Karlsruhe Verantwortungslose Karlsruher? "Wir hoffen, dass Ausgangssperre nicht notwendig wird"
In Zeiten des Corona-Virus sind die Karlsruher Bürger angehalten, überflüssige soziale Kontakte zu meiden. Dazu gehört auch, keine Gruppenausflüge in öffentliche Grünanlagen zu unternehmen oder "Corona Partys" in den eigenen vier Wänden zu feiern. Die Stadt Karlsruhe appelliert erneut an ihre Bürger, sich jetzt verantwortungsbewusst zu verhalten.
Der Karlsruher Schlossgarten und der Botanische Garten sind wegen des Corona-Virus seit Mittwoch gesperrt. Sie werden vom Land Baden-Württemberg betrieben, das sich zu dieser Maßnahme entschlossen hatte.
Menschenansammlungen auch im Freien (ver)meiden!
Anders sieht es bei den kommunalen Grünanlagen aus: Die Karlsruher Grünanlagen, die von der Stadt betrieben werden, sollen geöffnet bleiben. Innerstädtische Parks wie die Günther-Klotz-Anlage sollen den Bürgern weiterhin zur Naherholung zur Verfügung stehen. Doch dabei gilt: Abstand halten und keine Menschenansammlungen bilden!

Jeder solle sich so verhalten, als ob er das Virus habe und andere anstecken könnte, sagte jüngst Oberbürgermeister Frank Mentrup. Dass es erst jetzt Corona-Fälle gegeben hat, die sich in Karlsruhe angesteckt haben, führt das Stadtoberhaupt auf die früh ergriffenen Maßnahmen wie das Schließen der Kultureinrichtungen zurück.
"Corona-Ansteckparty" sollte Scherz sein
Um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und die Risikogruppen in der Bevölkerung zu schützen, ist weiterhin wichtig, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.

Vielen scheint der Ernst der Lage noch nicht bewusst zu sein: Am Montag hatte ein 40 Jahre alter Mann in Karlsruhe nach Polizeiangaben über soziale Netzwerke zu einer "Corona-Ansteck-Party" eingeladen. Es sollte ein Scherz sein, so der nicht infizierte Mann gegenüber der Polizei, die nach seiner Facebook-Ankündigung an seine Tür klopfte.
Wenn sich keiner an Regeln hält, kommt bald die Ausgangssperre
Die Verantwortungslosigkeit einiger Karlsruher zeigt sich jüngst in einem weiteren Beispiel: Am Donnerstagabend hat die Stadt sich entschieden, die Turmbergterrasse zu schließen. Die Empfehlung, Menschengruppen auch im Freien zu meiden, sei hier konsequent ignoriert worden. Jetzt herrscht dort Aufenthaltsverbot.

Am Donnerstagmorgen hieß es von der Stadtverwaltung auf ka-news-Anfrage: "Wir haben derzeit noch nicht vor, Grünanlagen zu sperren." Sie betonte aber auch, dass man das Verhalten der Karlsruher genau beobachte und gegebenenfalls neue Maßnahmen ergreifen werde.
"Die Maßnahmen sind nicht zum Spaß"
"Die weitere Entwicklung wird davon abhängen, wie sich die Menschen an die bisher aufgestellten Regelungen halten", so die Stadt. "Wir hoffen nach wie vor, dass eine Ausgangssperre nicht notwendig werden wird."
Am Abend wendet sich Oberbürgermeister Frank Mentrup in einem aktuellen Videostatement erneut an die Bevölkerung: Es sei festzustellen, dass sich Bürger an vielen Stellen noch nicht an die neuen Verordnungen halten.
So sei auf einigen Spielplätzen zu beobachten, dass das Verbot noch nicht angekommen ist. Bis Freitag sollen wirklich alle Spielplätze abgesperrt sein. "Wir hoffen auf die Einsicht der Bürgerinnen und Bürger, dass sie jetzt nicht durch eigenes Handeln diese Maßnahmen zunichte machen", so Mentrup. Sie seien schließlich nicht zum Spaß, sondern um die Menschen vor dem Virus zu schützen.
Aktualisierung: Freitag
Bund und Länder werden am Sonntag über eine Ausgangssperre entscheiden. Man werde das Verhalten der Bevölkerung am Samstag beobachten, so Kanzleramtschef Helge Braun. An diesem Tag soll sich zeigen, ob die Bürger verantwortungsbewusst handeln.
Das Land Baden-Württemberg bereitet derweil ein "Niederlassungsverbot für Gruppen an öffentlichen Plätzen" vor. Bei der betroffenen Gruppengröße handelt es sich nach Informationen de Deutschen Presseagentur (dpa) um eine einstellige Zahl.
Eine weitere Verschärfung der bestehenden Rechtsverordnung betrifft Gastronomen: Der Vor-Ort-Verzehr soll untersagt werden, Lieferserivce und Thekenverkauf zum Mitnehmen bliebe erlaubt.

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23.03.2020 15:57 Uhr
Die drei dümmsten Sätze zur Pandemie
23.03.2020 20:36 Uhr
Die Verschwörungstheoretiker haben auch wieder Hochkonjunktur. Leider kommen nicht nur aus der rechten Ecke geschmacklose Kommentare, sondern auch von der linken Ecke, wo fast gefeiert wird, dass die alten weißen Umweltsäue sterben.
Wie gesagt, Hirn geht aus wie Klopapier.
23.03.2020 21:11 Uhr
Schon Helmut Schmidt sagte "In der Krise beweist sich der Charakter" und die Menschen, die nun jammern, hetzen, hamstern, ihre Ängste durch Verschwörungstheorien ausdrücken müssen, leugnen und schlimmstenfalls eben nicht drin bleiben und dadurch sogar versuchten Mord begehen, zeigen ganz wunderbar ihren miesen Charakter. Ich bin froh in meinem direkten Umfeld andere Menschen zu haben. Die Krise geht irgendwann rum, aber der miese Charakter bleibt und ich glaube jeder wird sich daran erinnern, wer sich solidarisch zeigte und wer als egoistischer Aperol Spritz schlürfender Partypeople mit endlosem Fun einfach weitergemacht hat. Solche Leute brauchen auch mal Hilfe und von mir kommt da nix. Solidarität ist keine Einbahnstrasse.
23.03.2020 18:38 Uhr
23.03.2020 17:41 Uhr
Vor allem die Grippelüge wird ja gerne von den Leugnern benutzt, um einfach so weiterzumachen wie vor Corona.
20.03.2020 21:15 Uhr
Aber was machen unser pepamperten Generationen danach. Prügeln sich um Toilettenpapier und die jüngeren feiern Coronapartys. Da wird der Egoismus in vollen Zügen ausgelebt. Sollte dies ein Fabrikarbeiter z.B in Bangladesh sehen, man müsste sich für seine Landsleute in Grund und Boden schämen.
Die, wo hier so jammern, würde ich gerne in einen der obengenannten Länder für 14 Tage verfrachten. Vielleicht geht dann denen ein Licht auf, auf welch hohem Niveau diejenigen jammern.
Wenn sich JEDER an die Anweisungen halten würde, und beim Einkauf das Hirn einschalten würde, bräuchte man diese ganzen Massnahmen nicht.
20.03.2020 21:45 Uhr
Man fasst sich nur noch an den Kopf.
Unsere Gesellschaft ist gespalten: in die Vernünftigen und in die Egoisten, die wortwörtlich über Leichen gehend, weiterhin in ihrer Spaßblase leben wollen. Verzichten, sich zurücknehmen, um andere nicht zu gefährden solidarisch sein: geht nicht. Ich bin sicher wenn das Ausgehverbot da ist, werden diese Leute immer noch weitermachen und sich an nichts halten. Da die Polizei dann nicht mehr so viel zu tun hat, wird sie vorwiegend kontrollieren. Die Folgen werden bei Geldstrafen anfangen und bis zu zwei Jahren Gefängnis gehen. Und das ist scheinbar nötig.
21.03.2020 12:29 Uhr
Wie oft habe ich mich gefragt was diese Menschen dazu bringt mir zu unterstellen, dass ich etwas erfinde. Meinen von mir richtig vorgetragenen beruflichen Werdegang hat man auch für eine Erfindung gehalten, wobei das ganz besonders die hier angeblich so Fortschrittlichen fragwürdig machte. Ich habe heute mit Erstaunen gelesen, wie sich Stadt Karlsruhe präsentiert bei Stellenangeboten. Viel Eigenlob und da könnte ich sagen: ich weiß, dass das nicht stimmt.
Trotz Absagebitten in die Pfalz zu fahren und ein kleines Dorf zu bestaunen und überrennen, weil dort Bäume blühen. Das passt doch dazu. Denn woher sollen diese Leute wissen, ob es stimmt.
Die werden noch merken, ob etwas stimmt oder nicht. Ich habe gewissermaßen meine Erfahrungen damit schon hinter mir.
20.03.2020 18:23 Uhr
Man wird in Deutschland nämlich auch ohne Kompetenz, Wissen und formale Bildung Bundesminister.
21.03.2020 00:18 Uhr
Berichtigt: Man wird in Deutschland nämlich nur ohne Kompetenz, Wissen und formale Bildung Bundesminister.