Karlsruhe/Linkenheim-Hochstetten/Dettenheim Wegen drohender Schnakenplage: Bundeswehr-Einsatz im Landkreis Karlsruhe gefordert - Stechmücken könnten Krankheiten übertragen
Weil den Schnakenbekämpfern am Rhein auf einen Schlag zwei Hubschrauber abhanden kamen, droht nun eine Plage. Die Larven stehen kurz vor dem Schlüpfen und die Menschen fürchten um ihre Gesundheit.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung fordert, dass wegen der drohenden Schnakenplage der Katastrophenfall für den Landkreis Karlsruhe ausgerufen wird.
"Wir haben sehr wenig Zeit" - Hilferuf von mehreren Bürgermeistern
"Die Landesregierung muss den Katastrophenfall ausrufen und die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk sowie weitere Rettungskräfte anfordern, um die regionalen Schnakenbekämpfer vor allem rund um Linkenheim-Hochstetten und Dettenheim zu unterstützen", sagte Christian Jung am Donnerstag.
Durch die Niederschläge und das warme Wetter der vergangenen Tage gebe es vor allem zwischen Karlsruhe und Mannheim "optimale Entwicklungsbedingungen für die Schnaken und die gefährliche Asiatische Tigermücke, die Krankheiten wie Gelbfieber oder das Zika-Virus übertragen" können. "Nach dem Ausfall aller Hubschrauber der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (Kabs) ist die Bekämpfung der Stechmücken nur noch mit der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk und der vorhandenen Infrastruktur für Katastrophenfälle möglich", erklärte der FDP-Politiker.
"Es droht die schlimmste Plage seit Jahrzehnten"
Innenminister Thomas Strobl (CDU) und Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) müssten nun sofort einen Krisenstab einrichten und die betroffenen Bürgermeister unterstützen, die sich bereits Hilfe suchend an die Landesregierung gewandt hätten. "Wir haben sehr wenig Zeit", sagte Jung weiter.
Ein Hilferuf kam auch von mehreren Bürgermeistern aus der Region. "Den Menschen am Oberrhein droht die schlimmste Schnakenplage seit Jahrzehnten. Die Landesregierung muss umgehend alle notwendigen Ressourcen bereitstellen, um die Gefahr einer verheerenden Schnakenplage abzuwenden", erklären die Bürgermeister Christian Eheim (Graben-Neudorf), Stefan Martus (Philippsburg), Ute Göbelbecker (Dettenheim) und Michael Möslang (Linkenheim-Hochstetten) in einem gemeinsamen Schreiben an Strobl und Lucha am Donnerstag.
Gesundheit der Einwohner sei gefährdet
Die Gesundheit Tausender Menschen am Oberrhein sei gefährdet, so die Rathauschefs. "Es bleibt nur noch wenig Zeit, um die drohende Katastrophe abzuwenden. Es ist schnelle und unbürokratische Hilfe gefragt", formulierten Martus, Göbelbecker, Möslang und Eheim in dem Schreiben.
Das Einsatzgebiet der Kabs reicht vom Kaiserstuhl in Baden-Württemberg bis nach Hessen im Norden und das rheinland-pfälzische Bingen im Westen.
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03.06.2019 20:25 Uhr
31.05.2019 12:21 Uhr
Und wie von einem anderen Poster bereits angemerkt: Übertragen werden kann nur, was vorher eingesaugt wurde. Deshalb kommen jetzt Gelbfieber-Patienten so schnell sie können alle an den Oberrhein, weil sie gehört haben, dass die erste Welle der Schnakenbekämpfung ausfiel.
Ach ja, das böse Autan: Das ist Isopropanol mit einem Vergällungs- und Abwehrstoff, damit Alkoholiker das Zeug nicht auch noch saufen. Und inzwischen gibt es die - im Gegensatz zu vor 30 Jahren - mit sehr angenehmen Duftstoffen.
31.05.2019 10:48 Uhr
31.05.2019 12:26 Uhr
;-)
31.05.2019 10:32 Uhr
31.05.2019 09:52 Uhr
31.05.2019 08:44 Uhr
Wie haben es eigentlich die Leute früher überlebt, als man noch nicht hinter jeder Mücke mit der Giftspritze hergelaufen ist?
Was diese Tigermücke angeht, die kann nur Krankheiten übertragen, wenn sie vorher an einem Infiziertem gesaugt hat. Da es aber hierzulande niemanden gibt, der an diesen Krankheiten leidet, kann auch nichts übertragen werden.
Soll wieder einmal buchstäblich aus einer Mücke ein Elefant gemacht werden?
31.05.2019 12:57 Uhr
sonst muss ich Dir zustimmen
Gruß und ä´schnogfreis Wocheend
31.05.2019 10:37 Uhr
Noch mehr früher: Malaria und solch nette Dinge, die Stechmücken mitbringen.
Ich bin - wie Sie in meinen anderen Post lesen können - wirklich sehr für die Umwelt und sehr dagegen, unnötig Gift o.ä. zu versprühen, aber wenn Sie nur einen richtigen Schnoogesommer am Rhein mitgemacht hätten, würden Sie die Sache auch anders sehen.
03.06.2019 20:36 Uhr
Wir Karlsruher dürfen unsere grüne Seele und Haltung so ein paar kleinen Mückchen doch nicht opfern!
Also nehmen Sie Haltung ein!