"Wir begrüßen die Entscheidung der Ditib die neue Moschee in der Käppelestraße, Oststadt, bauen zu wollen", so Stadtrat Friedemann Kalmbach. Man kenne die Nöte des bestehenden Gemeindezentrums in der Oststadt, betont Stadtrat Eduardo Mossuto, "denn dort herrscht für die muslimische Gemeinde großer Platzmangel, jedoch der Ausbau soll dem Bedarf angemessen sein. Es darf kein Wallfahrtsort des Islams in Karlsruhe werden."
In der Oststadt könne im Gegensatz zu den Plänen in Mühlburg auf bestehendes Baurecht zurückgegriffen und deshalb zügig gebaut werden. Bedauerlich fände es die GfK, wenn die Haltung des Vorsitzenden des Muslimkreises in Karlsruhe stehen bleiben würden. Nach dem Aus für das Projekt in Mühlburg habe sich dieser über die fehlende Unterstützung durch die Politik beklagt.
Die GfK hält es für wünschenswert und unabdingbar, dass der Dialog zwischen Verwaltung, Politik, Bürgerschaft und anderen religiösen Gemeinschaften wiederaufgenommen wird. "Dieser war im Laufe der Zeit abgerissen. Nur ein gemeinsames Vorgehen kann ein gutes Miteinander der Akteure auch nach Fertigstellung der Moschee sicherstellen", heißt es in der Pressemeldung.
Aktualisierung, 11.15 Uhr:
In einer eigenen Pressemitteilung melden sich auch die Karlsruher Grünen zu dem Thema zu Wort. Deren Gemeinderatsfraktion steht nach eigener Aussage dem Bau einer Moschee in Karlsruhe offen gegenüber. "Karlsruhe ist eine Großstadt, in der viele Menschen mit muslimischem Glauben leben. Diesen Mitbürgern sollte die Möglichkeit gegeben werden, hier eine adäquate Gebetsstätte zu bauen", erläutern die Fraktionsvorsitzenden Ute Leidig und Johannes Honné.
Das Vorpreschen der CDU gegen eine Moschee in Karlsruhe habe zu einer Spaltung in unserer Stadt geführt. Die provozierende Vorgehensweise und die jetzt öffentlich geäußerte Genugtuung über den Rückzug von Ditib verurteilen die Grünen scharf. "Wir hätten uns Zeit und Ruhe für einen konstruktiven öffentlichen Diskurs zu diesem in der Gesellschaft umstrittenen Thema gewünscht. Das hat die CDU zunichte gemacht", so Leidig und Honné.
Die Grünen-Fraktion bedauert, dass Ditib sich nun darauf zurückgezogen hat, den Moscheebau am bisherigen Standort in der Oststadt zu verwirklichen. "Nachdem die Stimmung im Sommer durch die CDU aufgeheizt worden war, hatten wir es aber auch nicht für richtig gehalten, mit einer knappen Mehrheit im Gemeinderat eine Entscheidung für den Standort Mühlburg zu erzwingen", legen Leidig und Honné dar.
Nach Ansicht der Grünen sollte durch einen offenen Diskurs zunächst Vertrauen zwischen den beteiligten Muslimen und der übrigen Bevölkerung aufgebaut werden. "Dazu gehört auch, kritische Punkte nicht unter den Tisch fallen zu lassen und offen mit Fragen umzugehen", so die Grünen.



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