9.43 Uhr: Zwischenfall mit Schusswaffe
Ob es Verletzte gebe, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Sprecher der Karlsruher Behörde. Zuvor hatten mehrere Medien über den Vorfall und Razzien im "Reichsbürger"-Milieu berichtet.
11.05 Uhr: Polizist bei Razzia angeschossen
Wie mittlerweile bekannt ist, wurde ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos durch einen Schuss leicht verletzt. Der Beamte ist nach dpa-Informationen stabil und der Täter festgenommen. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft bestätigte die Festnahme und dass ein Schuss abgegeben wurde.

Gegen die Person werde wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Weitere Festnahmen habe es nicht gegeben. Zu möglichen Verletzten konnte sie noch keine Angaben machen, auch nicht zum Hintergrund und Umfang der Durchsuchungen. Nach den Angaben der Karlsruher Behörde handelte es sich um eine Durchsuchung bei einer bislang nicht tatverdächtigen Person. Sie könnte noch am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Untersuchungen in ganz Deutschland
WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" berichteten, es habe Durchsuchungen bei 19 Personen in sieben Bundesländern und in der Schweiz gegeben. Laut "Spiegel" werden in ganz Deutschland 22 Objekte durchsucht, unter anderem in Berlin und in Singen. Betroffen war auch ein Objekt im Raum Göttingen, wie ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover sagte.

Anfang Dezember hatte es eine großangelegte Anti-Terror-Razzia gegen "Reichsbürger" in mehreren Bundesländern, Österreich und Italien gegeben. Damals waren 25 Männer und Frauen festgenommen worden. In diesem Verfahren ermittelte die Bundesanwaltschaft außerdem gegen 30 weitere Menschen. Es hatte immer geheißen, es sei nicht ausgeschlossen, dass im Laufe der Zeit mehr Beschuldigte hinzukommen.
Die neuen Durchsuchungen stehen damit im Zusammenhang. WDR, NDR und "SZ" berichteten unter Berufung auf die Bundesanwaltschaft, unter den Durchsuchten seinen nun fünf zusätzliche Beschuldigte. Sie kämen aus Bayern, Sachsen und Niedersachsen. Die übrigen 14 würden bislang nicht als Beschuldigte gelten, sondern als Zeugen, und seien offenbar in Chats aufgetaucht.
"Reichsbürger" sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Der Verfassungsschutz rechnete der Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" 2022 deutschlandweit etwa 23.000 Menschen zu, 2000 mehr als im Vorjahr.
14.59 Uhr: Schütze hat Erlaubnis für Waffe
Der Mann, der bei Durchsuchungen im "Reichsbürger"-Milieu auf einen Polizisten geschossen hat, besaß eine Erlaubnis für den Besitz von Waffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen weiter erfuhr, sind unter den insgesamt 19 Menschen, bei denen die Polizei am Mittwochmorgen Räumlichkeiten durchsuchte, ein Polizist und ein Angehöriger der Bundeswehr. Zum Kreis der fünf Beschuldigten zählen die beiden dem Vernehmen nach nicht.
16.12 Uhr: Das passierte in Reutlingen
Wie die Bundesanwaltschaft in einer Pressemitteilung erklärt, begab sich am Mittwochmorgen ein Team von Polizeispezialkräften zur Wohnung des Beschuldigten in Reutlingen. Laut Mitteilung lehne der Beschuldigte die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland ab.
Der Beschuldigte sollte als Zeuge zu einem Reichsbürger-Verfahren durchsucht werden. Beim Eintritt in die Wohnung gaben sich die Einsatzkräfte durch mehrfaches lautes Rufen als Polizisten zu erkennen. Sie trafen den Mann schließlich im Wohnzimmer an, wo er bereits eine großkalibrige Schusswaffe auf die Beamten gerichtet hatte.
Der wiederholten Aufforderung, die Waffe wegzulegen, folgte er nicht. Es kam zu einem Schusswechsel zwischen den Einsatzkräften und dem Beschuldigten. Dabei wurde ein Polizeibeamter von einem Schuss des Beschuldigten in den Arm getroffen.
Nachdem der Beschuldigte sich ergeben hatte, wurde er vorläufig festgenommen. Die Bundesanwaltschaft hat beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs einen Haftbefehl beantragt.
23. März, 9.20 Uhr: Haftbefehl wegen versuchten Mordes in Vollzug gesetzt
Laut einer Pressemitteilung der Polizei hat der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs Haftbefehl gegen den Beschuldigten in Vollzug gesetzt. Der Beschuldigte war gestern vorläufig festgenommen und dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt worden. Er muss sich nun des versuchten mehrfachen Mordes sowie gefährlicher Körperverletzung verantworten.
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