Karlsruhe/Stuttgart Corona-Impfung: Land startet Pilotprojekt "Impfen in Praxen" ab Montag
Baden-Württemberg bringt die Corona-Schutzimpfungen weiter in die Fläche: Durch ein gemeinsames Pilotprojekt des Ministeriums für Soziales und Integration, der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und der Kommunalen Landesverbände werden niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in die Impfversorgung einbezogen. In nahezu allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg können Personen im Alter von über 80 Jahren aus der ersten Priorisierungsstufe in Pilotpraxen geimpft werden.
Die anspruchsberechtigten Personen sind in der Regel bereits Patienten der jeweiligen Arztpraxis. Die teilnehmenden Praxen werden auf impfberechtigte Patientinnen und Patienten zugehen, um Impftermine zu vereinbaren. Eine Kontaktaufnahme seitens der Patienten ist daher nicht notwendig. Das Pilotprojekt zur Ausweitung der Impfungen in die Regelversorgung startet am 8. März.
Lucha: "Schaffen Vorraussetzungen"
"Mit dem Pilotprojekt schaffen wir die Voraussetzungen für einen künftigen reibungslosen Übergang der Impfungen in die Hausarztpraxen – sobald genügend Impfstoff zur Verfügung steht", sagt Gesundheitsminister Manne Lucha am Donnerstag in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Soziales und Integration."Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg konnte in fast jedem Stadt- und Landkreis eine Arztpraxis für das Projekt gewinnen."

In den nächsten Wochen und Monaten sei mit steigenden Impfstofflieferungen zu rechnen. Es sei daher notwendig, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Fläche frühzeitig in die Impfungen einzubeziehen, so der Minister.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, Johannes Fechner, erläutert: "Die niedergelassenen Ärzte nehmen pro Jahr etwa 20 Mio. Grippeimpfungen in Deutschland vor. Impfen ist Alltag in den Praxen. Hier haben wir es aber mit einer besonderen Situation zu tun. Der Impfstoff ist anders zu handhaben, die Dokumentation ist anders, wir müssen die Verteilung der Impfstoffe auf die Praxen und Lieferketten klären. Daher ist ein solcher Test unbedingt sinnvoll."
Ziel des Projektes
Ziel des Pilotprojekts "Impfen in Praxen" ist es, in Baden-Württemberg frühzeitig die Voraussetzungen für den Übergang der Impfungen in die Regelversorgung durch niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte zu schaffen. Offene Fragestellungen, beispielsweise in Bezug auf die Umsetzung in den Praxen sowie die Verteilung und Bereitstellung des Impfstoffes, können so bereits geklärt werden.

Das Land übernimmt dabei die Transportkosten für die Auslieferung der Impfstoffe sowie die Kosten für die Bereitstellung des Impfzubehörs. Die beauftragte Arztpraxis rechnet die erbrachten Leistungen im Zusammenhang mit der Durchführung der Impfung über die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg ab. Die von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgewählten Praxen sind über ganz Baden-Württemberg verteilt. B
ei der Auswahl der Standorte wird beachtet, dass maximal eine Hausarztpraxis auf den Bezirk eines Impfzentrums entfällt. Das Pilotprojekt ist eine Ergänzung zur etablierten Struktur der Zentralen Impfzentren sowie Kreisimpfzentren und läuft für die Dauer von sechs Wochen; in den ersten drei Wochen erfolgen die Erstimpfungen und in den letzten drei Wochen die Zweitimpfungen.
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08.03.2021 13:13 Uhr
Impfungen als Pilot, um zu testen, ob es klappt - das ist Schwachsinn!
Alles was da ist und nicht in den Impfzentren benötigt wird, möglichst schnell in die Fläche verbreiten! Und das geht nur, wenn alle niedergelassenen Ärzte den Impfstoff bestellen können.
04.03.2021 19:20 Uhr
Unfähig als Minister ist noch vorsichtig ausgedrückt.
04.03.2021 16:09 Uhr
Da hocken ein paar Politiker und Unternehmensberater und Beamte, und sch.... sich in die Hose, dass die Ärzte was falsch machen könnten oder mit einem von Ihnen ausgedachten Prozess nicht umgehen könnten....nein....die Ärzte machen das meiste besser als die Politiker Beamte und Unternehmensberater...die müssen jeden Tag drei neue Verordnungen und was weiss ich nicht alles umsetzen, die wissen genau was vsie tun, im gegensatz zu den Politikern....
04.03.2021 15:46 Uhr
Müssen die weiterhin ihre Termine irgendwie per Internet oder Telefon machen und hoffen, so einen zu bekommen?
Mit nur einer Praxis pro Stadt oder Kreis erreicht man nicht viele.
04.03.2021 16:22 Uhr
04.03.2021 13:27 Uhr
04.03.2021 15:39 Uhr
04.03.2021 20:01 Uhr
08.03.2021 11:34 Uhr
Ich weiss, das war fies und nicht lustig. Ich habe meine Mutter vor fast zwei Wochen zu ihrer ersten Impfung begleitet. Dort war es fast leer. Entweder ist dort alles so perfekt durchorganisiert, dass alles auf den Punkt genau klappt, oder es fehlt an anderer Stelle.
Ich habe letzte Woche von einem frustrierten Arzt gelesen, der morgens die erste Stunde seiner Arbeitszeit damit verbracht hat, alle Impftermine abzusagen, weil er entgegen der Zusagen keinen Impfstoff bekommen hat. War in FR. So weit sind wir noch nicht.
08.03.2021 08:49 Uhr
Sobald genug Impfstoff zur Verfügung steht, sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Bevölkerrung breitgefächert zu impfen, egal wo und mit so wenig Bürokratie wie möglich! Meinetwegen auch "drive in". Leider muss bei uns alles auch papiermäßig korrekt sein und so wird ein (unnötiger?) Bürokratieaufwand betrieben.