Karlsruhe Streit um Rheinbrücke beigelegt, aber: "Bau bleibt weiterhin falsch"
Karlsruhes zweite Autobrücke über den Rhein kann - zumindest von rechtsrheinischer Sicht aus - gebaut werden: Das hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg am Donnerstag entschieden. Nach zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss haben sich die einzelnen Parteien - die Stadt Karlsruhe, das Land und der BUND - geeinigt. Für letzteren ist das allerdings nur ein Teilerfolg.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Baden-Württemberg hatte unter anderem mehr Maßnahmen für den Artenschutz sowie eine stärkere Berücksichtigung alternativer Verkehrsmittel gefordert.
BUND hat mehrere Maßnahmen durchgesetzt
"Unser oberstes Ziel ist es aber, den Bau komplett zu verhindern", hatte Hartmut Weinrebe, Regionalgeschäftsführer des BUND Mittlerer Oberrhein, im Vorfeld der Verhandlung gegenüber ka-news.de erklärt.

Zumindest zum Teil hat sich der Einsatz gelohnt: Konkret wurde sich zum einen auf die verstärkte Umsetzung der Rad- und Fußwege- sowohl auf der neuen als auch auf der schon bestehenden Brücke - verständigt. Darüber hinaus wurde zugesagt, dass der Bau nicht nur den Kfz-Verkehr zu stärken, sondern auch dem ÖPNV dienen soll.

Auch in Sachen Umweltschutz hat der BUND mehrere Maßnahmen in der Einigung durchgesetzt: Die Erhaltung alter Waldbestände für gefährdete Arten wie dem Grauspecht, ein Landschaftspflegekonzept für den rund zwei Kilometer langen Grünstreifen entlang der Alb und den Erhalt weiterer Waldflächen. Haben sich die Wogen für den BUND damit nun geglättet?
"Der Bau der Brücke ist weiterhin falsch"
"Aus unserer Sicht ist der Bau der zweiten Rheinbrücke weiterhin falsch ", sagt Hartmut Weinrebe nach der Verhandlung im Gespräch von ka-news.de. Im benachbarten Rheinland-Pfalz sei daher nach wie vor eine Klage des Umweltverbandes anhängig.

Für Baden-Württemberg habe man jedoch eingesehen, dass man den Rechtsstreit nicht gewinnen könne. So sei eine Einigung mit den anderen Parteien die effektivste Lösung gewesen. "Im Rahmen des Vergleiches haben wir zumindest einige Verbesserungen erreicht", so Weinrebe weiter. Im nächsten Schritt muss der Karlsruher Gemeinderat dem erwirkten Vergleich in seiner Sitzung Ende Juli zustimmen.

Laut Medienberichten der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) sieht der Karlsruher Oberbürgermeister "substanzielle Verbesserungen" im Hinblick auf die eine zu hohe Verkehrsbelastung. Mentrup zeigte sich gegenüber den BNN sehr positiv gestimmt: "Mit so einem Ergebnis hätte ich so nie gerechnet." Das Stadtoberhaupt ist zuversichtlich, dass auch der Gemeinderat für die erwirkte Einigung grünes Licht geben wird.
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26.06.2020 11:08 Uhr
a) die Südtangente würde nicht wirklich entlastet (-3% lt. Studie).
b) wohin ginge denn der Verkehr auf einer "Nortangente" - etwa nicht auf die A5 und A8?
Also wirklich (kopfschüttel). Veräppeln können sich die Karlsruher selbst
26.06.2020 15:49 Uhr
26.06.2020 11:21 Uhr
26.06.2020 21:34 Uhr
Freu Dich in KA schon mal auf mehr Fußgängerbereiche, Radstraßen und angemessene Parkgebühren
29.06.2020 07:20 Uhr
26.06.2020 12:53 Uhr
Als Nehmerland würde ich mal schön die Füße still halten.
Hättet Ihr genug Arbeitsplätze, dann bräuchtet Ihr nicht über die Brücke fahren, verstanden?
Wenn ich schon sehe, dass jeden Tag mehrere Rettungswagen zu uns ins Städtische fahren, weil Ihr nicht in der Lage seid gescheite Krankenhäuser zu etablieren, die alles abdecken. Kann ich über Euch Pälzer nur den Kopf schütteln. Aber Gott sei Dank, denken ja nicht alle Pälzer so wie Du!
Es gibt auch noch genug Pälzer die auch gegen die dritte Rheinbrücke sind. Es ist also noch nicht Hopfen und Malz verloren.
29.06.2020 07:05 Uhr
Und "Zu hättet ihr genug Arbeitsplätze":
Wieviele BaWüler fahren denn in die Daimler nach Wörth/Germersheim und in die BASF nach LU? Und wieviel KA fahren zum einkaufen in den Maximiliancenter? Wer im Glashaus sitz sollte nicht mit Steinen werfen...
Es ist also ein geben und nehmen! Auf RLP Seite haben wir schon längst eine bedarfsgerechte Infrastruktur geschaffen. Auf BaWü Seite ist seit Jahrzehnten Bedarf und es passierte nix.
Fest steht:
Die Brücke muss und wird kommen -2 Gerichte haben entschieden, und was wurden da im Vorfeld von blockierern wie dir für Vorraussagen getroffen wie die Verfahren ausgehen. Siegessicher, besserwisserisch und überheblich -und jetzt ist schmollen angesagt... Ärgert euch, mich freuts dann um so mehr!!!!!!!
27.06.2020 19:59 Uhr
26.06.2020 15:54 Uhr
Solchen Pfälzer Ingenieuren sollte man kein Wort glauben, wenn sie erzählen, eine Ersatzbrücke ginge nicht ...
29.06.2020 07:10 Uhr