Melissa Betsch

Bei der diesjährigen Bundestagswahl konnte sich die Karlsruher CDU mit Kandidat Ingo Wellenreuther vor der SPD behaupten. Doch seine Partei und auch die Sozialdemokraten mussten große Verluste der Wählerstimmen hinnehmen - zugunsten von "kleinen" Parteien wie der AfD, der Linken und der FDP. Doch wie haben die Karlsruher Stadtteile genau abgestimmt? Wo konnte sich welche Partei durchsetzen? ka-news hat die Wahlergebnisse der einzelnen Karlsruher Stadtteile analysiert. 

CDU bleibt Spitzenreiter, SPD verliert

Zwar musste die Karlsruher CDU insgesamt starke Verluste hinnehmen, allerdings konnte sie einen Großteil der Stadtteile für sich gewinnen. 20 der insgesamt 27 Stadtteile entschieden mit der Erststimme zugunsten der Christdemokraten und ihrem Direktkandidaten Ingo Wellenreuther. Ähnlich das Ergebnis bei den Zweitstimmen: 22 Stadtteile stimmten hier für die CDU, vier für die Grünen, einen konnte die AfD für sich entscheiden.

Vor allem bei den Zweitstimmen verlor auch die SPD bei der Bundestagswahl an Wählerstimmen. In Hohenwettersbach und der Südstadt konnte sie sich nur als Vierte einordnen, die Innenstadt-Ost wurde sie auf den fünften Platz verbannt. Auch in den restlichen Stadtteilen konnten die Sozialdemokraten nicht zum Spitzenreiter avancieren.

Elf Mal wurde die SPD Dritte, ansonsten blieben sie im Schatten der Christdemokraten auf Platz zwei. Bei den Erststimmen sieht es schon ein wenig besser aus. Sieben Stadtteile konnte der SPD-Kandidat Parsa Marvi für sich gewinnen.

"Kleine Parteien" verzeichnen großen Zuspruch

Die AfD ist die Partei mit dem größten Zuwachs an Wählerstimmen: In sechs Stadtteilen konnte sie sich bei den Erststimmen als drittstärkste Kraft behaupten. Die größte Unterstützung erhielt die Partei in Oberreut. Mit 802 Stimmen kletterte sie mit ihrem Kandidaten Marc Bernhard hier auf Platz zwei, bei den Zweitstimmen wurde sie sogar auf den Spitzenplatz gewählt. 

Sylvia Kotting-Uhl von den Grünen konnte mit ihrer Partei sowohl in der Südweststadt und der Weststadt den zweiten Platz hinter der SPD belegen. Im weiteren Vergleich mit den Stadtteilen schaffte sie es 17 Mal, zur drittstärksten Partei gewählt zu werden, konnte in Oberreut allerdings mit 201 Stimmen nur Platz fünf erreichen. Bei der Wahl der Zweitstimmen konnten sich die Grünen hingegen vier Mal auf dem Spitzenplatz behaupten und wurden in weiteren acht Stadtteilen an die zweite Stelle gewählt.

Etwas abgeschlagen auf den "hinteren Plätzen" landeten die Linke und die FDP. Linke-Kandidat Michel Brandt konnte sich sowohl in 15 Stadtteilen als auch bei der Briefwahl nur als Sechststärkster hervortun. Bei den Zweitstimmen allerdings avancierte die Linkspartei in der Innenstadt-Ost und der Südstadt zum Drittplatzierten. Auch Michael Theurer von der FDP schaffte es außer in Stupferich mit Platz drei nicht, seine Partei weiter nach vorne zu bringen. 15 Stadtteile wählten ihn nur zur fünftstärksten Kraft, sieben sogar nur zur sechsten. 

Hier gibt es die Wahlergebnisse der einzelnen Stadtteile:


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