Karlsruhe Start der kommunalen Impfzentren im Landkreis: Sulzfelder Ehrenbürger ist erster "Impfling"
Nach einwöchiger Verzögerung gehen heute die kommunalen Kreisimpfzentren (KIZ) in Baden-Württemberg an den Start. Auch im Landkreis Karlsruhe werden in Bruchsal-Heidelsheim und in Sulzfeld die ersten Spritzen angesetzt. Zum Auftakt überzeugte sich Landrat Christoph Schnaudigel selbst vom Ablauf der Impfungen.
Unter den Kommunalen Impfzentren (KIZ), die am Freitag, den 22. Januar im ganzen Land in Betrieb gingen, waren auch die beiden Einrichtungen im Landkreis Karlsruhe im früheren Praktiker-Baumarkt in Bruchsal-Heidelsheim und in der E.G.O.-Halle in Sulzfeld. Landrat Christoph Schnaudigel überzeugte sich persönlich vom Start der Impfaktion.
Bis zu 750 Menschen sollen täglich geimpft werden
"In kürzester Zeit wurden an beiden Standorten Zentren aus dem Boden gestampft und mit Personal ausgestattet. Es galt Ärzte, medizinisches und verwaltungstechnisches Fachpersonal sowie Sicherheits- und Reinigungskräfte zu finden, die bei Bedarf täglich in zwei Schichten bis zu 750 Menschen impfen können", so die Pressemitteilung des Landratsamtes.

Von einer solchen Auslastung sind die beiden Zentren noch weit entfernt: Anfänglich erhält jedes Impfzentrum im Zweiwochenrhythmus 975 Impfdosen, mit denen Berechtigte wie z.B. Bedienstete von Covid-Stationen von Krankenhäusern oder Corona-Abstrichstellen und über mobile Impfteams Bewohner und Bedienstete von Pflegeheimen "bedient" werden müssen.
Termine schnell ausgebucht
Deshalb sind die beiden Zentren zunächst nur an drei Tagen geöffnet: freitags, sonntags und mittwochs. "Die 800 Impftermine für die ersten acht Betriebstage bis 9. Februar waren innerhalb von 60 Minuten weg, nachdem sie am vergangenen Dienstag im System freigeschaltet wurden", berichtete Landrat Christoph Schnaudigel. Seitdem wurden weitere 100 Termine freigeschaltet, die ebenfalls in kürzester Zeit ausgebucht waren.

Angesichts der hohen Zahl von Impfberechtigten sicherlich ein Tropfen auf den heißen Stein, aber dennoch ein ermutigender Start auf dem Weg zum Sieg über die Pandemie. Eingerichtet und ausgestattet wurden die Impfzentren nach bundesweit einheitlichen Vorgaben. "Das sichert einen gleichbleibenden Standard" sagte Schnaudigel, der darauf hinweist, dass es für Landkreiseinwohner auch möglich ist, Termine an allen anderen zentralen oder kommunalen Impfzentren zu buchen.
'Können nur verimpfen, was vorhanden ist"
Dies sei mit der Grund, warum die Terminvergabe ausschließlich online über das zentrale Impfterminserviceportal oder die bundesweite Sonderrufnummer 116-117 möglich ist. "Es wird am Anfang nicht gelingen, allen Terminwünschen zu entsprechen", dämpft der Landrat die Erwartungen auf einen schnellen Impftermin, "diese Situation ist nicht befriedigend, aber es kann nur verimpft werden, was vorhanden ist."

Positiv sei, dass die berechtigten Personen strukturiert Impfungen angeboten bekommen und jede verfügbare Impfdose auch tatsächlich verimpft wird. Für diesen Anspruch stehen der ärztliche Leiter der Kommunalen Impfzentren Dr. Dieter Hassler und sein Stellvertreter Dr. Bernhard Kiesow, die beim Besuch des Landrats in Bruchsal-Heidelsheim bzw. in Sulzfeld über den Aufbau der Zentren und den Impfstart berichteten.
Erster Geimpfter Sulzfelder Ehrenbürger
Schnaudigel dankte den beiden Ärzten ausdrücklich für die Bereitschaft, freiwillig diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen sowie den überaus professionellen Einsatz im Vorfeld. Ebenso dankte er Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und Bürgermeisterin Sarina Pfründer für die gute Kooperation.

Erster Geimpfter in Sulzfeld war der 90-jährige Sulzfelder Ehrenbürger Willi May. In Bruchsal war beim Besuch des Landrats der Impfbetrieb bereits in vollem Gange. Alle Informationen sind auch auf der Homepage des Landratsamtes bzw. auf dem gemeinsamen mit der Stadt Karlsruhe betriebenen Corona-Portal abrufbar.
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22.01.2021 23:25 Uhr
23.01.2021 10:24 Uhr
23.01.2021 10:24 Uhr
23.01.2021 02:15 Uhr
23.01.2021 16:36 Uhr
Das Risiko, sich mit Covid19 anzustecken, hängt dagegen von den individuellen Lebensbedingungen ab.
23.01.2021 16:44 Uhr
„Für diejenigen, die ohnehin eine sehr kurze Restlebensdauer haben, kann der Nutzen des Impfstoffs marginal oder irrelevant sein.“
Würde das eine deutsche Gesundheitsbehörde schreiben, müsste der Leiter*in den Hut nehmen.
24.01.2021 00:24 Uhr
Und das Menschen, die geimpft werden sollen, eine normale, stärkere Impfreaktion überleben können müssen, ist irgendwie auch logisch. Und die Impfreaktion ist bei den mRNA-Impfstoffen (glücklicherweise) stark.
Ggf. wäre es dann von Vorteil, entsprechend schwache Patienten mit anderen Impfstoffen oder anderen Dosen zu impfen. Leider ist der andere Impfstoff hier nicht zugelassen und die EU hat es auch geschafft, die wohl schlechtesten Verträge weltweit abzuschließen. Dafür sind die EUler jetzt sehr ungehalten und fühlen sich missverstanden.
24.01.2021 09:14 Uhr
Vorausgesetzt man kann die Restlebensdauer überhaupt einschätzen.
Dass bei "wenigen Tagen" nicht mehr geimpft wird, davon gehe ich im Regelfall auch aus. Aber bei der deutschen offiziellen Mentalität "wir müssen Leben retten, ohne Rücksicht auf Verluste", halte ich Abweichungen von der Regel für nicht allzu selten.
Die Auswahl eines speziellen, geeigneteren Impfstoffs, ist an sich eine gute Idee. Nur ist m.W. KEIN Impfstoff speziell an sehr alten Menschen erprobt, so dass man sie in dieser Beziehung nicht beurteilen kann. Auch glaube ich nicht, dass die offiziellen Stellen sich bei ihrem Pauschaldenken darüber Gedanken machen.
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