Berlin Drosten: Neue Corona-Variante ernst nehmen
Wie viel Klarheit herrscht bisher über die Corona-Varianten, die im Ausland entdeckt wurden? Unter anderem darüber hat der Virologe Christian Drosten in der ersten Folge seines Podcast 2021 gesprochen.
Der Virologe Christian Drosten sieht noch viele offene Fragen rund um die neue, zuerst in Großbritannien nachgewiesene Corona-Variante B.1.1.7.
"Das ist ganz schwer einzuordnen, immer noch", sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité im Podcast "Coronavirus-Update" vom Dienstag bei NDR-Info. "Ich gehe davon aus, dass wir, sagen wir, vielleicht bis Ostern oder bis Mai ganz klare experimentelle Evidenz haben, ob jetzt dieses Virus übertragbarer und gefährlicher ist oder nicht. Aber das wird einfach dauern."
Neue Variante könnte ansteckender sein
Derzeit werde noch zusammengetragen, wie verbreitet die neue Variante in Deutschland ist, schilderte der Virologe. Von einem großen Problem damit gehe er momentan nicht aus. Nachdem er auch Daten aus Dänemark zum Thema gesehen habe, sei er der Ansicht, dass die Variante ernst genommen werden müsse, erläuterte Drosten. Auch in Deutschland müsse man verstärkt nach der Mutation schauen. Hintergrund sind Befürchtungen, dass die Variante übertragbarer ist - also dass ein Infizierter im Schnitt mehr Menschen ansteckt als bisher, die Variante also mit einer höheren Reproduktionszahl einhergeht.
In Hinblick auf die Wirksamkeit der Impfung bekräftigte Drosten: "Da haben wir im Moment keine großen Sorgen." Die Sorge sei vielmehr, dass die Variante im Vergleich zu früheren Formen einen deutlich höheren R-Wert haben könnte, etwa von 1,5 statt von 1. Sollte sich ein solches Szenario bestätigen, wäre es Drosten zufolge ein Problem. "Das ist ja ein exponentielles Phänomen", betonte er. Der Virologe äußerte aber auch schon wiederholt die Hoffnung, dass B.1.1.7 weniger stark krank machen könnte.
Erschwert Mutation die Pandemiebekämpfung?
Nach dem Nachweis in Großbritannien wurde die Variante auch in anderen Ländern bestätigt. In Deutschland sind bislang nur vereinzelt Fälle bekannt, etwa in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen. Das Robert Koch-Institut erwartet aber, dass weitere Fälle hinzukommen. Experten befürchten, dass die Ausbreitung die Pandemiebekämpfung erschweren könnte.
Auch eine aus Südafrika bekannte Corona-Variante müsse man "mindestens genauso beobachten" wie die englische, betonte Drosten. Reiserückkehrer aus dem Land sollten nach seiner Einschätzung getestet werden. Es gebe jetzt noch ein Zeitfenster, um der Ausbreitung hierzulande vorzubeugen.
© dpa-infocom, dpa:210106-99-911583/2
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07.01.2021 20:07 Uhr
War Drosten nicht auf Fotos mit der Gatesstiftung zu sehen und hatte Plandemie Spiel mitgespielt ?
https://youtu.be/SSnJhHOU_28
09.01.2021 17:21 Uhr
Und was soll das mal wieder mit der Gatesstiftung? Bill Gates hat NICHTS mit der Verbreitung des Coronavirus zu tun! Ein Planspiel, das sich mit einer möglichen Pandemie beschäftigt soll dazu dienen, bei Auftreten einer Pandemie vorbereitet zu sein und nicht eine Pandemie zu verbreiten. Was sollten auch die Motive hierfuer sein?
Selbst wenn Drosten einen Strafbefehl erhalten haben sollte, was hat das mit seiner Qualifikation als Virologe zu tun? Er warnt vor der neuen Coronavariante weil noch nicht genuegend Informationen darueber vorliegen. Was soll daran falsch sein?
07.01.2021 20:49 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=y20ENbtcMgI&list=PLCnqmTj_SF8aT7UBGmfYz-fsgaEY-RQ1S&index=71
07.01.2021 20:52 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=YOqA6J9EZOE
07.01.2021 18:57 Uhr
07.01.2021 19:05 Uhr
07.01.2021 17:54 Uhr
07.01.2021 10:31 Uhr
Abgetaucht ist niemand, wie ansteckend die neuen Virusvarianten sind muss eben erst untersucht werden und das dauert Monate. Nicht mehr oder weniger hat er gesagt.
Gevatter nehm ich etwas aus.
Es gibt kein Impfstoffversagen , so ein Schwachsinn.
Produktion dauert eben und erstmal Altenheime und Krankenhäuser versorgen auch.
Hauptsach immer gemotzt, ist ja so einfach .
Wie lange Impfung hilft , weiß man eh nicht und auch geimpfte Leute haben sich in der Biontech Studie infiziert. Fünf angeblich .
Das Ausmaß der Epidemie verlangt eben schnelles Handeln , damit auch ein gewisses Experiment parallel und nicht vor Einführung.
07.01.2021 17:58 Uhr
Warum hat Deutschland das nicht hinbekommen? Die billigen Ausreden von Spahn kann ich nicht mehr hören. Man wusste im Spätsommer, wohin die Reise geht. Man hätte handeln können. Und selbst ein eventueller Fehleinkauf wäre um viele Milliarden günstiger gewesen als der noch monatelange Lockdown, der uns jetzt wegen fehlender Impfungen bevorsteht.
07.01.2021 18:48 Uhr
Die anderen EU-Ländern trauten dem Impfstoff noch nicht und warteten ab.
Als sich dann eine große Wirksamkeit des deutschen Corona-Impfstoffes herausstellte wollten alle ihn haben.
Und was macht Spahn+Merkel, sie geben 70 Millionen Impfdosen wieder zurück an die EU, die bereits bei uns einlagerten und nun überall in Deutschland fehlen.