Mannheim Baden-Württemberg startet Studie zum Infektionsrisiko im ÖPNV
Länder und Verkehrsunternehmen untersuchen das COVID-19-Infektionsrisiko im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit einer epidemiologischen Studie. Im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) führt die Berliner Charité Research Organisation die Studie durch, indem 650 Pendler eine Fahrt von jeweils 15 Minuten mit dem ÖPNV zurücklegen. Das gab das Ministerium für Verkehr von Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung bekannt. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich im April vorliegen.
Nach dem positiven Votum der Ethikkommission hat die Research Organisation der Berliner Charité in dieser Woche mit ihrer unabhängigen wissenschaftlichen Studie zur Untersuchung des COVID-19-Infektionsrisikos im ÖPNV begonnen.
In den nächsten fünf Wochen werden mindestens 650 ausgewählte Pendler im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) von den Wissenschaftlern und Medizinern untersucht.

"Ziel der Studie, die von den Bundesländern und vom Branchenverband VDV initiiert wird, ist es, das Risiko einer Infektion mit COVID-19 durch die regelmäßige Nutzung von Bussen und Bahnen abzuschätzen", heißt es in der Pressemitteilung.
Die Ergebnisse sollen voraussichtlich im April vorliegen.
Fahrgäste sind wegen Infektionsrisiko verunsichert
"Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat sich sehr für diese Studie eingesetzt. Wir wollen wissenschaftliche Klarheit für die Fahrgäste, ob es ein Ansteckungsrisiko gibt bzw. wie hoch es ist. Wir haben Grund zur Annahme, dass es kein erhöhtes Risiko gibt. Aber das soll überprüft werden", erklärt Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann.

Darauf ergänzt die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die Bremer Senatorin Maike Schaefer:
"Die Verkehrsunternehmen haben in den zurückliegenden Monaten erhebliche Anstrengungen unternommen, um das Risiko der Ansteckung im ÖPNV zu reduzieren. Neben der Sensibilisierung der Fahrgäste die Hygieneregeln einzuhalten, wurden Reinigungsintervalle drastisch erhöht."
Dennoch Sei die Unsicherheit hinsichtlich des Infektionsrisikos bei der Nutzung von Bus und Bahn bei vielen Menschen groß.
"Mit der Studie möchten wir belastbare Erkenntnisse zum tatsächlichen Infektionsrisiko von Fahrgästen bei der regelmäßigen Nutzung von Bussen und Bahnen erlangen. Damit möchten wir die Diskussionen zum Infektionsrisiko auf Basis einer wissenschaftlichen Grundlage führen können", so Schaefer weiter.

Finanziell beteiligen sich die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Laut Pressemitteilung sei das RMV-Gebiet repräsentativ für Nahverkehrsnutzung in Deutschland. Untersuchungsgebiet wird das Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds sein.
Mindestens 650 Studienteilnehmer
650 Probanden müssen nun täglich einen Fahrweg von mindestens 15 Minuten im öffentlichen Nahverkehr absolvieren.
"Um die Infektionsrisiken vergleichen zu können, werden von den insgesamt mindestens 650 Teilnehmer je die Hälfte in den kommenden vier Wochen täglich werktags entweder im Individualverkehr (Auto/Fahrrad) oder mit dem ÖPNV zur Arbeit, zur Schule oder zur Ausbildungsstätte pendeln", heißt es seitens des Ministeriums.

Alle Studienteilnehmer sollen dabei über ihre tägliche Mobilität und weitere Rahmenbedingungen, wie etwa Krankheitssymptome, ein entsprechendes Tagebuch führen. Des Weiteren verpflichten sie sich, sich im ÖPNV an die geltenden Regeln zu halten.
Zu Beginn des Untersuchungszeitraums und nach 5 Wochen sollen die Teilnehmer außerdem per PCR und Antikörpertestung auf eine COVID-19-Infektion untersucht werden.
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25.02.2021 19:57 Uhr
25.02.2021 21:04 Uhr
Ein Jahr selbst nicht ÖV fahren, aber über alles bestens Bescheid wissen -Mitfahrer, Verhaltensweisen- das ist erstaunlich.
25.02.2021 18:54 Uhr
24.02.2021 21:20 Uhr
24.02.2021 20:33 Uhr
Wenn man also schon eine Studie macht, sollte man also unbedingt auch erfassen, welche Art von Maske die Probanden im ÖV trugen. Sonst kommt womöglich als Ergebnis raus "ÖV Fahren ist gefährlich" und tatsächlich hat man festgestellt "OP-Masken sind gefährlich". Ich verstehe sowieso nicht, warum diese OP-Masken überhaupt noch erlaubt sind im ÖV und in Geschäften.
25.02.2021 19:56 Uhr
Und diese Ohrenbänder sind ungeeignet, überhaupt genug Anpressdruck auf dem Gesicht zu erzeugen.
Man müsste also noch auswerten, ob die Masken auch tatsächlich korrekt getragen wurden/werden.
25.02.2021 14:55 Uhr
Statistisch sehe ich da für mich nur folgende zufällige Ergebnisse: es steckt sich einer in der Bahn an, dann ist ÖVPN-Pendeln Harakiri (-> einstellen?), so sicher wie Rad- oder allein Autofahren (weil sich in keiner der beiden Gruppen jemand ansteckt, was ich für das Wahrscheinlichste "Ergebnis" halte) oder ÖNPV scheint sicherer als Individualverkehr (wenn sich zufällig jemand in der Kontrollgruppe irgendwo ohne sicheren Bezug (ca. 75% aller Fälle?) infiziert.
Bin mal gespannt wie man daraus in einer teuren "Studie" auf die Aussage "ÖPNV ist sicher" kommt.
24.02.2021 14:10 Uhr
Wieso gilt nicht die gleiche Regelung auch für den ÖPNV ?
Gibt es in Corona Zeiten für den ÖPNV überhaopt Begrenzungen was dei Anzahl der Fahrgäste betrifft ?
25.02.2021 17:43 Uhr
24.02.2021 13:45 Uhr