Karlsruhe Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch: Kinderschutz in Karlsruhe
Vernachlässigung, häusliche Gewalt, Missbrauch: Allein im vergangenen Jahr wurden dem Sozialen Dienst in Karlsruhe 444 Fälle gemeldet, in denen das Wohl von Kindern in Gefahr war. Um ihren Service und die Möglichkeit zu einer solchen Meldung zu verbessern, ist die Jugendbehörde seit kurzem rund um die Uhr erreichbar, 365 Tage im Jahr.
Zweimal pro Tag geht beim Sozialen Dienst in Karlsruhe durchschnittlich ein Anruf ein, der die Mitarbeiter in Alarmbereitschaft versetzt: Dann ist jemand darauf aufmerksam geworden, dass zum Beispiel in der Nachbarschaft ein Kind geschlagen wird, nicht genug zu Essen bekommt oder eine alkoholabhängige Mutter hat.
Zahl der Inobhutnahmen steigt
"Für uns ist so etwas Alltag - aber niemals Routine", berichtet Reinhard Niederbühl, Leiter des Sozialen Dienstes. Die meisten betroffenen Kinder seien dabei zwischen 0 und 6 Jahre alt, oft geht es aber auch um ältere Kinder und Jugendliche. Die meisten Hinweise kommen von der Polizei, aber auch das nachbarschaftliche Umfeld, Betreuungseinrichtungen oder Selbstmelder spielen eine große Rolle.
Im Normalfall überprüft das Jugendamt daraufhin zunächst den Verdacht - falls er sich bestätigt, müssen die Kinder "in Obhut" genommen werden. Das heißt, sie kommen vorübergehend in eine Pfegefamilie oder in Erziehungsheime. "Von 84 Inobhutnahmen wegen Kindswohlgefährdung waren 2011 zum Glück aber nur 11 dauerhaft", erläutert Niederbühl. Für alle anderen Kinder und Jugendlichen ist eine Lösung gefunden worden, die wieder ein geregeltes Leben mit der eigenen Familie bedeutet ermöglichte. "Unser Ziel ist immer, die Kinder zurück in ihre Familien zu führen", so Niederbühl.
Weil die Zahl der Inobhutnahmen jedoch tendenziell steigt, hat sich der Soziale Dienst in Karlsruhe die Verbesserung des Kinderschutzes auf die Fahnen geschrieben. 2004 verzeichnete die Behörde 64 Fälle, 2011 insgesamt 203. Die Mitarbeiter sind auch deshalb seit kurzem rund um die Uhr erreichbar, außerdem haben sie sich erweiterte Standards auferlegt, mit denen fachliche Fehler vermieden werden sollen.
"Erfolgreiche Fälle gehen selten an Öffentlichkeit"
Damit will man auch gegen den schlechten Ruf des Jugendamts kämpfen. "Früher eilte uns der Ruf voraus, dass wir zu viel tun, inzwischen wird uns eher vorgeworfen, dass wir zu wenig oder nichts tun", erzählt Niederbühl. Allerdings gibt er zu bedenken, dass die Arbeit der Sozialarbeiter aus Datenschutzgründen selten an die Öffentlichkeit gelangt und so ein falscher Eindruck entstehe. Wenn beispielsweise ein Nachbar ein vernachlässigtes Kind melde, werde er in den seltensten Fällen mitbekomen, wie die Behörde dies überprüfe. "Erfolgreiche Fälle werden außerdem nicht intensiv kommuniziert."
Im Januar 2012 ist das neue Bundeskinderschutzgesetz überarbeitet worden. Ausschlaggebend waren zuvor auch tragische Todesfälle von Kindern, die durch Vernachlässigung und Misshandlung ums Leben kamen. "Auch in Karlsruhe gibt es keine 100-prozentige Garantie, dass wir solche Schickale vermeiden können", betont Bürgermeister Martin Lenz. Wenigstens wolle man aber bestmöglich damit umgehen.
Mehr zum Thema gibt es auch auf den Internetseiten der Stadt Karlsruhe.
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16.10.2012 14:14 Uhr
15.10.2012 09:08 Uhr
15.10.2012 09:08 Uhr
Abschieben in die Kita.
Acht Stunden Arbeitzeit und mehr, trotzdem reicht das Geld nicht.
Unterführungen, Asylanten, Zuwanderung in die Arbeitslosigkeit etc.
Alles wichtiger.........dann wundern sich die Ausbeuter, Politiker....dass unsere Jugend Alte Menschen überfällt und Randaliert.
Nur Ignoranten werden Reich.
15.10.2012 00:26 Uhr
14.10.2012 17:27 Uhr
Aber unter Normaldenkenden Deutschen dürfte das kein Thema sein, außer vllt bei Phimose wenns garnicht anders geht und das ist dann auch nicht mehr im Kleinkindalter. Von daher verstümmeln eigentlich "nur" die beiden Wüstenreligionen ihre Kinder und brandmarken sie dafür auf ewig.
Sollte jemals wieder Natsis an die Macht kommen, kann ihnen etwas besseres garnicht passieren.
15.10.2012 00:24 Uhr
Wer selbst nicht Beschnitten ist, läßt seine Kinder sowieso nicht beschneiden. Also ist das gar kein Thema für Deutsche.
14.10.2012 15:09 Uhr
14.10.2012 16:01 Uhr
Ich hab nur das hier mitbekommen:
Neu an dem Gesetz ist, dass sich die Ärzte bei einem Verdacht nun an eine Fachkraft des Jugendamtes wenden können, die die Fälle dann mit den Medizinern bespricht.
14.10.2012 20:24 Uhr
14.10.2012 15:02 Uhr