Auf der Veranstaltung sprachen Marc Jongen (Landessprecher der AfD Baden-Württemberg und Bundestagskandidat), Marc Bernhard (Bundestagskandidat für Karlsruhe und Stadtrat in Karlsruhe), Guido Reil (Bundestagskandidat und Stadtrat in Essen), Jörg Meuthen (Bundessprecher AfD Deutschland). Begleitet wurden die Reden mit viel Applaus sowie "Buh"- und "Ihh"-Rufen, die sich jedoch nicht gegen die Redner richteten, sondern die Beleidigungen eben dieser gegen Politiker, Medien und die Kirche befürworteten.
Marc Bernhard wendete sich in seiner Rede gegen die "zerstörerische Einheitspolitik" von Bundeskanzlerin Angela Merkel und die "Politik der sogenannten Gutmenschen". Weiterhin plädierte er für mehr direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild, die direkte Wahl des Bundespräsidenten ("Ein Präsident ist nur dann ein Präsident, wenn er vom Volk gewählt wurde"), übte Kritik an der Europa-Politik sowie der Flüchtlingspolitik der aktuellen Regierung.
AfD: Keine lebendigen Debatten im Bundestag
Der zweite Redner des Abends, Marc Jongen, führte in seiner Rede nach eigenen Angaben Argumente auf, warum es so wichtig sei, dass die AfD in den nächsten deutschen Bundestag einziehe: Es müsse wieder eine Opposition geben, so Jongen, die Einheitsfront von Kartellparteien müsse enden und der Bundestag wieder zu einer lebendigen Debatte zurückfinden.
Aktuelle Politiker wurden von Jongen pauschal als "Kartellpolitiker", "Charaktermasken des Systems", "austauschbar, phrasendreschend, ideenlos und zutiefst schädlich für unser Land" bezeichnet. Merkel wurde zur "bösen Stiefmutter der Nation", Wahlwerbung zu "Fake News" und aktuelle Politik zur "Schurkelpolitik".
"Sei es in der Eurofrage, bei der Energiewende, dem ganzen unsäglichen Gender Mainstreaming, es herrscht Harmonie und Eintracht im derzeitigen Bundestag", so Jongen und fügt hinzu: "noch!" Angela Merkel und Martin Schulz wurden bei Jongen zum Symbol homogener Politik: "Merkel und Schulz sind so austauschbar, dass ich sie gerne in eine Person zusammen ziehe: Margela Schurkel."
"Wir beziehen zu allen politischen Themen Position"
Das Thema Migration zog sich dominant durch die Wortbeiträge des Abends: Laut Jongen vergehe kein Tag ohne Flüchtlingskriminalität, entsprechende Statistiken sind "gefaked und zurecht gebogen". Man sei nicht ausländerfeindlich, sondern spreche Probleme an, so Jongen.
Man wolle es sich nicht bieten lassen, so Jongen, "wenn von einer bestimmten Gruppe Gefahr ausgeht." Laut Essener Stadtrat Guido Reil entsteht in Deutschland ein "völlig neues Phänomen von Gruppenvergewaltigungen", Messerstechereien, Angriffe mit Kettensägen oder Äxten werden beim AfD-Politiker zu alltäglichen Vorfällen.
Die AfD werde immer nur auf das Flüchtlingsthema reduziert, kritisiert Jörg Meuthen am Ende des Abends: "Ich bin zornig, dass man uns unterstellt, wir haben keine anderen Themen. Wir haben ein komplettes Parteiprogramm, das zu allen politischen Themen Position bezieht. Und wir haben auch ein solches Wahlprogramm. Ich kann Sie nur auffordern, glauben Sie mir das nicht, sondern schauen Sie auch mal in das Wahlprogramm."
Der Diskussionszeitraum für diesen Artikel ist beendet.
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!