Karlsruhe Weniger Straftaten in Karlsruhe: Werderplatz bleibt Brennpunkt, mehr Jugendliche auffällig
Zwischen gefühlter Sicherheit und den Fakten, wie es um eben jene in der Fächerstadt besteht, liegt oft ein Unterschied. Um das sichtbar zu machen, gibt es jährlich den Sicherheitsbericht des Karlsruher Ordnungsamts. Besonders auffällig: Die Zahl der Straftaten ging erneut zurück, doch mehr Kinder und Jugendliche waren 2017 Tatverdächtige.
Für die Ordnung und die Sicherheit ist nicht nur die Polizei in Karlsruhe zuständig. Auch das Ordnungs- und Bürgeramt mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) sorgt mit seinen Mitarbeitern dafür. Das spiegelt sich auch in der Kriminalitätsentwicklung wider, die nun vom Ordnungsamt (OA) der Stadt für das Jahr 2017 veröffentlicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahr wurden über 13 Prozent weniger Straftaten registriert, macht in Summe knapp 27.640 Straftaten. Das geht auch aus der Kriminalitätsstatistik der Polizei hervor.

Auch wenn der Trend erkennbar nach unten geht, einzig bei den Rauschgiftdelikten konnte das OA und die Polizei eine Zunahme an Taten verzeichnen: um 6,2 Prozent, von 1.783 auf 1.894 im Jahr 2017. Körperverletzungen, Straßenkriminalität oder "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung" hingegen gingen zurück.

Auffällig und vielleicht auch etwas nachdenklich stimmend: Bei den verübten Straftaten wurden im vergangenen Jahr mehr Kinder und Jugendliche aufgegriffen. 296 Kinder bis 14 Jahre waren tatverdächtig (2016: 259) und 1.351 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahre (2016: 1.275).
Karlsruhe hat mehr als eine Problemzone
Der Hauptschwerpunkt der Kontrollen durch den KOD liegt nach wie vor im Innenstadtbereich. Hier bieten zahlreiche Plätze und Grünanlagen Raum für Erholung, der gerne genutzt wird, besonders im Sommer, wenn sich das Leben nach draußen verlagert. Dann kann es schon zu erheblicher Lärm- und Müllbelastung kommen. "Hier setzt die Arbeit des KOD an. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Verhinderung und Beseitigung von solchen Störungen im öffentlichen Raum", so das Ordnungsamt in seinem Sicherheitsbericht 2017.

Die Mitarbeiter des KOD laufen Streife oder erteilen gar Platzverweise, wenn ihnen etwas besonders auffällt. Auch bei rücksichtslosen Radlern oder bei Falschparkern war der KOD stark gefragt. Dabei kam der Ordnungsdienst auf mehr als 4.269 Einsätze allein im Innenstadtbereich - und davon entfielen mehr die Hälfte auf die Bereiche im Werderplatz, Friedrichsplatz und rund um den Hauptbahnhof.
Herausforderung am Werderplatz
Gerade in der Situation am Werderplatz sieht der Kommunale Ordnungsdienst eine große Herausforderung. Daher haben sich Arbeitsgruppen zusammengefunden, um langfristig die Situation vor Ort verbessern soll. Die Maßnahmen reichen von verstärkter Präsenz des KOD und der Polizei, bauliche Veränderungen oder der Einsatz von Streetworkern.

Auch die Einrichtung eines alkoholakzeptierenden Aufenthaltsraums und eines Drogenkonsumraums soll den Brennpunkt am Werderplatz entschärfen. "Es müssen aber ganzheitliche Lösungsansätze gefunden werden", so das Ordnungsamt im aktuellen Sicherheitsbericht. "Verstärkte Kontrollen wird oft nur ein Verdrängungseffekt zu anderen Örtlichkeiten erreicht!"
Ein Großteil der täglichen Arbeit des KOD macht immer noch die "Allgemeine Gefahrenabwehr" aus, das zeigen auch die Zahlen der Einsätze mit diesem Schwerpunkt. Von 16.086 Kontrollen im vergangenen Jahr entfielen über 6.500 in diesen Bereich.
Neben den Streifengängen durch die Grünanlagen der Fächerstadt gehörte im Winter die verstärkte Präsenz auf dem Christkindlesmarkt zu den Aufgaben der KOD-Mitarbeiter. "Das wurde von den Besuchern sehr positiv wahrgenommen", heißt es im Sicherheitsbericht der Stadt abschließend.
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08.08.2018 10:54 Uhr
08.08.2018 09:54 Uhr
Warum nimmt Spanien denn die ganzen Migranten auf? Weil sie ganz genau wissen, dass sie in vier Wochen sowieso in Deutschland sind
08.08.2018 11:52 Uhr
Die Karlsruher Verhältnisse kann man nicht auf Ausländer schieben. Es sind gesamtgesellschaftliche Faktoren, wie die , Bildung oder der Wegfall von Arbeitsplätzen. Viele Leute können offensichtlich nichts mit sich selbst anfangen. Wenn der Staat noch dazu den Flüchtlingen eine Arbeit verweigert, brauch sich der Spiessbürger nicht wundern, wenn die auf der Strasse rumhängen und die eine oder andere Flasche trinken.
08.08.2018 12:48 Uhr
Dazu kommt nach das von Ihnen erwähnte Versagen der Behörden.
Natürlich sind das gesamtgesellschaftliche Faktoren, aber auch hier versagt Deutschland auf ganzer Linie.
Die Welt hat einen Artikel über Angriffe auf Polizisten veröffentlicht, in anderen Ländern gibt es so etwas nicht. Warum wohl? Weil man dort gewillt ist, etwas zum (objektiv!) Besseren zu verändern.
08.08.2018 13:02 Uhr
Nicht arbeiten dürfen: Im Prinzip geht es darum nur Personen arbeiten zu lassen, die in Deutschland bleiben dürfen.
Angriffe gegen die Polizei: Selbst eine Berührung kann seit letztem Jahr schon zu 3 Monaten Haft führen (§114 StGB)
08.08.2018 15:03 Uhr
2. Typisch Deutschland. Schön blöd.
3. Mit der links-grün-gehirngewaschenen Justiz ist das praktisch nicht möglich, das stellt die deutsche Justiz jeden Tag aufs neue unter Beweis. Ändert übrigens auch nichts an der Tatsache, dass andere Länder keine Gesetzte für den Respekt vor Ordnungshütern brauchen.
07.08.2018 20:36 Uhr
Sie führt Deutschland und Europa durch jeden Sturm. Es geht allen so gut, wie noch nie!
Die ganze Welt verneigt sich vor der mächtigsten Frau der Welt.
07.08.2018 12:55 Uhr
07.08.2018 12:13 Uhr
07.08.2018 12:43 Uhr