Wer flüchtet, lässt dabei nicht selten Freunde und Familie zurück. Viele Asylbewerber, die in der LEA in Karlsruhe ankommen, suchen den Kontakt in die Heimat, berichtet Teamleiterin Beate Deckwart-Boller. Die Frage ist nur: Wie soll man das anstellen?
"Asylbewerber werden gezielt angesprochen"
Hier würden Asylbewerber immer wieder von Handy-Anbietern über den Tisch gezogen, meint Hans-Gerd Köhler, Vorstand des Caritasverbands Karlsruhe. LEA-Teamleiterin Deckwart-Boller bestätigt: "Uns wird von Betroffenen immer wieder erzählt, dass Verkäufer sie in der Nähe der LEA gezielt ansprechen."
Die Anbieter würden mit günstigen Konditionen für Anrufe ins Ausland Asylbewerber locken. "Mit Schnäppchen hat das allerdings nichts zu tun", schildert Deckwart-Boller. Oftmals stelle sich im Nachhinein heraus, dass die Tarife ins Heimatland zwar etwas günstiger wären, die Tarife innerhalb Deutschlands dafür umso teurer. Die LEA-Mitarbeiterin geht davon aus, dass den Betroffenen diese Verträge gezielt "aufgeschwatzt" werden.
Mit der Not werde hier ein Geschäft gemacht, so ihr Vorwurf. Bezahlen müssten die Asylbewerber ihre teuren Verträge mit dem einmal monatlich ausgezahlten Taschengeld von 140 Euro. Oftmals würden sie die Verträge nicht verstehen, die Fristen für einen Widerspruch wären dann häufig verstrichen. "Dann ist es nicht mehr so einfach, die Leute aus den Verträgen rauszuholen", schildert Deckwart-Boller. Nicht selten würden sich Asylbewerber durch solche Handyverträge sogar verschulden. "Dann müssen wir an die Schuldnerberatung vermitteln." Welche Anbieter Asylbewerber gezielt ansprechen, ist ka-news bislang nicht bekannt.