über jedes Detail der Landesverordnung zu nörgeln, sondern einfach die wichtigsten Regeln einzuhalten - nämlich Maske tragen und Abstand halten. "Dann müssten etwa bei einem Infektionsfall in einem Betrieb nicht gleich alle Mitarbeiter in Quarantäne gehen", so Mentrup.
Corona-Teststellen schicken schon Patienten fort
Das würde damit auch gleichzeitig die Labore entlasten, die laut dem Karlsruher Oberbürgermeister aktuell sowieso schon mit den Auswertungen von Corona-Tests überlastet sind. "Die testenden Stellen schicken mitunter auch schon Menschen weg, da das Testmaterial zu wertvoll ist, um es an Menschen anzuwenden, die weder hochgradig gefährdet sind, noch Symptome zeigen."

Dass das nicht bei allen Bürgern auf Verständnis stößt, könne der Rathaus-Chef gut verstehen - das ändere aber nichts daran, dass Tests vor allem für gefährdete und symptomatische Personen immer zur Verfügung stehen müssen. "Denn dass diese Menschen nicht mehr getestet werden würden, könnten wir uns als Gesellschaft nicht erlauben."
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11.11.2020 08:09 Uhr
Ich habe die Haltung von OB Mentrup angeprangert, der dazu aufruft, nicht über Details der Coronaverordnung zu nörgeln. Denn es gehört zu unseren Grundrechten, dass wir solche Dinge hinterfragen dürfen - und als mündige Bürger sogar müssen!
Keiner der Kommentattoren konnte das widerlegen. Stattdessen schreibt man seitenweise über das Verhalten von Querdenker-Demonstranten in Leipzig (das ich übrigens auch für falsch halte) und versucht, jede Kritik an den Coronaverordnungen in die braune Ecke zu stellen.
Fakt ist, liebe Leute: Seit Beginn der Pandemie haben die deutschen Gerichte Dutzende von Bestimmungen in den Verordnungen aufgehoben, weil sie nicht rechtmäßig/ verhältnismäßig waren. DAS ist Rechtsstaat, und was Mentrup sagt, ist hilflose Basta-Politik.
11.11.2020 07:18 Uhr
Vorschlag an KA NEWS: lasst doch nur noch Kommentatoren zu, die sich legitimieren können, so wie das in guten Foren üblich ist. Dann kommentieren auch wirklich nur Einzelne und nicht eine ganze Stimmungsmacharmee.
10.11.2020 16:13 Uhr
soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Es geht den meisten Querdenkern nicht um die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit im Sinne des Grundgesetzes unter Berücksichtigung der Verantwortlichkeit gegenüber den Mitmenschen, in dem durch ihr Verhalten Covid 19 möglicherweise weiterverbreitet wird, sondern man hat Spass daran, es denen da oben zu zeigen. Oder sie haben es notwendig,
ihr Ego mal so richtig aufzupolieren.
Und klar, Artikel 5 Abs. 1
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten, aber siehe Artikel 1 "soweit er nicht die Rechte anderer verletzt".
Von dem rechten Mob, der sich da immer auch dazu gesellt, will gar nicht erst reden. Da müssen wir alle uns dagegenstellen.
10.11.2020 19:46 Uhr
10.11.2020 15:27 Uhr
(Passt auch zum Klopapierverbrauch
10.11.2020 12:08 Uhr
10.11.2020 13:16 Uhr
Klar deckt das Grundgesetz auch die Freiheit zum Dauernörgeln ab -und das ist gut so -, aber für die Betrachter wirds schon mal irgendwann zäh und langweilig
10.11.2020 18:55 Uhr
10.11.2020 19:56 Uhr
10.11.2020 09:19 Uhr
Herr Oberbürgermeister, ich nörgle worüber ich will und immer dann, wenn ich das für notwendig halte. Ich lasse mir das Denken und Reden von Ihnen nicht verbieten. Noch leben wir in einem freien Land.