Karlsruhe Wohnmobil-Stellplätze für Karlsruhe: Stadt startet einen neuen Versuch
In Karlsruhe fehlt es an gut ausgestatteten Stellplätzen für Wohnmobile. Nach vielen Diskussionen ohne Ergebnis könnte sich aber doch etwas in dieser Frage tun: Bürgermeister Michael Obert will einen neuen Anlauf für den Standort in Rüppurr in unternehmen. Was sagen die Gemeinderatsfraktionen dazu?
Wohnmobilstellplätze sind in Karlsruhe nicht nur rar gesät, die Situation ist auch alles andere als zufriedenstellend (ka-news berichtete im April). Vor rund vier Monaten landete das Thema zum wiederholten Mal auf der Tagesordnung des Karlsruher Gemeinderats: Die SPD- und die FDP-Fraktion forderten die Verwaltung in einem gemeinsamen Antrag dazu auf, Stellplätze in Innenstadtnähe zu verwirklichen.
Obert will Standort Rüppurr ins Gespräch bringen
Eine endgültige Lösung brachte die Sitzung allerdings nicht. Stattdessen wurde das Thema vom Gemeinderat an den Planungsausschuss und den Wirtschaftsförderungsausschuss verwiesen. Obgleich es im Karlsruher Gemeinderat wiederholt Ablehnung gab, ist sich Karlsruhes Baubürgermeister Michael Obert (FDP) sicher, dass etwas für die Tourismusförderung der Fächerstadt getan werden muss.
Obert zeigt sich von einem Standort in Rüppurr überzeugt - die entscheidende Änderung soll mit dem kommenden Doppelhaushalt 2019/20 kommen. Doch damit dieser Plan auch umgesetzt werden kann, muss seitens der Gemeinderäte die Zustimmung vorliegen. Aber ist das momentan realistisch?
"Es muss etwas auf die Beine gestellt werden"
Auf Anfrage von ka-news stellt die CDU-Fraktion klar, dass es nach wie vor an der Zeit ist, das Thema Wohnmobilstellplätze für Karlsruhe zu behandeln. Demnach mache die steigende Attraktivität Karlsruhes für Besucher deutlich, dass die Fächerstadt im Bereich von Wohnmobiltourismus etwas auf die Beine stellen soll.
Allerdings ist den Christdemokraten wichtig, dass frühzeitig Haushaltsmittel eingeplant werden, um die Ziele einer touristenfreundlichen Stadt nicht zu gefährden. "Wir erwarten, dass das Thema Wohnmobilstellplätze mit einem Konzept, einer Prüfkulisse für mögliche Standorte, einem voraussichtlichen Finanzierungsmittelbedarf und zeitlichem Realisierungshorizont dargestellt wird", erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Tilmann Pfannkuch.
Auch die SPD-Fraktion hat nach eigener Aussage mit unzähligen Anträgen schon viele, "leider vergebliche" Anläufe zur Thematik genommen - zuletzt im April dieses Jahres. "Die Tatsache, dass immer noch kein vernünftiger Platz mit erforderlicher Infrastruktur ausgewiesen wurde, ruft nicht erst seit gestern ein ungläubiges Staunen bei Touristen mit Wohnmobil und bekannten Fachverlagen hervor," so Susanne Oppelt der SPD gegenüber ka-news. An der Forderung der SPD nach einer Lösung in Sachen Wohnmobilstellplätze hat sich nichts geändert.
Knackpunkt: Wo sollen die neuen Stellplätze hin?
Ähnlich sehen das auch die Kult-Fraktion und die Freien Wähler: So erklärt Stadtrat Michael Haug gegenüber ka-news, dass ansprechende Wohnmobilstellplätze ein wichtiger Baustein zur Tourismusförderung in Karlsruhe sind: "Die Kult-Fraktion präferiert Wohnmobilstellplätze in City-Nähe mit Straßenbahnanschluss und entsprechender Infrastruktur. Der Rüppurrer Festplatz ist nach derzeitiger Einschätzung immer noch der geeignetste Platz für Wohnmobilstellplätze in Karlsruhe."
Auch Stadtrat Jürgen Wenzel der Freien Wählern Karlsruhe macht deutlich: "Reisemobilstellplätze mit Strom- und Wasseranschluss in Stadtrandlage mit guter ÖPNV-Anbindung können, wir Freien Wähler uns auch in Karlsruhe vorstellen." Knackpunkt sei allerdings die Lage der Stellplätze, diese sollten keine Störung des Wohnumfeldes darstellen.
Nach Meinung der Wählervereinigung Gemeinsam für Karlsruhe (GfK) tut sich im Bereich Wohnmobil-Tourismus nach wie vor viel zu wenig. Die Begründungen in den Anfragen sowie die Antworten der Verwaltung wiederholen sich demnach seit Jahren. "Nach wie vor ist die GfK der Überzeugung, dass Karlsruhe mehr Plätze für diesen Bereich zur Verfügung stellen muss, um den Anschluss an den aktuellen Reisetrend nicht zu verlieren," erklärt Micha Schlittenhardt der GfK gegenüber ka-news.
Wichtig sei hierbei vor allem auch die entsprechenden Entsorgungsmöglichkeiten und Frischwasser. Außerdem wäre auch eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel wünschenswert.
Grüne: "Wir müssen erneut abwägen"
Und auch die Grünen-Stadträte sind ähnlicher Meinung. Allerdings verweisen sie darauf, dass die vorgeschlagene Fläche in Rüppurr auch anderweitig genutzt werden könnte. "Der Schaffung von Wohnmobilstellplätzen stehen wir grundsätzlich offen gegenüber", teilen die Grünen auf ka-news-Anfrage mit. Allerdings: "Die Versorgung der Karlsruher Bevölkerung mit Wohnraum ist vorrangig," so Gabi Schiller der Grünen. Sie stellt weiter fest: "Beim früher geplanten Platz in Rüppurr waren wir zurückhaltend, weil dieser auch für andere Nutzungen in Frage kam und weil die Haushaltslage schlecht war. Bei einem neuen Anlauf werden wir erneut abwägen müssen."
Konkret gesagt: Ändert die Stadtverwaltung ihre Pläne in Bezug auf den Standort der neuen Wohnmobilstellplätze, könnte eine lang erwartete Entscheidung fallen - und das sogar mit Zustimmung des Gemeinderats. Eine Antwort der anderen Stadträte bleibt bislang aus.
Der Artikel wurde nachträglich ergänzt.
Wohnmobil-Touristen in Karlsruhe: Das Platzproblem bleibt weiter ungelöst
Wohnmobilstellplätze in Karlsruhe: Für die Stadt kommt nur Rüppurr in Frage
Mit dem Wohnmobil in Karlsruhe: "Die Situation ist nicht zufriedenstellend“
Mehr Gäste, mehr Übernachtungen: Karlsruhe zieht positive Tourismusbilanz
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
20.08.2017 14:33 Uhr
20.08.2017 14:28 Uhr
20.08.2017 07:37 Uhr
19.08.2017 19:08 Uhr
Haben Euch Wohnmobilisten irgendetwas getan? Mal abgesehen davon, daß die manchmal langsam vor einem herfahren?
Man kann ja der Meinung sein, es sollen keine Fremde in die Stadt. Dann klappen wir aber auch alles, was so unter Stadtmarketing, Touristenförderung usw so anfällt, zusammen und ziehen am besten ne Mauer um KA. Aber dann müssen wir eben Zoo, Schloß, Kultur, Museen usw. selber unterhalten - ohne die Eintrittsgelder von Fremden.
Weil nämlich Wohnmobilisten durchaus Geld in der Stadt lassen. Die zahlen Eintritte, fahren StraBa, kaufen ein und essen Eis vorm Schloss. Wie jeder Touri. Oder wie stelt Ihr Euch das vor? Man "besucht" Karlsruhe , steht dann auf dem Parkplatz und ist mitgebrachte Ravioli aus der Dose und fährt dann wieder heim?
Mal ganz davon abgesehen, daß der Platz an sich eine Verdienstmöglichkeit darstellt.
19.08.2017 22:48 Uhr
Und die Stellplätze waren teilweise alle ausgebucht.
20.08.2017 09:13 Uhr
19.08.2017 18:40 Uhr
Könnte sich nicht die Stadt endlich mal darum kümmern?
Es kann doch nicht sein, dass man seinen Jet nicht in der Innenstadt abstellen kann wenn man einen Burger kaufen will!
19.08.2017 17:41 Uhr
19.08.2017 16:37 Uhr
19.08.2017 16:33 Uhr
Man sollte vielleicht Entsorgungsmöglichkeiten für die Toiletten vorsehen (irgendwann müssen die halt mal geleert werden), aber ihren Kühlschrank, Herd, Heizung und warmes Wasser machen sie mit ihrem eigenen Gas und für den Stron müssen halt die Batterien genügend Kapazität haben oder man hat einen Generator.