Karlsruhe Türen auf am Wochenende: Sonntags-Shopping muss Alltag werden!
Der verkaufsoffene Sonntag ist in Deutschland noch immer ein seltener und außergewöhnlicher Einkaufstag. Dabei ist es in vielen europäischen Ländern schon gang und gäbe auch am siebten Tag der Woche die Ladentüren zu öffnen. ka-news-Redakteur Florian Kaute findet: Das muss Alltag werden!
Mehr verkaufsoffene Sonntage? An diesem Thema scheiden sich die Geister. Fragt man Verdi, sind diese ein Unding. Die Kritik: Der Sonntag sei in der Gesellschaft ein zu schützendes Gut, da Familie und Freunde zusammen kommen könnten und Zeit zur Besinnung nach einer arbeitsreichen Woche sei. Dabei ist es doch vielmehr so, dass vereinzelte verkaufsoffene Sonntage per se nicht mehr zeitgemäß sind.
Andere Länder machen vor, wie's geht
Heute ist die Bevölkerung durch die allgegenwärtige Möglichkeit des Konsums darauf ausgerichtet, dass man alles, was man will, zeitnah bekommt. Aus diesem Grund gewinnt der Onlinehandel immer mehr an Boden. Er ist immer da, wenn der Kunde ihn braucht - anders als der Einzelhändler. Mit seinen Öffnungszeiten erfüllt der deutsche Einzelhandel das Bedürfnis seiner Kunden folglich nicht. Warum also nicht auch am Sonntag die Türen öffnen?
Neu ist die Idee nicht: In Europa gibt es schon viele, auch christliche, Länder, die sonntägliches Einkaufen erlauben: das Vereinigte Königreich, Polen, Finnland, Norwegen, Portugal, Schweden, die Slowakei, Tschechien, Ungarn, Irland. Hinzu kommen großzügigere Regelungen wie in Frankreich (5 Sonntage im Jahr, plus Sondergenehmigungen durch den Bürgermeister), Italien (an 8 Sonntagen im Jahr nicht geöffnet), Spanien (circa ein Mal im Monat).
Es wäre für die Familien der Sonntagsarbeiter zweifelsfrei eine Herausforderung. Sie wird aber auch von Mitarbeitern der Gastronomie, des Freizeitsektors sowie im Hilfeleistungs-Bereich gemeistert. Diese Menschen haben ebenfalls Familien. Keiner verlangt für die Arbeitnehmer eine 7-Tage-Woche, sondern eine Akzeptanz der gesellschaftlichen Entwicklung. Nur so kann man langfristig gegen den Onlinehandel bestehen.
Liebe Leser, jetzt ist Ihre Meinung gefragt: Sollten Läden auch an jedem Sonntag geöffnet haben? Oder halten Sie das für überzogen? Teilen Sie Ihre Meinung unter Ihrem Artikel.
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
06.02.2017 14:46 Uhr
06.02.2017 19:38 Uhr
Wenn das das Zukunftsmodell gesellschaftlichen Zusammenlebens sein soll, nein Danke..
06.02.2017 21:51 Uhr
nur ich nicht: Ich denke an mich!
05.02.2017 09:53 Uhr
Und was hat sich eingependelt?
Die Masse der Geschäfte schließt bereits um 17:00 Uhr, samstags um 12:00 Uhr!
Sonntags wird meist 4 Stunden geöffnet.
Wenn der Normalbürohengst Feierabend hat sind die Geschäfte zu!
In Touristenhochburgen und Millionenstädten ist es etwas anders.
05.02.2017 09:33 Uhr
Außerdem: alle reden über Stress. Ohne einen ruhigen Tag in der Woche wird der Stress noch mehr zunehmen und Familen können überhaupt keine ruhige Zeit mehr miteinander verbringen.
05.02.2017 08:07 Uhr
Was für ein lahmes Argument: Der Konsumismus gewöhnt uns an 24/7 Konsum, also muss aller Konsum 24/7 möglich sein. Klingt wie das Argument eines Suchtkranken nach mehr Drogen.
05.02.2017 09:15 Uhr
05.02.2017 09:41 Uhr
Was der Autor auch gerne vergisst ist beim Vergleich mit anderen Ländern die Mittagsschließzeit: In Spanien z.B. haben Läden idR zwischen 13:30 und 16:30 Uhr geschlossen. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Ja, der Einzelhandel muss gegenüber dem Onlinehandel hier und da aufholen. Aber das geschieht bereits. Der stationäre Einzelhandel ist nicht Tod, sogar agil wie noch nie.
06.02.2017 12:48 Uhr
05.02.2017 06:24 Uhr
Florian Kaute,Rechtschreibung 6 bitte setzen !