Karlsruhe Karlsruhe von oben: Spektakuläre Ausblicke über Oberreut - eine Bilderstrecke
Keine Lust mehr aus dem Fenster zu schauen oder an den immer gleichen Ecken des eigenen Quartiers satt gesehen? In der Sonntags-Reihe "Karlsruhe von oben" bieten wir neue Ausblicke auf die Stadtteile der Fächerstadt. Heute: Oberreut - ein polarisierender Stadtteil.

Die ersten Bewohner hatten allerdings mit einem großen Problem zu kämpfen: Die damals noch unbefestigten Straßen und Wege versanken bei Regen regelmäßig im Schlamm. Das schreckte die Menschen allerdings nicht ab: Schon Ende der 1960er Jahre musste die Bebauung der Feldlage in Angriff genommen werden, da bis 1970 statt der ursprünglich geplanten 4.200 nun 5.700 Bewohner in Oberreut lebten - vorzugsweise kinderreiche Familien.

In diesem Rahmen erfolgte auch der Bau der Straßenbahnlinie, welche den Anschluss zum Karlsruher Stadtzentrum garantierte. Der Stadtteil breitete sich weiter aus und ein neues Viertel, mit Reihenhäusern, Wohnblöcken und Gemeinschaftseinrichtungen, entstand. Außerdem wurde auf die Ansiedlung von Gewerbe und Dienstleistern Wert gelegt. Heute zählt Oberreut auf 242 Hektar rund 9.600 Einwohner.

In Oberreut siedelten sich bereits früh Schulen, wie 1965 die Anne-Frank-Schule oder wenig später sie Sophie-Scholl-Realschule, an. Außerdem befindet sich seit 1992 in der Otto-Wels-Straße die Gewerbliche Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik Karlsruhe.

Fast genauso lange, wie es den Stadtteil im Südwesten Karlsruhes schon gibt, kämpfen die Bewohner auch gegen das schlechte Image an, das Oberreut anhaftet: zu gefährlich, zu unsicher. "Wer den Tod nicht scheut, zieht nach Oberreut", heißt es im Volksmund. Dabei ist die Kriminalitätsrate hier sogar niedriger als in anderen Stadtteilen Karlsruhes.

Eine neue Kampagne unter dem Motto "Wer sich des Lebens freut, zieht nach Oberreut" soll das schlechte Image des Stadtteils aufbessern. Das Leben dort ist nämlich nicht von Kriminalität und Missständen geprägt, sondern vielmehr von naturverbundener Gelassenheit.

Denn: Oberreut liegt direkt am Hardtwald und ist trotz der großen Wohnsiedlungen von Natur durchzogen. Inmitten des Hardtwaldes gibt es die Ruine einer ehemaligen Turmhügelburg aus dem elften Jahrhundert zu erkunden. Das Grün ist für viele Menschen ein Ort zur Erholung und zum Ausgleich für einen stressigen Alltag.
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Die Aufnahmen unseres Fotografen Tim Carmele stammen aus Januar 2020.
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29.11.2020 10:25 Uhr
29.11.2020 11:58 Uhr
Man beachte die Datumsangabe: Stadtteil zuvor noch aktuell November, Oberreut dagegen Januar!
Also Archivaufnahmen und wer knippst schon freiwillig die Waldlage ...
29.11.2020 09:43 Uhr
Jedenfalls war bei den ersten Bebauungen noch daran gedacht worden ausreichend Abstand zwischen den Häusern zu halten und ebenso noch viel Grün stehen zu lassen.
Bei der dann durchgezogenen neuen Bebauung hat man einfach einen Block neben den Anderen gesetzt,von Grün ist da wirklich nicht mehr viel übrig geblieben.
30.11.2020 14:21 Uhr
29.11.2020 14:53 Uhr
29.11.2020 17:30 Uhr
ich kenne den satz so,Wer den Tod nicht scheut,ziehrt in die Waldstadt oder Oberreut.
So wie die Königsbergerstr in der Waldstadt bekannt gewesen ist war es eben in Oberreut die Otto-Wels Str.
Vieles hat sich in der Zwischenzeit verändert,der Spruch ist aber eben noch den älteren Bürgern bekannt.
29.11.2020 17:39 Uhr
29.11.2020 18:02 Uhr
Es gab auch noch in der Heidenstückersiedlung die Edelbergstr. welche auch recht bekannt gewesen ist.
Ich kenne die ganze Gegend noch als Kind,da war vieles,auch die Feldlage nichts anderes wie Felder,Äcker und Wiesen.
Es muss nicht immer Mord und Totschlag sein.
29.11.2020 19:46 Uhr
29.11.2020 12:27 Uhr