Karlsruhe Reaktion auf Corona-Virus: Karlsruhe schließt Diskos, Schwimmbäder, Büchereien, Kinos und Co.
Als Reaktion auf die Ausbreitung des Corona-Virus hat die Stadt Karlsruhe alle Veranstaltungen und Versammlungen in geschlossenen Räumen bis zum 19. April verboten. Lediglich Events unter freiem Himmel mit bis zu 50 Personen sollen weiterhin erlaubt sein.
Über die aktuelle Entwicklung informierte Oberbürgermeister Frank Mentrup am Freitag im Rahmen einer Sondersitzung des Gemeinderates. Das Verbot wird dabei zeitlich bis zum 19. April begrenzt. Es werde aktuell schriftlich vorbereitet. "Ich denke aber nicht, dass wir das heute noch rechtswirksam hinbekommen werden", so das Stadtoberhaupt.
Sobald das Verbot aber verfügt und damit in Kraft getreten ist, wird es folgende Punkte umfassen:
- Clubs, Diskotheken, Tanzlokale, Schank- und Speisewirtschaften mit Musikvorführung und Tanz
- Schwimm- und Hallenbäder, Thermalbäder, Saunen
- Volkshochschulen, Jugendhäuser, öffentliche Bibliotheken
- Vergnügungsstätten, Versammlungsstätten und Prostitutionsbetriebe
- Kultureinrichtungen jeglicher Art - insbesondere Museen, Theater, Schauspielhäuser, Freilichttheater und Kinos
Zudem wurden die 14. Karlsruher Dreck-weg-Wochen, die vom 16. März bis 30. April gegangen wären, abgesagt.
"Ich habe lange mit mir gekämpft, Museen und Bibliotheken geöffnet zu lassen"
"Ich habe lange mit mir gekämpft, Museen und Bibliotheken als letztes Angebot doch noch geöffnet zu lassen", erklärt OB Frank Mentrup.

Nach Rückmeldungen aus anderen Städten, wo die Mitarbeiter sehr verunsichert gewesen und Bibliotheken regelrecht überrannt worden seien, habe man sich aber entschlossen, auch diese Einrichtungen zu schließen, so Mentrup. "Denn das kann ich natürlich nicht zulassen."
Open-Air-Events mit bis zu 50 Personen bleiben erlaubt
Den Betrieb weiter aufrecht erhalten wolle man seitens der Stadt bei:
- Wochenmärkten
- Schank- und Speisewirtschaften ohne Musik und Tanz
- dem Karlsruher Zoo
- Veranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 50 Personen
"Mir war es wichtig, das öffentliche Leben nicht völlig platt zu machen"
"Mir war es wichtig, dass wir das öffentliche Leben im Outdoor-Bereich nicht völlig platt machen. Die Ansteckungsgefahr für den Einzelnen ist da aus meiner Sicht einigermaßen kalkulierbar", erklärt Frank Mentrup.

Bei der Obergrenze von 50 Personen habe man sich an der Empfehlung des Regierungspräsidiums Freiburg orientiert. "Eine Zahl von 50 ist vielleicht auch mal eine größere Hochzeitsgesellschaft - da gehört es sich, dass man solche Veranstaltungen noch möglich macht und nicht das ganze öffentliche Leben von vorneherein unter Strafbewehrung stellt", sagt das Stadtoberhaupt.
Der Artikel wurde aktualisiert.
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14.03.2020 19:45 Uhr
Wem seine Gesundheit bis dato wurschtegal war, eine Säuferleber hat, sich Diabetes angefressen hat, durch maßlose Völlerei und Dauerabstinenz von Sport und körperlicher Ertüchtigung Kreislaufprobleme hat, der muss jetzt wohl eher die Konsequenzen fürchten.
Ich fordere mehr Selbstverantwortung von den Menschen, die ist aber aus der Mode gekommen.
Da habe ich wenig Mitleid.
15.03.2020 16:44 Uhr
Da kann sich ja nur wünschen, dass Angehörige, die durch diese Viruserkrankung einen Verwandten verlieren, Ihren Kommentar lesen.
Das wird sie sofort trösten.
Frage: Sind Sie mit Trump drüben verwandt, der schwätzt genauso gefühllos daher.
15.03.2020 20:26 Uhr
15.03.2020 14:05 Uhr
Und in Einzelfällen ist dieses Virus eben auch für Jüngere gefährlich .
In China sollen ja zwei Ärzte (29 und 35 ) gestorben sein.
Klar kann man die Frage stellen, ob es zu viel des Guten ist . Aber andere Wortwahl bitte.
15.03.2020 13:27 Uhr
Die Redaktion
15.03.2020 10:00 Uhr
15.03.2020 03:05 Uhr
Als ich Ende Januar erkältet war und staunte, dass im Supermarkt in Funchal eine Packung Paracetamol noch nicht einmal 1 Euro kostete, habe ich noch gelästert über Tests in Italien weil zwei Personen aus Macao vor Rom auf einem Schiff waren. Hätte mir damals jemand gesagt, dass sechs Wochen später in Karlsruhe das öffentliche Leben stark eingeschränkt wird, dann hätte ich auch nur gelacht.
14.03.2020 22:52 Uhr
14.03.2020 20:10 Uhr
15.03.2020 10:44 Uhr
Und diese Schäden bin ich bereit zu bezahlen.
Die Menschen, und hier vor allem die Hochmoralisten, die mittlerweile ALLE MASSNAHMEN einer Regierung moralisch legitimieren wollen, müssen sich fragen:
Wie viel Geld (=Lebensarbeitszeit) ist mir das (gute) überleben von mir völlig fremden Fremden wert?
Wie viel Einschränkung persönlicher Freiheit Und Entfaltung sind mir beliebige Menschen wert? Könnte man nicht noch einen Menschen mehr retten, wenn man nur alle Anstrengungen, alle Ressourcen aufwänden würde, sich jeder andere Mensch bis auf sein Existenzminimum reduzieren würde?