Karlsruhe Unfall mit vielen Verletzten fordert viele Kapazitäten: So reagieren die Karlsruher ViDia-Kliniken
Nach dem schweren Unfall auf der A5 am frühen Mittwochmorgen herrscht Aufregung in den Vincentius-Diakonissen (ViDia)-Kliniken in Karlsruhe. Ein Reisebus ist in einen Mülllaster gekracht, dabei wurde eine Frau getötet, und mehr als 30 Personen teils schwer verletzt. Doch die Krankenhäuser sind vorbereitet. Kapazitäten werden freigemacht und den Rettungskräften zur Verfügung gestellt. ka-news war am Mittwochmorgen im St. Vincentius-Krankenhaus vor Ort und hat sich umgeschaut.
Ein Großbrand, ein schwerer Verkehrsunfall oder eine Großschadenslage mit mehreren verletzten Personen. Jetzt muss schnell gehandelt werden. Zu den im Tagesgeschäft bereitgestellten Notärzten aus den Anästhesieabteilungen von Diakonissen- und Vincentius-Kliniken werden nun eilig weitere Kapazitäten geschaffen. Es stehen nun Teams in der Unfallchirurgie und Anästhesie bereit, um schnell die verletzten Personen zu versorgen.

Laut Melanie Barbei, Pressesprecherin der ViDia-Kliniken, sind bereits am Mittwochmorgen um 9 Uhr zwei Verletzte des Busunglücks auf der A5 in der Notaufnahme des Vincentius-Klinik aufgenommen worden. Es herrscht reger Betrieb. Auch die Nachtschwester aus der Notaufnahme beendet ihren Dienst erst um 9 Uhr, statt wie geplant um 6 Uhr. "Die optimale Versorgung und das Freischaffen von Kapazitäten hat oberste Priorität", so Barbei im Gespräch mit ka-news.

"Dabei muss natürlich auch der ganz normale Betrieb einer Notaufnahme und die Versorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten werden", erzählt Barbei weiter. Gegen Vormittag entspannt sich die Lage. Die Unfallstelle wird geräumt, die Verletzten wurden zunächst vor Ort versorgt und in die jeweiligen Krankenhäuser eingeliefert. Zeit zum Durchatmen, auch für Melanie Barbei.
Städtisches Klinikum nimmt viele Verletzte auf
Mit Mannschafts- und Krankentransportwagen wurden verletzte Fahrgäste in einem Konvoi vom Unglücksort zum Städtischen Klinikum Karlsruhe transportiert. Insgesamt versorgte das Städtische Klinikum in einem speziell hierfür eingerichteten Versorgungszentrum 17 leicht verletzte Patienten, bis diese am Abend ihre Weiterreise antreten konnten.
Parallel zur Versorgung der leicht verletzten Patienten erfolgte die Versorgung eines schwerstverletzten Opfers des Busunglücks im Schockraum der Zentralen Notaufnahme. Während der gesamten Einsatzphase wurde der Routinebetrieb in der Zentralen Notaufnahme aufrecht erhalten.
Der Artikel wurde nachträglich um die Angabe des städtischen Klinikums ergänzt.
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28.06.2018 08:59 Uhr
28.06.2018 15:28 Uhr
Das dauert natürlich eine Zeitlang, kann sein, das dabei die Unfallmeldung reinkam und die Nachtschwestern deshalb dablieben.
Was anderes, wie sieht das eigentlich bei den Ärzten aus? Die dürfen ja gerne mal nach dem Nachtdienst gleich noch die Tagschicht dazu nehmen bzw. umgekehrt und sind dann schon mal 24 Stunden am Stück im Dienst.
28.06.2018 17:37 Uhr
Wenn es nicht täglich vorkommt, dann sind längere Arbeitszeiten gewiss auch verkraftbar und es gibt spätere Erholungsmöglichkeiten durch Zeitausgleich. In einem Team sollte es auch möglich sein, dass heikle Arbeitsvorgänge von ausgeruhteren Personen ausgeführt werden und ein Arzt, wenn er schon sehr viele Stunden im Dienst ist, nur Arbeiten ausführt, für die er sich noch in der Lage sieht.
28.06.2018 11:18 Uhr
Dauernachtschicht darf ja sowieso nirgends mehr gearbeitet werden, es sei denn es basiert noch auf uralten Arbeitsverträgen.
28.06.2018 04:36 Uhr
27.06.2018 20:57 Uhr
Aus Rücksicht vor den Verletzten baut man sich aber davon hier Presse-Show für die Pressesprecherin der ViDia Kliniken.
29.06.2018 12:19 Uhr
29.06.2018 12:52 Uhr
Damit keine Missverständnisse aufkommen:
Die ViDia-Kliniken sind Krankenhäuser
- mit einer Teilzeit-Notaufnahme, denn alle paar Wochen wird die Notaufnahme mal dichtgemacht. Ist ja auch im Sinne einer Notaufnahme im Notfall nicht verfügbar zu sein.
- mit diskriminierender Einstellungs-Ethik: Geschiedene, aus der Kirche ausgetretene, andere Religionen werden bei der Einstellung ignoriert, das sorgt natürlich für ein wahnsinniges Qualitätsgefüge beim Personal.
- kassieren Einkommenssteuer und Kirchensteuer kassieren, arbeiten damit jedoch ineffizienter Städtische, das "nur" teilweise über die Einkommenssteuer finanziert wird, es aber bei Vollbetrieb schafft sich schneller zu erneuern als die ViDia-Kliniken mit ihrem Teilzeit-Betrieb.
Aber ja, die ViDia-Kliniken sind Krankenhäuser, das Selbstbild und die Aussendarstellung überdeckt sich nur nicht mit der Realität.
29.06.2018 14:00 Uhr
Und bei dieser Einstellungs-Ethik fragen wir uns echt WOHER der Pflegenotstand kommt ? Wenn die meisten Träger von Krankenhäusern kirchlich sind und sich aus dem ohnehin schon kleinen Pool von Pflegekräften anhand von sinnlosen Kriterien wie Familienstand, Kirchen- oder Religionszugehörigkeit oder sexueller Orientierung einen großen Teil der qualifizierten Pflegekräfte ausklammern ?
Über das Thema Entlohnung brauchen wir erst gar nicht reden. Nehmt den kirchlichen Trägern das Geld weg, das sie verbrennen, dann hat man in den nicht kirchlichen Kliniken, in denen effiziente Arbeit von vorurteilsfrei eingestellten Kräften ausgeführt wird genug Geld für deren Entlohnung
29.06.2018 15:30 Uhr
Auch die Einstellung des Personals nach religiöser Zugehörigkeit oder ob geschieden oder nicht, gehört wohl der Vergangenheit an. Diese Enstellungspolitik war vor allen Dingen im Vincenz üblich, solange der Orden noch etwas zu sagen hatte. Ich kenne im Vincenz Pflegepersonal, die seit Jahren dort beschäftigt sind und auch bei der Einstellung angaben, dass sie geschieden sind.